Handchir Mikrochir Plast Chir 2023; 55(02): 95-105
DOI: 10.1055/a-2007-4475
Originalarbeit

Register Forschungsförderung der Deutschen Gesellschaft für Plastische, Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie (DGPRÄC) und Forschungsförderungs-Bericht 2021/2022

Registry Research Funding of the German Society of Plastic, Reconstructive and Aesthetic Surgery (DGPRÄC) and Research Funding Report 2021/2022
N. Moellhoff
1   Abteilung für Hand-, Plastische und Ästhetische Chirurgie, Klinikum der Universität München, LMU München
,
L. Prantl
2   Hochschulzentrum für Plastische und Ästhetische, Hand- und Wiederherstellungschirurgie der Universität Regensburg
,
B. Behr
3   Klinik für Plastische Chirurgie und Handchirurgie, Schwerbrandverletztenzentrum, Sarkomzentrum, BG-Universitätsklinik Bergmannsheil
,
J.P. Beier
4   Klinik für Plastische Chirurgie, Hand- und Verbrennungschirurgie, Universitätsklinikum RWTH Aachen
,
A. Daigeler
5   Klinik für Hand-, Plastische Chirurgie, Rekonstruktive und Verbrennungschirurgie der Eberhard Karls Universität/BG Unfallklinik Tübingen
,
A. Dragu
6   UniversitätsCentrum für Orthopädie, Unfall- und Plastische Chirurgie, Abteilung für Plastische und Handchirurgie, Carl Gustav Carus Universitätsklinikum an der TU Dresden
,
S.U. Eisenhardt
7   Klinik für Plastische und Handchirurgie, Medizinische Fakultät, Universitätsklinikum Freiburg
,
P.C. Fuchs
8   Klinik für Plastische und Ästhetische Chirurgie, Handchirurgie – Schwerbrandverletztenzentrum –, Klinikum Köln-Merheim, Universität Witten/Herdecke
,
G. Germann
9   ETHIANUM, Klinik für Plastische, Ästhetische und Präventive Medizin am Universitätsklinikum Heidelberg
,
T. Hirsch
1   Abteilung für Hand-, Plastische und Ästhetische Chirurgie, Klinikum der Universität München, LMU München
,
R.E. Horch
2   Hochschulzentrum für Plastische und Ästhetische, Hand- und Wiederherstellungschirurgie der Universität Regensburg
,
M. Infanger
3   Klinik für Plastische Chirurgie und Handchirurgie, Schwerbrandverletztenzentrum, Sarkomzentrum, BG-Universitätsklinik Bergmannsheil
,
R. Jakubietz
4   Klinik für Plastische Chirurgie, Hand- und Verbrennungschirurgie, Universitätsklinikum RWTH Aachen
,
U. Kneser
5   Klinik für Hand-, Plastische Chirurgie, Rekonstruktive und Verbrennungschirurgie der Eberhard Karls Universität/BG Unfallklinik Tübingen
6   UniversitätsCentrum für Orthopädie, Unfall- und Plastische Chirurgie, Abteilung für Plastische und Handchirurgie, Carl Gustav Carus Universitätsklinikum an der TU Dresden
,
S. Langer
7   Klinik für Plastische und Handchirurgie, Medizinische Fakultät, Universitätsklinikum Freiburg
,
M. Lehnhardt
3   Klinik für Plastische Chirurgie und Handchirurgie, Schwerbrandverletztenzentrum, Sarkomzentrum, BG-Universitätsklinik Bergmannsheil
,
H.G. Machens
8   Klinik für Plastische und Ästhetische Chirurgie, Handchirurgie – Schwerbrandverletztenzentrum –, Klinikum Köln-Merheim, Universität Witten/Herdecke
,
P. Mailänder
9   ETHIANUM, Klinik für Plastische, Ästhetische und Präventive Medizin am Universitätsklinikum Heidelberg
,
B. Reichert
10   Plastische-, Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie, Fachklinik Hornheide, Plastische Chirurgie, Universitätsklinikum Münster
,
C. Radtke
11   Plastisch- und Handchirurgische Klinik, Universitätsklinikum Erlangen, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg FAU
,
D.J. Schaefer
12   Klinik für Plastische, Wiederherstellungs-und Handchirurgie, Otto-von-Guericke-Universität, Magdeburg
,
F. Siemers
13   Klinik für Unfall-, Hand-, Plastische und Wiederherstellungschirurgie/ Sektion Plastische & Ästhetische Chirurgie/Universitätsklinikum Würzburg
,
P.M. Vogt
14   Klinik für Hand-, Plastische und Rekonstruktive Chirurgie – Schwerbrandverletztenzentrum, BG Klinik Ludwigshafen
,
H. Menke
15   Klinik für Plastische und Handchirurgie der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
,
R.E. Giunta
1   Abteilung für Hand-, Plastische und Ästhetische Chirurgie, Klinikum der Universität München, LMU München
› Institutsangaben
 

Zusammenfassung

Hintergrund Forschung ist ein integraler Bestandteil der akademischen Medizin. In der Plastischen Chirurgie stellt sie die Weichen für Innovationen des Fachgebietes. In dieser Studie soll die Forschungsleistung der Plastischen Chirurgen in Deutschland und assoziierten Kliniken im deutschsprachigen Raum für den Zeitraum 2021/2022 dargestellt und mit den Vorjahreszeiträumen verglichen werden.

Material und Methoden Der E-Mail-Verteiler des Konvents der leitenden Plastischen Chirurgen der DGPRÄC wurde zur Kontaktaufnahme mit Klinikdirektor*innen genutzt. Diese wurden um Mitteilung der gestellten, in Begutachtung befindlichen, geförderten und abgelehnten Projekte jeglicher öffentlicher, nicht-öffentlicher, industrieller oder anderer Förderinstitute gebeten. Die Abfrage erfolgte über eine eigens eingerichtete Online-Datenbank und wurde ebenfalls über das Geförderte Projekte Informationssystem (GEPRIS) ermittelt. Zusätzlich wurde die Forschungsinfrastruktur an den jeweiligen Standorten abgefragt.

