Zeitschrift für Phytotherapie 2019; 40(05): 204-211
DOI: 10.1055/a-0918-9682
Forschung
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Rotwurzelsalbei und Cryptotanshinon: spezifische Inhibitoren der Keratinisierung von Hautzellen

Eine neue Therapieoption bei keratinopathischer Ichthyose?
Andreas Hensel
1   Universität Münster, Institut für Pharmazeutische Biologie und Phytochemie
,
Stefan Esch
1   Universität Münster, Institut für Pharmazeutische Biologie und Phytochemie
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Publication Date:
11 November 2019 (online)

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Die getrockneten Rhizome und Wurzeln von Salvia miltiorrhiza Bunge sind eine in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) – dort als Danshen oder Dan Shen bezeichnete – sehr häufig verwendete Droge. Die Droge ist mittlerweile auch im Europäischen Arzneibuch monografiert. S. miltiorrhiza gehört ebenso wie unsere heimischen Salbeiarten zur Familie der Lamiaceae. Typische Merkmale für diese Familie lassen sich auch bei dieser im asiatischen Raum beheimateten Art wiederfinden. Die 30–70 cm hohe Sprossachse ist deutlich vierkantig und behaart [Abb. 1a, 1b]. Die dekussiert angeordneten Blätter sind bis zu 8 cm lang und weisen einen gesägten bis gebuchteten Blattrand auf. Die für die Familie charakteristischen Lippenblüten sind violett gefärbt und haben den typischen viergeteilten Fruchtknoten, aus dem sich später die Klausenfrüchte bilden. Das Wurzelwerk, welches diesem Salbei seinen deutschen Namen gibt, ist rötlich bis rostig orange gefärbt [Abb. 1c]. Im mikroskopischen Querschnitt wird dabei deutlich, dass die für die rote Farbe verantwortlichen Substanzen vorrangig in der Wurzelrinde lokalisiert sind [Abb. 1d].