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DOI: 10.1055/s-2005-916244
Risikoadjustierte Qualitätsbeurteilung in Perinatalzentren ausgehend von der Perinatal- und Neonatalerhebung in Sachsen[1]
Riskadjusted Assessment of Quality of Perinatal Centers - Results of Perinatal/Neonatal Quality Surveillance in SaxoniaPublication History
Eingereicht: 10.11.2004
Angenommen nach Überarbeitung: 7.11.2005
Publication Date:
05 January 2006 (online)
Zusammenfassung
Ausgangspunkt und Fragestellung: Eine Schwäche der externen peri-/neonatalen Qualitätskontrolle ist die Nichtbeachtung von interhospitalen Unterschieden im Risikoprofil betreuter Patienten. Auf der Basis einer spezifischen Risikoadjustierung sollte eine Vergleichbarkeit des Behandlungsergebnisses verschiedener Kliniken erreicht werden. Methodik: Durch anonyme Zusammenführung von 12.783 Datensätzen der peri- und neonatologischen Erhebungsbögen der sächsischen Qualitätssicherung der Jahre 1998 bis 2000 wurden für die 4 ausgewählten Qualitätsindikatoren 1. schwere Hirnblutung (Grad 3 und 4 nach Papile) bei Frühgeborenen < 1500 g, 2. Kliniktod bei Frühgeborenen <1500 g, 3. Kliniktod bei normalgewichtigen Neugeborenen ≥ 2500 g und 4. hypoxisch-ischämische Encephalopathie mittels logistischer Regressionsmodelle spezifische „Risikoprädiktoren” entwickelt. Auf ihrer Grundlage wurde eine erwartete Inzidenzrate für die ausgewählten Qualitätskriterien berechnet und eine Risikoadjustierung des erzielten Ergebnisses vorgenommen. Ergebnisse: Die Risikoprädiktoren ließen sich durch 3 - 9 von insgesamt 26 analysierten Risikoindikatoren beschreiben. Die AUCROC-Werte für die 4 Prädiktoren betragen 82, 89, 89 bzw. 89 %. Mit Hilfe der spezifischen Prädiktoren konnten wir aus der „rohen” Inzidenzrate eines Qualitätsmerkmals die risikoadjustierte Inzidenzrate für jede Klinik berechnen. Die risikoadjustierten Inzidenzraten ergaben ein risikoadjustiertes Klinikranking, das sich für 3 beurteilte Kliniken in einzelnen Punkten veränderte bzw. bei denen sich Ergebnisunterschiede verkleinerten. Schlussfolgerung: Die Anwendung der modellhaft vorgestellten Risikoadjustierung von Qualitätsindikatoren ermöglicht einen objektiveren Vergleich der Betreuungsqualität verschiedener Kliniken oder Regionen als bisher.
Abstract
Background:The weak point of the countrywide perinatal/neonatal qualitiy surveillance as a tool for evaluation of achievements of a distinct clinic, is the ignorance of interhospital differences in the case-mix of patients. Therefore, that approach can not result in a reliable bench marking. Objective: To adjust the results of quality assessment of different hospitals according to their risk profile of patients by multivariate analysis. Method: The perinatal/neonatal data base of 12.783 newborns of the saxonian quality surveillance from 1998 to 2000 was analyzed. 4 relevant quality indicators of newborn outcome - a) severe intraventricular hemorrhage in preterm infants < 1500 g, b) death in hospital of preterm infants < 1500 g, c) death in newborns with birth weight > 2500 g and d) hypoxic-ischemic encephalopathy - were targeted to find out specific risk predictors by considering 26 risk factors. A logistic regression model was used to develop the risk predictors. Results: Risk predictors for the 4 quality indicators could be described by 3 - 9 out of 26 analyzed risk factors. The AUCROC-values for these quality indicators were 82, 89, 89 and 89 %, what signifies their reliability. Using the new specific predictors for calculation the risk adjusted incidence rates of quality indicator yielded in some remarkable changes. The apparent differences in the outcome criteria of analyzed hospitals were found to be much less pronounced. Conclusion: The application of the proposed method for risk adjustment of quality indicators makes it possible to perform a more objective comparison of neonatal outcome criteria between different hospitals or regions.
Schlüsselwörter
Qualitätskontrolle - Risikoadjustierung - Qualitätsindikator
Key words
quality surveillance - risk adjustment - quality indicator
1 Die Autoren danken den Mitarbeitern der Projektgeschäftsstelle der Sächsischen Landesärztekammer und allen beteiligten Kliniken für die tatkräftige Unterstützung.