Ergebnisse Es wurden 105 Anträge bei 54 verschiedenen Fördermittelgebern aus 20 plastisch-chirurgischen Standorten mitgeteilt. 37 Förderanträge wurden bei den großen öffentlichen Förderinstituten DFG, BMBF, BMWi, BMG, BMVg, G-BA und EU gestellt. Davon waren 59,5% (22/37) DFG, je 13,5% (5/37) BMBF und EU, 5,4% (2/37) BMWi und je 2,7% (1/37) BMG, BMVg, G-BA Anträge. Das durchschnittliche Fördervolumen der bewilligten Anträge dieser Fördermittelgeber betrug 401,515 Euro. Bewilligte DFG-Anträge waren am häufigsten dem Fachkollegium 205–27 Orthopädie, Unfallchirurgie, rekonstruktive Chirurgie zugeordnet (n=10/16, 62,5%). Im zeitlichen Verlauf der Erhebung des Forschungsregisters zeigt sich ein Anstieg der im Register gemeldeten und als gefördert angegebenen Anträge. 70,0% (14/20) der teilnehmenden Standorte verfügten über ein eigenes experimentelles Forschungslabor, während lediglich 40,0% (8/20) über ein eigenes klinisches Studienzentrum verfügten.

Schlussfolgerung Der Forschungsförderungs-Bericht 2021/2022 unterstreicht erneut die beeindruckende Forschungsleistung der Gemeinschaft der Plastischen Chirurg*innen.


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Abstract

Background Research is an integral part of academic medicine. In plastic surgery, it sets the course for innovations in the specialty. The purpose of this study is to present the research performance of plastic surgeons in Germany for the period 2021/2022 and to compare it with previous periods.

Materials and Methods The directors of plastic surgical academic institutions reported all requested/approved and rejected research applications to public, non-public and industrial funding organizations. Data was gathered within an established online database. In addition, the DFG´s public database GEPRIS was screened for plastic surgical research grants. Data was also collected regarding research infrastructure and organization at the participating centers.

Results 105 applications were reported to 54 different funding agencies from 20 plastic surgery centers. 37 funding applications were submitted to the major public funding agencies DFG, BMBF, BMWi, BMG, BMVg, G-BA and EU. Of these, 59,5% (22/37) were DFG, 13,5% (5/37) each BMBF and EU, 5,4% (2/37) BMWi, and 2,7% (1/37) each BMG, BMVg, and G-BA applications. The average funding volume of these proposals was 401,515 euros. Approved DFG proposals were most frequently assigned to the review board 205–27 Orthopedics, Trauma Surgery, Reconstructive Surgery (n=10/16, 62,5%). Over time, the research registry shows an increase in the number of proposals in general and those granted. 70,0% (14/20) of participating sites had their own experimental research laboratory, while only 40,0% (8/20) had their own clinical trial center.

Conclusion The 2021/2022 Research Funding Report once again highlights the impressive research accomplishments of the plastic surgery community.


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Einleitung

Forschung ist ein integraler Bestandteil der akademischen Medizin in Deutschland. Die Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF) definiert diesbezüglich die folgenden Ziele: Universitätsklinika sollen hochrangige klinische Forschung mit dem Ziel der Verbesserung der Gesundheit der Bevölkerung ermöglichen. Weiterhin soll eine qualifizierte studentische Lehre, sowie Weiterbildung graduierter Ärzt*innen erfolgen. Gleichzeitig soll die medizinische Spitzenversorgung gewährleistet werden [1]. Entsprechend der von der AWMF definierten Aufgaben von Universitätskliniken dürfen die Kliniken dabei nicht durch versorgungsmedizinische oder ökonomische Vorgaben eingeengt werden, um die wissenschaftsbezogene Weiterentwicklung der jeweiligen Fächer zu ermöglichen [1].

Plastische Chirurg*innen an den Universitätsklinika füllen im klinischen Alltag bereits die verschiedenen Rollen aus. Als behandelnde Ärzt*innen sind sie integraler Bestandteil der medizinischen Spitzenversorgung. Gleichzeitig engagieren sich viele zudem akademisch in Forschung und Lehre. Patientenversorgung und Wissenschaft sind dabei auch in der Plastischen Chirurgie eng verknüpft [2]. Die Forschung in der Plastischen Chirurgie stellt die Weichen für Innovationen des Fachgebietes. Eine große Bandbreite an Themengebieten wird dabei der plastisch-chirurgischen Forschung zugeordnet. Dazu gehören beispielsweise das Tissue Engineering und die regenerative Medizin, sowie der Fachbereich Mikrozirkulation und Perfusion. Im Sinne der Patient*innen dient die Forschung in diesen Bereichen der Verbesserung diagnostischer und therapeutischer Maßnahmen, oder der Definierung neuer Behandlungsziele [3].

Unsere vorangegangenen Forschungsregisterstudien dokumentieren die Forschungsleistung der Plastischen Chirurgie in Deutschland über einen Zeitraum von 8 Jahren seit nunmehr 2015 lückenlos [4] [5] [6]. In dieser Studie soll die Forschungsleistung der Plastischen Chirurgen in Deutschland und assoziierten Kliniken im deutschsprachigen Raum für den Zeitraum 2021/2022 dargestellt werden. Ziel ist es die Sichtbarkeit der akademischen Plastischen Chirurgie zu erhöhen und die Forschungsstruktur zu stärken.


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Methoden

Die Methodik zur Datenerhebung wurde bereits in den vorangegangenen Forschungsberichten ausführlich erläutert [4] [5] [6]. Kurz zusammengefasst wurde der E-Mail Verteiler des Konvents der leitenden Plastischen Chirurgen der DGPRÄC zur Kontaktaufnahme mit Klinikdirektor*innen genutzt. Diese wurden um Mitteilung der gestellten, in Begutachtung befindlichen, geförderten und abgelehnten Projekte jeglicher öffentlicher, nicht-öffentlicher, industrieller oder anderer Förderinstitute gebeten.

