Zusammenfassung
Typ-2-Diabetes(T2 D)-Patienten weisen im Vergleich zur Normalbevölkerung eine erhöhte Sterblichkeit auf. Ein Teil der Patienten ist mit dem Ziel einer besseren Versorgung in das nationale „Disease-Management-Programm Diabetes“ (DMP) Typ-2-Diabetes eingeschlossen. In dieser Arbeit werden Mortalitätsdaten von T2D-Patienten aus der Routineversorgung mit Mortalitätsdaten der Allgemeinbevölkerung und von T2D-Patienten aus verschiedenen Studienkollektiven verglichen. Die Sterblichkeit der deutschen T2D-Patienten insgesamt ist etwa 3,1-fach höher als in der Allgemeinbevölkerung. Die Sterblichkeit von deutschen T2D-Patienten innerhalb des DMP ist 2,4-fach höher. Inwieweit sich dieser Mortalitätsunterschied durch einen Selektionsbias oder durch die Teilnahme am DMP selbst erklären lässt, ist mit den verfügbaren Daten nicht eindeutig zu beantworten. Die Tatsache aber, dass im Vergleich dazu das Sterblichkeitsrisiko innerhalb kontrollierter T2D-Interventionsstudien trotz zusätzlicher kardiovaskulärer Komorbidität nochmals niedriger ist, gibt einen wichtigen Hinweis darauf, dass die kardiovaskuläre Pathophysiologie im bisherigen DMP nicht ausreichend berücksichtigt wird und dieser Tatbestand ein wichtiges Verbesserungspotenzial für eine Optimierung des DMP darstellt.
Abstract
Patients with type 2 diabetes (T2 D) have an increased risk of death. A significant proportion of German T2 D patients is treated in a T2 D disease-management-programme (DMP). This analysis compares mortality of T2 D Patients in the DMP and routine care with the mortality in the general population and mortality in clinical T2 D trials. The overall mortality among T2 D patients in Germany is approximately 3.1-fold of the mortality of the general population. The mortality in the DMP T2 D is 2.4-fold of the mortality of the general population. To which extent the difference in excess mortality is attributable to a selection bias or participation in the DMP itself cannot be answered conclusively. Interestingly, excess mortality in clinical T2 D trials was actually lower than that of an average German T2 D patient, despite most of the trial patients carrying the additional risk of significant cardiovascular comorbidities. These findings imply that the German DMP T2 D may not be sufficiently addressing the treatment of cardiovascular risk factors warranting a workup of the program.
Schlüsselwörter
Typ-2-Diabetes - Disease-Management-Programm (DMP) - Mortalität - klinische Endpunktstudien - Versorgungforschung Diabetes - kardiovaskuläres Risiko
Key words
type 2 diabetes - disease management programme (DMP) - mortality - clinical diabetes trials - healthcare and diabetes - cardiovascular risk