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DOI: 10.1055/s-2005-915512
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York
Ultraschallmuseum ins Röntgenmuseum integriert
Ultrasound Museum integrated into the Röntgen MuseumPublikationsverlauf
Publikationsdatum:
26. August 2005 (online)
Anlässlich der diesjährigen Seminarleitertagung der Sektion Innere Medizin wurde in Anwesenheit des DEGUM-Präsidenten, PD Dr. Ch. Arning, Herrn U. Hennig, Direktor des Röntgenmuseums, und der Mitglieder des Museumsrates Prof. Dr. V. Hofmann (Halle), Prof. Dr. H. Lutz (Bayreuth) und PD Dr. Ch. Jakubeit (Radevormwald) die "Ultraschallkoje" im Röntgenmuseum in Remscheid-Lennep eröffnet.
Prof. Hofmann berichtete über die bisherige Geschichte des Ultraschallmuseums, das nach einer alten Idee von Prof. Dr. M. Hansmann 1995 vom damaligen DEGUM-Präsidenten PD Dr. Seitz im Hygienemuseum Dresden untergebracht wurde. Die gesammelten Ultraschallgeräte wurden unter Anleitung von Prof. Dr. Millner (Halle) soweit wie möglich in Stand gesetzt, eine Arbeit, die heute von Herrn Soldner, dem Entwickler des Vidoson, mit großer Sachkenntnis und hohem zeitlichen Aufwand fortgesetzt wird. Wegen des Umbaus des Dresdener Hygienemuseums und der damit verbundenen Änderung des Museumskonzeptes wurde bald klar, dass man nach einem anderen Standort für das junge Ultraschallmuseum suchen musste. Leider ereilte die Überschwemmung der Elbe die Exponate vor dem Umzug ins Röntgenmuseum. Zwar konnte fast die gesamte Sammlung mithilfe von Bundeswehrsoldaten noch rechtzeitig ausgelagert werden, doch sind seither einige Geräte nicht mehr funktionstüchtig, leider gingen auch einige unersetzliche Einzelteile verloren. Umso glücklicher schätzt sich der Museumsrat über die konstruktive Kooperation mit dem Deutschen Röntgenmuseum, da nun endlich eine zukunftsträchtige dauerhafte Lösung für die Unterbringung und die ständige Ausstellung gefunden sei. Die "Ultraschallkoje" ist der erste Ausstellungsraum, in dem ständig Ultraschalltechnik präsentiert wird. Insbesondere dankte Prof. Hofmann Herrn Hennig vom Röntgenmuseum und Ch. Jakubeit vom Museumsrat für ihr starkes Engagement, des Weiteren der DEGUM für die finanzielle Unterstützung, verbunden mit der Hoffnung auf weitere Förderung.
Abb. 1 Das Röntgenmuseum: Hinter der historischen Fassade verbergen sich bereits jetzt ausgedehnte Ausstellungsräume.
Fig. 1 The historical façade of the Röntgen Museum houses extensive exhibition halls.
Den Eröffnungsvortrag hielt Prof. Jürgen Holländer, früher Chefarzt der Frauenklinik Duisburg, der als Ultraschallpionier ab 1966 mit dem Vidoson die ersten diagnostischen geburtshilflichen und gynäkologischen Real-Time-Bilder an der Universität Münster erzeugte. Er berichtete über seine ersten eindrucksvollen diagnostischen Erfolge und erinnerte daran, dass damals durchschnittlich bei jeder 10. Schwangeren eine Röntgenaufnahme des Feten angefertigt wurde. Mit einigen Anekdoten aus der sonographischen Pionierzeit brachte er die mehr als 50 anwesenden Seminarleiter wiederholt zum Schmunzeln.
Abb. 2 Prof. Hofmann mit Herrn Hennig, dem Direktor des Röntgenmuseums.
Fig. 2: Professor Hofmann and Mr Hennig, Director of the Röntgen Museum.
Wegen des bevorstehenden Umbaus kann zwar auch jetzt nur ein kleiner Teil der Exponate gezeigt werden, doch sind ausnahmslos alle Beteiligten von der Richtigkeit des Konzeptes, das Ultraschallmuseum ins Röntgenmuseum zu integrieren, überzeugt. Hierfür sprechen das gelungene Konzept des Röntgenmuseums, die freundliche Aufnahme des Ultraschallthemas und der sichere Standort. Das Museum besitzt am Geburtsort W. C. Röntgens große Bedeutung, außerdem kann man davon ausgehen, dass in naher Zukunft auch Exponate zur Kernspintomographie dazukommen. Dann können alle aktuellen bildgebenden Verfahren gemeinsam nebeneinander gezeigt werden.
Abb. 3 Die Seminarleiter vor dem Ausflug zur Gerätesammlung.
Fig. 3 The Seminary Instructors before the excursion to the collection of Instruments and appliances.
Am Samstagnachmittag besichtigten die Seminarleiter die komplette Sonographiegerätesammlung, die vorübergehend in einem stillgelegten Industriegebäude untergebracht ist. Viele Seminarleiter der ersten Generation fachsimpelten mit Begeisterung an ihren früheren Geräten, besonders groß war der Anteil derer, die sich nach Jahren wieder am Klicken der elektromechanischen Bremsen des Vidosons erfreuen konnten.
Abb. 4 Prof. Hofmann im Gespräch mit Prof. Holländer.
Fig. 4 Professor Hofmann conversing with Professor Holländer.
Die Abteilung Ultraschall im Deutschen Röntgen-Museum bot an diesem Tag etwas Besonderes, was es wohl derzeit in keinem anderen Museum gibt: Alle Besucher waren älter als die Exponate.
Abb. 5 Prof. Hofmann mit seinem Lieblingsstück: Das erste portable Gerät (1976) wurde zur Diagnostik der Endokarditis gedacht, zur Vergrößerung des Bildes auf dem briefmarkengroßen Bildschirm wurde eine Lupe serienmäßig mitgeliefert.
Fig. 5 Professor Hofmann with his favourite item: The first portable Instrument (1976) was intended for diagnosing endocarditis. For magnifying the image on the monitor screen which had the dimensions of a postage stamp, a magnifying lens was part of the equipment.
Abb. 6 Viele frühere Anwender drängeln sich mit H. Lutz um das Vidoson.
Fig. 6 Many former users crowd around the Vidoson in the company of Mr Lutz.
Am besten besuchen Sie selbst das Museum in Lennep! Der Remscheider Vorort verfügt über einen bezaubernden historischen Stadtkern und liegt im landschaftlich reizvollen Bergischen Land. Den internistischen Seminarleitern hat es jedenfalls gut gefallen, und sie bedanken sich bei Ch. Jakubeit für die Organisation dieses Treffens. Es ist gut, einen Ultraschallfreund in unmittelbarer Nähe des Museums zu wissen.
K. Seitz
Beachten Sie bitte auch das Protokoll der letzjährigen Mitgliederversammlung und die Einladung zur Mitgliederversammlung des Vereins Ultraschallmuseum am 29.9. 2005 in Genf (siehe hinterer Mantel S. 333). |