Die Abfrage erfolgte über eine eigens eingerichtete Online-Datenbank: https://docs.google.com/forms/d/1xdp5QnqscXR0uYGzRtFNeFVxIMC5_-B_NCNiQF6pHuE/edit (Google Forms, Google, California, U.S.). In dieser wurden unter anderem Förderinstitut, Projekttitel, Förderzeitraum, Fachgebietszuordnung, sowie Fördersumme erhoben.

Zusätzlich wurden Anträge bei der DFG über das Geförderte Projekte Informationssystem (GEPRIS) ermittelt [7].

Im Unterschied zu den vorangegangenen Forschungsberichten erfolgte zusätzlich die Abfrage einiger wesentlicher Parameter zur Beurteilung der Forschungsstruktur der plastisch-chirurgischen Standorte, wie z. B. Infrastruktur (Labor, Studienzentrum), Anzahl Doktorand*innen sowie nicht-ärztliche wissenschaftliche Mitarbeiter.

Die Dateneingabe für den Zeitraum 2021/2022 war zwischen 31.05.2022 und 12.09.2022 möglich. Erinnerungen zur Dateneingabe wurden mehrfach versandt.


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Ergebnisse

Im Untersuchungszeitraum 2021/2022 wurden 105 Anträge bei 54 verschiedenen Fördermittelgebern aus 20 plastisch-chirurgischen Standorten mitgeteilt. An 14 Standorten wurden Fördermittel von DFG, BMBF, BMWi, BMG, BMVg, G-BA oder EU beantragt. Dabei gingen von einer Institution zwischen 1 und 9 Anträge aus.

Verteilung der Anträge nach Förderinstituten

Eine Gesamtzahl von 37 Förderanträgen aus den großen öffentlichen Förderinstituten DFG, BMBF, BMWi, BMG, BMVg, G-BA und EU konnte nach Auswertung der Online-Datenbank und des GEPRIS identifiziert werden. Davon waren 59,5% (22/37) DFG, je 13,5% (5/37) BMBF und EU, 5,4% (2/37) BMWi und je 2,7% (1/37) BMG, BMVg, G-BA Anträge.

67,6% (25/37) der Anträge waren zum Zeitpunkt der Datenerhebung bereits bewilligt, davon waren 64,0% (16/25) DFG, 12,0% (3/25) BMBF, je 8,0% (2/25) BMWi und EU, sowie je 4,0% (1/25) BMG und G-BA Anträge ([Tab. 1]).

Tab. 1 Übersicht über die bewilligte Forschungsförderung großer öffentlicher Fördereinrichtungen (DFG, BMBF, BMWi, BMG, G-BA und EU) nach Standorten.

Klinik

Projekttitel

Förderinstitut

Laufzeit

Fördersumme (€)

Art der Förderung

Zuordnung

Aachen

Die Rolle der Makrophagen migrationsinhibierenden Faktor (MIF)-Proteinfamilie in Wundheilung und Übergewicht

DFG

2018-2021

340000

Sachbeihilfe

Allgemein- u. Viszeralchirurgie

Aachen

„Soft Tissue Regeneration“ - Weichteildefektdeckung aus der Zellkultur: Fettstammzellen auf bioresorbierbaren interaktiven Werkstoffen

BMBF

2022-2025

485000

Sachbeihilfe

k/A

Aachen

FibroGraft

EU

2019-2022

620000

Sachbeihilfe

k/A

Aachen, Ludwigshafen

Die VICToRY Studie – Die Rolle von Vitamin C in Verbrennungspatienten: eine Machbarkeitsstudie für eine nahtlose- übergehende adaptive Phase II/III multizentrische randomisierte Studie

DFG

seit 2021

Klinische Studien

Anästhesiologie, Allgemein- und Viszeralchirurgie, Ernährungswissenschaften

Bochum

Intramuskuläre Muskelstimulation

BMWi

2019 - 2021

190000

ZIM

k/A

Bochum

Interventionen im Sphingosin-1 Phosphat Signalweg zur Verbesserung der Knochenregeneration nach posttraumatischer Osteomyelitis

DFG

2020 - 2023

237700

Sachbeihilfe

Orthopädie, Unfallchirurgie, rekonstruktive Chirurgie

Erlangen

Vaskularisation von neuromuskulären Konstrukten auf PCL-Kollagen I_PEO-Nanofaserscaffolds

DFG

2020-2023

169348

Sachbeihilfe

Orthopädie, Unfallchirurgie, rekonstruktive Chirurgie

Erlangen

Biofabrikation zellularisierter und im AV Loop vaskularisierter Gewebecontainer für die Transplantation wirkstoffproduzierender Zellen

DFG

2022-2025

625480

Transregios

Orthopädie, Unfallchirurgie, rekonstruktive Chirurgie, Biomaterialien

Erlangen

Analyse von Tumor Dormancy und Progression von biofabrizierten vaskularisierten 3D Modellen

DFG

2022-2025

797400

Transregios

Medizin, Onkologie; Pathologie; Biomaterialien; Grundlagen der Biologie und Medizin; Unterbereich Zellbiologie

Freiburg

4D-Bioprinting von vaskularisiertem Knochengewebe und Evaluation der Blutgefäß- und Knochenbildung in einem orthotopen Knochendefektmodell

DFG

2021-2023

227400

Sachbeihilfe

Orthopädie, Unfallchirurgie, rekonstruktive Chirurgie

Freiburg

Regulation der angeborenen Immunantwort durch C-reaktives Protein im Rahmen der Vascularized Composite Allotransplantation (VCA)

DFG

2020-2023

456000

Sachbeihilfe

Orthopädie, Unfallchirurgie, rekonstruktive Chirurgie

Freiburg

Die Rolle der angeborenen Immunantwort in Entzündungsreaktionen und entzündlichen Erkrankungen: Erforschung und Entwicklung neuer therapeutischer Ansätze

DFG

2017-2022

545300

Heisenberg Professur

Allgemein- u. Viszeralchirurgie

Freiburg

Multiphotonen Mikroskop zur intravitalen Bildgebung“.

