Arthritis und Rheuma 2010; 30(03): 164-170
DOI: 10.1055/s-0037-1618015
Psoriasis und Psoriasis-Arthritis
Schattauer GmbH

Juvenile Psoriasis-Arthritis

Juvenile psoriatic arthritis
R. Häfner
1   Deutsches Zentrum für Kinder- und Jugendrheumatologie, Garmisch-Partenkirchen
,
J. P. Haas
1   Deutsches Zentrum für Kinder- und Jugendrheumatologie, Garmisch-Partenkirchen
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Publication Date:
26 December 2017 (online)

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Zusammenfassung

Die juvenile Psoriasis-Arthritis (jPsA) wird als eine Kategorie der juvenilen idiopathischen Arthritis (JIA) definiert und weist unterschiedliche klinische Manifestationsformen auf. Die größte Gruppe bilden Patienten mit einer asymmetrischen Arthritis im Schulalter, gefolgt von Kindern mit Oligoarthritis und Beginn im Kleinkindalter. Bei zehn bis 20 Prozent besteht eine symmetrische Polyarthritis. In der Klassifikation nach ILAR von 2002 gelten Ausschlusskriterien, die insbesondere Jungen mit einer Spondylarthropathie betreffen. Dadurch ergeben sich Schwierigkeiten im Vergleich mit früheren Studien sowie bei Lanzeitstudien. Die Spondylitis psoriatica stellt eine typische Manifestation der adulten Psoriasis-Arthritis dar. Die Erkrankung dieser Patienten muss im Kindesalter jedoch oft als undifferenzierte Arthritis klassifiziert werden. Die Therapie der jPsA erfolgt multidisziplinär entsprechend den Richtlinien der JIA. Die medikamentöse Behandlung schließt neben der dermatologisch topischen Versorgung die Gabe von NSAR, intraartikuläre Steroidinjektionen und je nach Verlauf auch Basismedikamente und/oder Biologika mit ein. Wichtige Bestandteile der Therapie sind Physio- und Ergotherapie sowie Hilfsmittelversorgung. Im Hinblick auf den chronischen Verlauf ist auch eine psychosoziale Betreuung von Kind und Familie erforderlich. Primär muss von einem lebenslänglichen Verlauf ausgegangen werden, weshalb beim Übergang ins Erwachsenenalter auch eine betreute Transition der Patienten in die Erwachsenenrheumatologie erfolgen sollte. Die Prognose hängt entscheidend von einer frühzeitigen konsequenten Therapie ab. Anhaltenden Remissionen stehen progredient destruktive Verläufe gegenüber. Neben einer Übersicht zum Thema werden Daten aus den Langzeitverläufen von 79 Patienten mit einer jPsA vorgestellt und diskutiert. Die ILAR-Klassifikation der jPsA bietet eine gute Klassifikationsgrundlage, definiert jedoch einige Ausschlusskriterien, die angesichts unserer Analysen zuviele Patienten aus dieser Gruppe ausgrenzen.

Summary

Juvenile psoriatic arthritis (jPsA) is defined as a category of juvenile idiopathic arthritis (JIA). Various manifestations exist, the largest group of patients manifests as asymmetric arthritis with onset at school age, another group shows early onset oligoarthritis. Ten to twenty percent of patients with jPsA have a symmetric polyarthritis. Spondylitis is a typical manifestation of adult psoriatic arthritis. The ILAR classification for JIA, however, excludes most boys with a spondylarthropathy from jPsA. This results in problems for transition as well as longterm studies. Therapy of jPsA is a multidisciplinary task which includes medical therapy, physiotherapy and psychosocial care. Prognosis depends on early and consequent therapy. Lasting remissions as well as progresive destructive courses are possible.