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DOI: 10.1055/a-1078-3841
Neugeborenen-Hypoglykämiescreening: Mehr Schaden als Nutzen?

Beim Vorliegen entsprechender Risikokriterien erhalten auch klinisch unauffällige Neugeborene ein Hypoglykämiescreening. Hierbei muss sowohl mit erwünschten als auch unerwünschten Konsequenzen gerechnet werden. US-Wissenschaftlerinnen und -Wissenschaftler untersuchten, wie viele Neugeborene getestet werden, in wie vielen Fällen eine (intensivmedizinisch behandlungsbedürftige) Hypoglykämie diagnostiziert wird und inwiefern diese Maßnahmen das Stillen beeinträchtigen.
Nahezu die Hälfte der auf der Wochenbettstation betreuten und ansonsten unauffälligen Neugeborenen erhält ein Hypoglykämiescreening, so das Autorenteam. Angesichts der Auswirkungen auf die Rate ausschließlich gestillter Neugeborener stellen sie die etablierten Testprotokolle in Frage. Ihrer Ansicht nach muss im interdisziplinären Konsens sowie unter Einbeziehung der Eltern das Screening optimiert werden, damit zukünftig – bei größtmöglicher Sicherheit – unnötige Interventionen vermieden werden.
Publication History
Article published online:
21 August 2020
© Georg Thieme Verlag KG
Stuttgart · New York