DFG

2019-2029

700000

Großgeräte

Allgemein- u. Viszeralchirurgie

Freiburg; LMU München

Zirkulierende Tumor DNA als nicht-invasiver diagnostischer Biomarker bei Weichteilsarkomen

DFG

2018-2022

357000

Sachbeihilfe

Orthopädie, Unfallchirurgie, rekonstruktive Chirurgie; Allgemein - u. Viszeralchirurgie

Hannover

Gliedmaßenperfusion als Weg zur Re-konditionierung und Genetischen Engineering: Verhinderung von Schäden und Verringerung der Immunogenität zur Unterstützung des Überlebens nach allogener Transplantation

DFG

2022-2025

460640

Forschergruppe

Orthopädie, Unfallchirurgie, rekonstruktive Chirurgie

LMU München

Entwicklung eines semirigiden Arthroskops für die ambulante Handgelenkchirurgie (ESSENTIAL)

BMWi

2021-2023

215772

ZIM

k/A

LMU München

3D Imaging System

DFG

2019-2022

277200

Großgeräte

Orthopädie, Unfallchirurgie, rekonstruktive Chirurgie

LMU München

Einsatz von Floureszenmikroskop in der Mikrochirurgie

DFG

2019-2025

409000

Großgeräte

Orthopädie, Unfallchirurgie, rekonstruktive Chirurgie

Ludwigshafen

Assoziiertes Projekt im Sonderforschungsbereich 1158 "Evaluation der Scaphoidpseudarthrosenrekonstruktion"

DFG

2020-2022

15000

Forschergruppe

k/A

Ludwigshafen

Sensor-gesteuerte aktive Orthese für die obere Extremität - Teilvorhaben: Klinische Evaluation der sensorgesteuerten aktiven Orthese für die obere Extremität bei Plexus brachialis Verletzungen bezüglich Funktionalität, Lebensqualität und Schmerzen und kortikaler Repräsentation

BMBF

2021-2024

125050

Forschergruppe

k/A

Münster

Digitalisierung der Robotischen Mikrochirurgie

EU

2022-2023

1101903

EU-REACT

Plastische Chirurgie, Handchirurgie, Orthopädie, Unfallchirurgie, rekonstruktive Chirurgie

Münster

EXPERT Extremitätenboard zur Prozessoptimierung, Evaluation, Risikominimierung und Therapieoptimierung bie Frakturen mit Weichteilschäden oder post-operativer Infektion der unteren Extremitäten im Traumanetzwerk*

G-BA

2022-2025

7135305

Innovationsfonds

Plastische Chirurgie, Unfallchirurgie und Orthopädie, Orthopädie, Unfallchirurgie, rekonstruktive Chirurgie

Regensburg

Alternativmethoden - Verbund: Mikrochirurgie-Modell - Innovative Einsatzmöglichkeiten des 3D-in-vivo-CAM-Modells in der mikrochirurgischen Ausbildung von Studierenden der Medizin und Ärzten - Teilprojekt A

BMBF

2021-2024

310041

Personal und Sachbeihilfe

Plastische Chirurgie

TU München

Künstliche Intelligenz für Prophylaxe von Dekubitus

BMG

2020 –2022

445600

Sonstiges

Plastische Chirurgie

TU München

Präklinische kutane topische Wundbehandlung mit Hypoxie-präkonditionierten autologen Blut

DFG

2022-2024

124028

Sachbeihilfe

Orthopädie, Unfallchirurgie, rekonstruktive Chirurgie

29,7% (11/37) aller Anträge befanden sich während der Auswertung noch in Begutachtung. Davon waren 45,5% (5/11) DFG, 27,3% (3/11) EU, 18,2% (2/11) BMBF und 9,1% (1/11) beim BMVg. 2,7% (1/37, DFG) aller angegebenen Anträge an öffentlichen Förderinstituten wurden abgelehnt.

Am häufigsten waren die bewilligten DFG-Anträge dem Fachkollegium 205–27 Orthopädie, Unfallchirurgie, rekonstruktive Chirurgie zugeordnet (n=10/16, 62,5%), gefolgt von dem Fachkollegium 205–25 Allgemein – u. Viszeralchirurgie (n=5/16, 31,3%). In den meisten Fällen wurden die DFG-Anträge als Sachbeihilfe eingestuft (n=7/16, 43,8%), gefolgt von Großgeräteanträgen (n=3/16, 18,8%). Je 12,5% (2/16) der DFG-Anträge waren Forschergruppen, bzw. Transregios und 6,3% (1/16) der Fälle waren Heisenberg-Professuren bzw. klinische Studien. In 96,0% (24/25) der bewilligten Anträge öffentlicher Förderinstitute wurde die Fördersumme mitgeteilt. Das Gesamtvolumen betrug 16.370.167 Euro. Das durchschnittliche Fördervolumen entsprach 401,515 Euro (Berechnung erfolgte auf Basis von 23/25 Anträgen, exklusive Anträge bei denen explizit die Gesamtfördersumme einer Multicenterstudie/Studie mit mehreren Konsortialpartnern mitgeteilt wurde)

Neben den Anträgen bei oben genannten öffentlichen Förderinstitutionen (DFG, BMBF, BMWi, BMG und EU), sind der Vollständigkeit halber, wie auch in den vorangegangenen Forschungsberichten [4] [5] [8] in [Tab. 2] auf der Internetplattform angegebene Forschungsanträge anderer öffentlicher, nicht-öffentlicher, oder industrieller Institute dargestellt. Neben den oben genannten Anträgen von DFG, BMBF, BMWi, BMG, BMVg, G-BA und EU wurden 68 sonstige Anträge angegeben. Von diesen waren 85,3% (58/68) bewilligt. Das genaue Fördervolumen der bewilligten Anträge wurde in 87,9% (51/58) der bewilligten Fälle angegeben. Dieses betrug insgesamt 15.560.312 Euro. Das durchschnittliche Fördervolumen entsprach 170,618 Euro (Berechnung erfolgte auf Basis von 49/58 Anträgen, exklusive Anträge bei denen explizit die Gesamtfördersumme einer Multicenterstudie/Studie mit mehreren Konsortialpartnern mitgeteilt wurde).

