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DOI: 10.1055/a-1991-2637
Primärversorgung von Beugesehnenverletzungen

Beugesehnenverletzungen an der Hand sind eine häufige Verletzung. Eine rechtzeitige und korrekte Diagnosestellung sowie eine angemessene therapeutische Vorgehensweise sind entscheidend für den Behandlungserfolg. Dieser Beitrag erläutert detailliert das diagnostische und therapeutische Vorgehen bei Beugesehnenverletzungen, gibt Hinweise zu den möglichen Nahttechniken und Tipps für die Nachbehandlung.
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Verletzungen von Beugesehnen an der Hand sind vergleichsweise selten, stellen aber gleichwohl besondere Ansprüche an eine differenzierte Diagnostik und Therapie.
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In der Regel können anhand einer detaillierten klinischen Untersuchung bereits präoperativ die betroffenen Sehnen identifiziert werden.
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Das Ziel der operativen Therapie von Beugesehnenverletzungen ist die Wiederherstellung der Beugesehnenkontinuität mit der Möglichkeit einer frühfunktionellen Nachbehandlung.
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Grundsätzlich besteht die Sehnennaht aus einer Kernnaht und einer epitendinösen Adaptationsnaht, wobei eine Vielzahl an Techniken in unterschiedlichen Modifikationen beschrieben ist.
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Das Ziel der frühfunktionellen dynamischen Nachbehandlung ist, die Sehnennaht vor der endgültigen Heilung vor übermäßiger Beanspruchung zu schützen und gleichzeitig Adhäsionen der Beugesehne zu vermeiden.
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Wesentliche mögliche Komplikationen sind Rerupturen und Verklebungen der Sehne im Gleitkanal.
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Die Prognose nach Beugesehnenverletzung ist variabel und abhängig vom Verletzungsmechanismus, von der Läsionslokalisation sowie der operativen und postoperativen Behandlungsqualität.
Publikationsverlauf
Artikel online veröffentlicht:
18. Juni 2024
© 2024. Thieme. All rights reserved.
Georg Thieme Verlag KG
Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart, Germany
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