Aktuelle Neurologie 2012; 39(01): 25-26
DOI: 10.1055/s-0031-1298918
Neuro-Quiz
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Neuro-Quiz

M. Obermann
Klinik und Poliklinik für Neurologie, Universitätsklinikum Essen
,
D. Holle
Klinik und Poliklinik für Neurologie, Universitätsklinikum Essen
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Publication Date:
09 February 2012 (online)

Anamnese

Ein 32-jähriger Patient stellt sich mit einem akuten Schmerzsyndrom notfallmäßig bei Ihnen vor. Er beklagt rezidivierende, brennende Schmerzen an den Füßen und manchmal auch den Händen, die anfallsartig auftreten und sich manchmal, aber nicht immer weiter nach proximal ausdehnen. Die Dauer dieser schmerzhaften Episoden gibt der Patient zwischen einigen Minuten und mehreren Stunden an. Dies hätte er mehrmals im Monat, in den letzten Wochen zunehmend häufiger. Schon als Kind hätte er manchmal solche Schmerzen gehabt. Im Rahmen dieser Schmerzen wäre häufig begleitend ein Fiebergefühl aufgetreten und er habe tatsächlich schon einmal selber Temperatur gemessen, die bei 38,5 °C lag, sich aber spontan wieder gebessert habe. Besonders häufig hätte er diese Schmerzattacken nach Sport oder anderer starker körperlicher Belastung. Zwischen diesen Exazerbationen berichtet er über ständig vorhandene Kribbelparästhesien v. a. der Füße und seit einiger Zeit auch weniger intensiv der Hände. Zusätzlich beklagt er häufige Kopfschmerzen etwa 3 – 4-mal pro Monat und einen in der Intensität langsam über die letzten Jahre zunehmenden Tinnitus beidseits, der ihn sehr störe. Aufgrund eines starken Schwankschwindels mit ausgeprägter Gangunsicherheit über einige Tage wurde er beim Hals-Nasen-Ohrenarzt ausführlich abgeklärt. Die Untersuchung ergab allerdings keinen richtungsweisenden Befund. In der Vorgeschichte hätte er vor 6 Jahren, im Rahmen einer stärkeren Kopfschmerzattacke eine Hemiparese und Hemihypästhesie links erlitten, die sich nach mehreren Tagen wieder komplett zurückgebildet habe. Der Patient berichtet, dass dies damals als eine mögliche Migräneaura gewertet wurde und ohne weitere Abklärung verblieb.

 
  • Literatur

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