Tab. 2 Übersicht über die bewilligte Forschungsförderung öffentlicher, nicht-öffentlicher, industrieller oder anderer Institute (exklusive DFG, BMBF, BMWi, BMG und EU) nach Standorten.

Klinik

Projekttitel

Förderinstitut

Laufzeit

Fördersumme (€)

Art der Förderung

Zuordnung

Aachen

Die Rolle des Endocannabinoiden Systems der mesenchymalen Stammzellen aus dem Fettgewebe bei der Geweberegeneration, Wundheilungsprozessen und Entzündungsreaktionen

START – Forschungsförderungsprogramm der Medizinischen Fakultät der Aachen

2019-2021

20500

Sachbeihilfe

k/A

Aachen

Entwicklung einer Methode zur objektiven Bewegungsanalyse bei Kindern und Jugendlichen mit geburtsassoziierter Plexusparese

START – Forschungsförderungsprogramm der Medizinischen Fakultät der Aachen

2022-2024

24000

Sachbeihilfe

k/A

Aachen

Bioengineering von Lymphknotengewebe zur Therapie von Lymphödemen

START – Forschungsförderungsprogramm der Medizinischen Fakultät der Aachen

2019-2021

25000

Sachbeihilfe

k/A

Aachen

ASC-based in vitro and in vivo bone tissue engineering for bone defect reconstruction

IZKF - Interdisziplinäres Zentrum für Klinische Forschung, Medizinische Fakultät der Aachen

2020-2023

165000

Sachbeihilfe

k/A

Basel

Grant Innovationsfocus Regenerative Chirurgie*

Wissenschaftsfond Spital

2021-2026

5000000

Schwerpunktprogramm

Plastische Chirurgie

Basel

Lymphchirurgie**

SNF IICT Grant

2022-2027

2200000

Schwerpunktprogramm

Plastische Chirurgie

Bochum

Monitoring freier Lappenplastiken in der plastisch-rekonstruktiven Chirurgie durch Erhebung der regionalen Sauerstoffsättigung mittels Nah-Infrarot-Spektroskopie (NIRS)

Else Kröner Fresenius Stiftung (EKFS)

2021–2023

25466

Sachbeihilfe

Plastische Chirurgie

Bochum

IRMyo

RUB FoRUM

2019-2022

64250

Sachbeihilfe

Plastische Chirurgie

Bochum

Rekonstruktive Lymphchirurgie – Untersuchungen zur Epidemiologie und Pathophysiologie des posttraumatischen Lymphödems sowie Analyse und Entwicklung mikrochirurgischer Therapieoptionen in der Plastischen Chirurgie

FoRUM

2022

89850

Clinician Scientist Rotationsstelle

Rekonstruktive Chirurgie

Bochum

Aggressive Fibromatose

FoRUM Ruhr Universität Bochum

2023

90000

Clinician scientist Rotationsstelle

Plastische Chirurgie

Bochum

Autologe Brustrekonstruktion

FoRUM

2021

112279

Clinician Scientist Rotationsstelle

Plastische Chirurgie

Bochum

Epidemiologie des posttraumatischen Lymphödems

DGUV

2020-2023

177600

Forschungszuwendung

k/A

Dresden

Vergleich von Titan-Herbertschraubenosteosynthese bei Kahnbeinfrakturen mit Osteosynthese durch die bioabsorbierbare Kompressionsschraube MAGNEZIX CS: Die randomisierte kontrollierte Multicenterstudie SCAMAG

Syntellix AG

2018-2023

10000

Auftragsforschung durch Industrie

Handchirurgie

Dresden

Etablierung eines Knochendefektmodells an der Ratte

Preiss-Daimler Foundation "Medical Research & Equipment"

2018-2023

15000

Personal- und Sachmittel

Plastische Chirurgie

Dresden

Perfusionsforschung an menschlichem Gewebe

Bundesexzellenzinitiative

2019-2023

30000

Personal- und Sachmittel

Plastische Chirurgie

Dresden

3D Bioprinting in Space

Preiss-Daimler Foundation "Medical Research & Equipment"

2019-2023

15000

Personal- und Sachmittel

Plastische Chirurgie

Erlangen

Der Einfluss von Bestrahlung und Lipotransfer auf das Mammakarzinom

Manfred Roth Stiftung

2021-2023

30000

Sachbeihilfe

Plastische Chirurgie, Onkologie

Erlangen

Einfluss von topischer Applikation von Stammzellen auf bestrahlte und post-ischämische Lappenplastiken

Interdisziplinäres Zentrum für Klinische Forschung (IZKF)

2022-2023

43076

Sachbeihilfe

Plastische Chirurgie

Erlangen

Charakterisierung humaner Myoblasten nach patientenspezifischen Faktoren

Johannes und Frieda Marohn Stiftung der FAU

2022-2023

30940

Personal- und Sachmittel

Plastische Chirurgie

Freiburg

Autologe Zelltherapie mit RANKL-defizienten mesenchymalen Stammzellen zur Behandlung der Osteoporose und zur Verbesserung der Knochenintegrität.

Forschungsmanagement der Medizinische Fakultät Freiburg

2022-2023

30000

Sachbeihilfe

k/A

Halle (Saale)

Entwicklung eines Brust Asymmetrie Index und 3D Skalierung

Eigenmittel

2019-2024

Eigenmittel

Forschergruppe

Plastische Chirurgie

Halle (Saale)

Objektive Bestimmung der Verbrennungstiefe mittels Hyperspektralanalyse

Eigenmittel

2017-2024

Eigenmittel

Forschergruppe

Plastische Chirurgie

Hannover

Evaluation gentechnischer Strategien zur Entwicklung universeller Sepnderhaut

Gesellschaft der Freunde der MHH

2021-2023

1000

Sachbeihilfe

k/A

Hannover

Regenerationsforschung

MHHplus Förderstiftung

2020-2022

3500

Sachbeihilfe

k/A

Hannover

Arterhaltende Maßnahmen für Querzahnmolche

MHHplus Förderstiftung

2021-2023

5500

Sachbeihilfe

k/A

Hannover

Spinnen und Amphibien begeistern Schüler*innen für die Wissenschaft

Klaus Tschira Stiftung

2019-2023

31000

Sachbeihilfe

k/A

Hannover

wIRA im klinischen und grundlagenwissenschaftlichen Setting

Erwin Braun Stiftung

2020-2023

68000

Sachbeihilfe

Regeneration

Hannover

Entwicklung eines US-11 Biopharmazeutikums

VHV-Stiftung

2022-2023

243000

Sachbeihilfe

Regeneration

Heidelberg (Ethianum)

