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DOI: 10.1055/s-2005-920728
Die IVS-Scorecard – ein Managementwerkzeug zur strategischen Ausrichtung von Projekten der Integrierten Versorgung
Hintergrund/Ziele und Forschungsfragen: Im Rahmen der Integrierten Versorgung (IV) nach §140 GMG ergeben sich für Krankenhäuser neue Möglichkeiten, extrabudgetäre und sektorenübergreifende Verträge mit Krankenkassen abzuschließen. Aus Sicht der strategischen Unternehmensentwicklung ergibt sich die dringende Notwendigkeit der Priorisierung von Konzeptideen, um kurz- und mittelfristig die Optimierungspotentiale der IV zu nutzen. Material und Methoden: Im Rahmen einer Delphimethode mit Experten der Charité wurde ein interaktives Tool entwickelt: Die IVS-Scorecard (Integrierte Versorgung Scorcard). Diese ermöglicht anhand von 10 Core-Kriterien die Gewichtung und Priorisierung von Handlungsschritten. Dabei flossen sowohl Patienteninteressen mit ein als auch die Sichtweise der Leistungserbringer und Kostenträger. Quantitative und qualitative betriebswirtschaftliche Aspekte wurden zusammen mit Aspekten des Qualitätsmanagements und des Casemanagements gewichtet. Ergebnisse: Die IVS-Scorecard wurde nach erstmaligen Einsatz im März 2005 kontinuierlich erweitert und die Relativgewichte entlang der lokalen Anforderungen spezifiziert. Sie erweist sich in der Praxis als adäquates Werkzeug bei der strategischen Ausrichtung neuer Projekte der Integrierten Versorgung. Zudem dient sie als Kommunikationsinstrument der internen Planung von Ressourcen. Schlussfolgerungen und Diskussion: Die Möglichkeiten der Integrierten Versorgung wurden bisher in Deutschland nur beschränkt umgesetzt. Im Jahr 2004 wurden 157 Millionen Euro der möglichen 700 Millionen Euro –1% des Gesamtbudgets – eingesetzt. Ouwens legte Anfang 2005 in einer internationalen Metastudie die positiven Effekte integrierter Versorgungsmodelle nahe. Aus Sicht der Krankenhäuser und Krankenkassen ist die Notwendigkeit eines Managementtools dringend gegeben, um schnell und gezielt IV- Projekte planen und umsetzten zu können.