psychoneuro 2004; 30(11): 590
DOI: 10.1055/s-2004-837075
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Schizophrene Erkrankungen - Kardiovaskuläre Risikofaktoren

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Publication Date:
02 December 2004 (online)

 

Schizophrene Patienten haben eine etwa doppelt bis sogar dreifach erhöhte Mortalität gegenüber der Allgemeinbevölkerung, so Prof. Daniel E. Casey, USA, auf einer Pressekonferenz im Rahmen des ECNP-Kongresses. Etwa ein Drittel der Todesfälle sind auf Suizide zurückzuführen. Erschreckend hoch ist auch die hohe Mortalität aufgrund von kardiovaskulärenErkrankungen. Zum Teil kann dies auf die hohen Risikofaktoren der Patienten zurückgeführt werden. So rauchen etwa 75% der Betroffenen mehr als zwei Schachteln Zigaretten am Tag, aber auch zuwenig Bewegung, falsche Ernährung, Übergewicht und Diabetes erklären zum Teil die Befunde. Die eingesetzten Medikamente können ebenfalls über Gewichtszunahme, Veränderungen des Fettstoffwechsels, erhöhtes Diabetesrisiko zur erhöhten Mortalität beitragen. Weisen die Patienten vor der Behandlung bereits Risikofaktoren für eine kardiovaskuläre Erkrankung auf, sollte nach Casey eine Medikation gewählt werden, die das Risiko nicht zusätzlich erhöht. Auch von der Zugabe eines weiteren, möglicherweise ebenfalls teueren Medikaments um die Nebenwirkungen des Antipsychotikums zu bekämpfen, rät er ab.