Mesodermale Regeneration

Hopp-Stiftung

2020-2024

2700000

Forschergruppe

Plastische Chirurgie, Regenerative Medizin

Leipzig

Analyse von Biofilm-Implantatinfektionen in der septischen Chirurgie: Entwicklung eines neuartigen 3D-Organoid-Modells ohne Verwendung von Tierversuchen

DGUV

2024

218672

Forschergruppe

Plastische Chirurgie, Orthopädie, Unfallchirurgie, rekonstruktive Chirurgie

LMU München

In vivo Evaluation von bioaktivierten Knorpelersatzmaterialien für die Regeneration des Nasenseptumknorpels

Friedrich-Baur Stiftung

2022-2024

17000

Sachbeihilfe

k/A

LMU München

Verbesserung der Sicherheit und Reproduzierbarkeit von zell-basierten Therapien mit Adipose tissue-derived Stem Cells (ASCs)

Hans-Meinecke-Stiftung

Seit 2021-

38943

Sachbeihilfe

k/A

Ludwigshafen

In vitro Studie: Effekt auf Zellvitalität der Naturheilmittel OSS-regen und OPSONAT

Industrie

2019-2022

10375

Forschergruppe

k/A

Ludwigshafen

Enzymatisches Debridement bei Verbrennungen

Industrie

2019-2021

26000

Forschergruppe

k/A

Ludwigshafen

Etablierung eines Xenograft-Modells der Venösen Malformation

Stiftung

2019-2021

34750

Forschergruppe

k/A

Ludwigshafen

Evaluation von Matriderm bei der Prophylaxe von postoperativen Nervenadhäsionen im Nervus Ischiaticus bei Ratten

Industrie

2020-2021

35100

Forschergruppe

k/A

Ludwigshafen

Chitosan Langzeitstudie nach Implantation eines Reaxon Nerve Guide zur Protektion der Nervennaht nach traumatischer Nervenläsion i.B. der Hand

Industrie

2020-2022

41308

Forschergruppe

k/A

Ludwigshafen

Molekularpathologie der verbrennungsassoziierten Herzinsuffizienz

Stiftung

2020-2021

105000

Forschergruppe

k/A

Ludwigshafen

Etablierung und Optimierung von in vivo generierten, AV Loop basierten und axial vaskularisierten Gewebekonstrukten im Großtier

DGUV

2018-2021

143063

Forschergruppe

k/A

Ludwigshafen

Diagnose peripherer Nervenveletzung per MR-Neurographie

DGUV Moderne MRT

DGUV

2019-2022

188453

Forschergruppe

k/A

Ludwigshafen

Evaluation eines ICF-orientierten Rehabilitationskonzepts thermische Verletzungen

DGUV

2018-2022

510187

Forschergruppe

k/A

Ludwigshafen

Burning Heart- Intercepting post-burn injury cardiac muscle wasting and heart failure: deciphering the molecular pathomechanisms for diagnostic and therapeutic intervention management

DZHK

2022-2024

1090995

Forschergruppe

k/A

Ludwigshafen

RE-ENERGIZE Study: A Randomized trial of Entheral Glutamine to minimize thermal injuries

Queens University (Kanada)

2019-2021

pro Proband

Forschergruppe

k/A

Ludwigshafen

Therapie Daumensattelgelenkarthrose

Industrie

2019-2023

12153

Froschergruppe

k/A

Ludwigshafen

VAC bei Verbrennungen

Industrie

2019-2021

30000

Forschergruppe

k/A

Nürnberg (Multicenter)

Fidia Collagenase phase II trial

FIDIA Farmaceutici S.p.A.

2022-2024

pro Proband

Overhead klinische Studie

Handchirurgie

Regensburg

Universität Regensburg/Universität Mandalay

Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit

2021

30000

Forschergruppe

Plastische Chirurgie

Regensburg

3D-in-vivo-Tumor-Modell. Vielfältige Einsatz-möglichkeiten des 3D-in-vivo-Tumor-Modells in der Forschung sowie in der Ausbildung von Studierenden der Medizin (20-I-05-15Hae1)

Virtuelle Hochschule Bayern

2020-2021

55000

Forschergruppe/Sachbeihilfe

Plastische Chirurgie

Regensburg

Rekonstruktive Verfahren zur Wiederherstellung der weiblichen Brust

Virtuelle Hochschule Bayern

seit 2018

69942

Forschergruppe/Sachbeihilfe

Plastische Chirurgie

Regensburg

Aufbau eines Cancer Comprehensive Center (CCC) Upper Maynmar (mit Schwerpunkt Tumororthopädie und Rekonstruktionschirurgie)

Else Kröner Fresenius Stiftung

2020-2022

583060

Forschergruppe

Plastische Chirurgie

Regensburg

Inhibition der chemotaktischen Fähigkeiten von PMNs durch SARS-CoV2

Bayerisches Staatsministerium

k/A.

k/A

Sachbeihilfe Corona

Plastische Chirurgie

Regensburg

ALLO-APZ2-CVU IIb Studie (EudarCTNo: 2020-004960-24); randomisierte, placebo-kontrollierte, doppelblinde, multizentrische klinische Prüfung der Phase IIb zur Anwendung von mesenchymalen Stammzellen (ATMP) in der Wundheilung. (RHEACELL)

RHEACELL; AMG Studie

seit 2022

pro Proband

Sachbeihilfe

Plastische Chirurgie

Regensburg

LIPLEG Studie, multizentrische Studie durch den Gemeinsamen Bundesausschuss zur Wirksamkeit und Sicherheit der operativen Therapie des Lipödems

LIPLEG

seit 2021

pro Proband

Sachbeihilfe

Plastische Chirurgie

TU München

CAE-Herzmodellerstellung

BIOTRONIK SE & Co. KG

2020-2022

190500

Forschergruppe

Allgemein

Tübingen

PhantomAR - Augmented Reality for Treating Phantom Limb Pain

intramural

2020-2022

109000

Forschergruppe

Plastische Chirurgie, Handchirurgie, Orthopädie, Unfallchirurgie, rekonstruktive Chirurgie

Tübingen

Sentinel Flaps

intramural

2020-2022

120000

Forschergruppe

Plastische Chirurgie, Orthopädie, Unfallchirurgie, rekonstruktive Chirurgie

Tübingen

StableHandVR

DGUV

2022-2025

250000

Forschergruppe

Handchirurgie

Wien

Das ideale Conduit in der peripheren Nervenregeneration

FWF

2021-2024

400850

Sachbeihilfe

Plastische Chirurgie, Handchirurgie


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Zeitlicher Verlauf der angegebenen Anträge im Forschungsregister

Im zeitlichen Verlauf über die Jahre der Erhebung des Forschungsregisters zeigt sich ein Anstieg der im Register gemeldeten und als gefördert angegebenen Anträge ([Abb. 1]). Die Zahl der gestellten Anträge stieg von 33 (2015/2016), über 69 (2017/2018) und 93 (2019/2020) auf 105 (2021/2022) an, während die Zahl der bewilligten Anträge von 24 (2015/2016) über 56 (2017/2018) und 75 (2019/2020) auf 83 (2021/2022) anstieg.

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Abb. 1 Darstellung der in den Forschungsberichten gemeldeten Forschungsanträge im zeitlichen Verlauf. Links: Übersicht der Gesamtzahl der gestellten Anträge, Rechts: Übersicht der Gesamtzahl der bewilligten Anträge.; *2015/2016: nur DFG, BMBF und EU abgefragt

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Forschungsstruktur

Von den teilnehmenden Standorten waren die meisten (14/20, 70,0%) eigene Kliniken, gefolgt von eigenständigen Abteilungen (4/20, 20,0%) und Sektionen (2/20, 10,0%). 70,0% (14/20) der Standorte verfügten über ein eigenes experimentelles Forschungslabor, während lediglich 40,0% (8/20) über ein eigenes klinisches Studienzentrum verfügten. An den meisten Standorten wurden über den Erhebungszeitraum 6–10 Doktoranden betreut (10/20, 50%) ([Abb. 2]). Zusätzlich wurden im Durschnitt 3,65±2,94 (Range 0 bis>10) nicht-ärztliche wissenschaftliche Mitarbeiter (z.B: Study Nurse, Biologe, MTA, Postdoc, PhD) beschäftigt.

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Abb. 2 Darstellung der Abfrage zur Forschungs-Infrastruktur an plastisch-chirurgischen Standorten in Deutschland.

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Diskussion

Die Ziele des Forschungsregisters der DGPRÄC und die Notwendigkeit der Veröffentlichung der Forschungsleistung fußen auf verschiedenen Säulen. Beispielsweise trägt die Aufstellung der Forschungsanträge zur Transparenz und Vergleichbarkeit bei, sowohl zwischen verschiedenen plastisch-chirurgischen Standorten, aber auch zwischen verschiedenen Fachgebieten. Das Veröffentlichen der Anzahl der Anträge und des finanziellen Volumens der Forschungsförderungen, sowie der Diversität der öffentlichen, nicht-öffentlichen und industriellen Mittelgeber kann als Motivation für kleinere plastisch-chirurgische Standorte dienen, sich an der starken Forschungsleistung des Fachgebietes Plastische Chirurgie durch eigene Antragstellung zu beteiligen. Ebenfalls erlaubt die Aufstellung eine Vergleichbarkeit des Fachgebietes Plastische Chirurgie mit anderen Fachgebieten, beispielsweise Herz- und Gefäßchirurgie, oder Thoraxchirurgie, welche häufig an den Kliniken vor ähnlichen strukturellen und organisatorischen Schwierigkeiten stehen, aber beispielsweise bei der DFG bereits als eigenes Fachkollegium aufgeführt werden (205–26 Herz- und Gefäßchirurgie; 205–13 Pneumologie, Thoraxchirurgie). Andere chirurgische Fachgebiete wie etwa die Kinderchirurgie finden in der Begutachtungsstruktur der DFG wie die Plastische Chirurgie ebenfalls keine namentliche Erwähnung. Erfreulicherweise können nun die DFG-Anträge aus der Plastischen Chirurgie zumindest dem Fachkollegium Orthopädie, Unfallchirurgie, rekonstruktive Chirurgie zugeordnet werden, was für 60% der erfassten Anträge für den Zeitraum 2021/2022 zutraf. Auch wenn der Begriff „rekonstruktive Chirurgie“ sich nicht mit der Fachgebietsbezeichnung „Plastische, rekonstruktive und ästhetische Chirurgie“ deckt, so findet zumindest der rekonstruktive Teil Erwähnung.

Weiterhin werden durch die Aufstellung der Forschungsanträge im Register Argumente zur Stärkung der akademischen Forschungsstruktur des Fachgebietes, sowie der Organisationsstruktur an den Kliniken gesammelt. Dem Verband der Universitätsklinika Deutschlands (VUD) gehören 36 Universitätsklinika an [9]. An 12 Standorten ist die Plastische Chirurgie als eigenständige Klinik, an 4 Standorten als Abteilung und an weiteren 5 Standorten als Sektion organisiert ([Abb. 3]). An 15 Standorten ist dementsprechend die Plastische Chirurgie nicht, oder lediglich in der Form eines Oberarztes/einer Oberärztin für Plastische Chirurgie, jedoch einem anderen Fachgebiet (z. B. Orthopädie, Unfallchirurgie) zugeordnet, vertreten. Daneben ist die BG Klinik Ludwigshafen, mit der akademischen Anbindung an die Universität Heidelberg mittels einer Honorarprofessur mit korporationsrechtlicher Gleichstellung, sowie der Lehrstuhl Plastische Chirurgie der Universität Witten/Herdecke an den Kliniken der Stadt Köln gGmbH (Krankenhaus Köln-Merheim) und die Klinik für Plastische, Wiederherstellende und Handchirurgie am Klinikum Nürnberg, der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität Nürnberg zu nennen. Somit ist die Plastische Chirurgie in der Kliniklandschaft der Universitätsklinika noch unterrepräsentiert. Dabei wird das Einwerben von Forschungsmitteln als wichtiger Maßstab angesehen, um beispielsweise von einer Sektion zur eigenständigen Abteilung oder Klinik zu wachsen [10] [11] [12] [13].

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Abb. 3 Übersicht der Organisationsstruktur der Plastischen Chirurgie an den Universitätsklinika in Deutschland (lediglich für Vollmitglieder des Verbands der Universitätsklinika Deutschlands e.V. (VUD) erfasst).

Interessanterweise waren von den teilnehmenden Standorten 70% als eigenständige Kliniken organisiert, gefolgt von eigenständigen Abteilungen und Sektionen. Lediglich 5 der 25 (20%) bewilligten Anträge aus großen öffentlichen Förderinstituten waren nicht von Kliniken für Plastische Chirurgie gestellt worden. Es ist weiterhin zu fordern, dass das Fachgebiet Plastische-, und Ästhetische Chirurgie sich möglichst an allen Universitätsklinika als eigenständige Klinik wiederfindet und damit die Chirurgie in ihrer Gesamtheit vollständig in Patientenversorgung, Lehre und Forschung abgebildet werden kann. 70% der teilnehmenden Standorte verfügten über ein eigenes experimentelles Forschungslabor, während lediglich knapp 40% über ein eigenes klinisches Studienzentrum verfügten. Dies unterstreicht deutlich die Fachliteratur, dass die Organisationsstruktur einen Einfluss auf die Forschungsleistung hat [11] [12] [13] [14] [15].

Der zeitliche Verlauf der gemeldeten Forschungsanträge zeigt einen ansteigenden Trend, sowohl für die Anzahl beantragter als auch bewilligter Forschungsanträge durch Vertreter der Plastischen Chirurgie. Dies kann einerseits auf einer tatsächlichen höheren Anzahl an Forschungsanträgen, oder aber auf einer vollständigeren Meldung und Datenerfassung beruhen. Beides wäre als positiv zu werten, da sowohl die Anzahl aber auch die Meldung der Anträge für die Darstellung der Forschungsleistung der Plastischen Chirurgie im Register essenziell sind. Das durchschnittliche Fördervolumen der Anträge ist für die großen öffentlichen Mittelgeber (DFG, BMW, BMWi, G-BA, EU) zwar höher im Vergleich zu den sonstigen Anträgen, jedoch können auch bei den vermeintlich „kleineren“ Fördermittelgebern, mit einem durchschnittlichen Fördervolumen von 170,618 Euro, signifikante Summen eingeworben werden. Mitgeteilt wurden auch multizentrische und interdisziplinäre Anträge unter plastisch-chirurgischer Leitung mit hohen Fördervolumina im Millionenbereich, was zeigt, dass die Plastische Chirurgie als chirurgisches Querschnittsfach für interdisziplinäre Forschungsprojekte prädestiniert und in der Antragstellung erfolgreich ist.

Limitationen der hier vorgestellten Studie sind vor allem der unverbindlichen Dateneingabe in das Onlineregister geschuldet. Die Meldung beantragter, bewilligter und abgelehnter Forschungsanträge ist nicht verpflichtend, weshalb die Vollständigkeit der Datenbank auf der Mitarbeit der jeweiligen Standortleiter beruht. Insbesondere die Anzahl nicht-bewilligter Anträge entspricht sicherlich nicht der Realität, die Dateneingabe dieser ist jedoch wichtig, um eine detaillierte Aussage über die Förderquoten treffen zu können. Dies wurde bereits im vorangegangenen Forschungsbericht bemängelt, jedoch wurde kein geeignetes Instrument zur Erfassung dieser abgelehnten Anträge etabliert. Zusätzlich wäre in der Zukunft interessant zu erheben, in wie viel Prozent der Fälle bei einem abgelehnten Erst-Antrag der Transfer zu einem anderen Fördermittelgeber erfolgte und ob dann schließlich eine Bewilligung des Antrages erreicht werden konnte.


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Schlussfolgerung

Der Forschungsförderungs-Bericht 2021/2022 unterstreicht erneut die beeindruckende Forschungsleistung der Gemeinschaft der Plastischen Chirurg*innen. Der Umstand, dass die Infrastruktur der einzelnen Standorte die Forschungsleistung und die Anzahl der beantragten und bewilligten Forschungsmittel beeinflusst, sollte eine Veränderung in der Organisationsstruktur der Plastischen Chirurgie anstoßen.


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Interessenskonflikt

Die Autoren geben an, dass kein Interessenskonflikt besteht.


Korrespondenzadresse

Univ.-Prof. Dr. med. Riccardo Giunta
Abteilung für Handchirurgie, Plastische Chirurgie und Ästhetische Chirurgie
Klinikum der Universität München, LMU München
Ziemssenstr. 5
80336 München

Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
13. Februar 2023

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Georg Thieme Verlag KG
Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart, Germany


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Abb. 1 Darstellung der in den Forschungsberichten gemeldeten Forschungsanträge im zeitlichen Verlauf. Links: Übersicht der Gesamtzahl der gestellten Anträge, Rechts: Übersicht der Gesamtzahl der bewilligten Anträge.; *2015/2016: nur DFG, BMBF und EU abgefragt
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Abb. 2 Darstellung der Abfrage zur Forschungs-Infrastruktur an plastisch-chirurgischen Standorten in Deutschland.
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Abb. 3 Übersicht der Organisationsstruktur der Plastischen Chirurgie an den Universitätsklinika in Deutschland (lediglich für Vollmitglieder des Verbands der Universitätsklinika Deutschlands e.V. (VUD) erfasst).