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DOI: 10.1055/a-2007-4475
Register Forschungsförderung der Deutschen Gesellschaft für Plastische, Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie (DGPRÄC) und Forschungsförderungs-Bericht 2021/2022
Registry Research Funding of the German Society of Plastic, Reconstructive and Aesthetic Surgery (DGPRÄC) and Research Funding Report 2021/2022Zusammenfassung
Hintergrund Forschung ist ein integraler Bestandteil der akademischen Medizin. In der Plastischen Chirurgie stellt sie die Weichen für Innovationen des Fachgebietes. In dieser Studie soll die Forschungsleistung der Plastischen Chirurgen in Deutschland und assoziierten Kliniken im deutschsprachigen Raum für den Zeitraum 2021/2022 dargestellt und mit den Vorjahreszeiträumen verglichen werden.
Material und Methoden Der E-Mail-Verteiler des Konvents der leitenden Plastischen Chirurgen der DGPRÄC wurde zur Kontaktaufnahme mit Klinikdirektor*innen genutzt. Diese wurden um Mitteilung der gestellten, in Begutachtung befindlichen, geförderten und abgelehnten Projekte jeglicher öffentlicher, nicht-öffentlicher, industrieller oder anderer Förderinstitute gebeten. Die Abfrage erfolgte über eine eigens eingerichtete Online-Datenbank und wurde ebenfalls über das Geförderte Projekte Informationssystem (GEPRIS) ermittelt. Zusätzlich wurde die Forschungsinfrastruktur an den jeweiligen Standorten abgefragt.
Ergebnisse Es wurden 105 Anträge bei 54 verschiedenen Fördermittelgebern aus 20 plastisch-chirurgischen Standorten mitgeteilt. 37 Förderanträge wurden bei den großen öffentlichen Förderinstituten DFG, BMBF, BMWi, BMG, BMVg, G-BA und EU gestellt. Davon waren 59,5% (22/37) DFG, je 13,5% (5/37) BMBF und EU, 5,4% (2/37) BMWi und je 2,7% (1/37) BMG, BMVg, G-BA Anträge. Das durchschnittliche Fördervolumen der bewilligten Anträge dieser Fördermittelgeber betrug 401,515 Euro. Bewilligte DFG-Anträge waren am häufigsten dem Fachkollegium 205–27 Orthopädie, Unfallchirurgie, rekonstruktive Chirurgie zugeordnet (n=10/16, 62,5%). Im zeitlichen Verlauf der Erhebung des Forschungsregisters zeigt sich ein Anstieg der im Register gemeldeten und als gefördert angegebenen Anträge. 70,0% (14/20) der teilnehmenden Standorte verfügten über ein eigenes experimentelles Forschungslabor, während lediglich 40,0% (8/20) über ein eigenes klinisches Studienzentrum verfügten.
Schlussfolgerung Der Forschungsförderungs-Bericht 2021/2022 unterstreicht erneut die beeindruckende Forschungsleistung der Gemeinschaft der Plastischen Chirurg*innen.
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Abstract
Background Research is an integral part of academic medicine. In plastic surgery, it sets the course for innovations in the specialty. The purpose of this study is to present the research performance of plastic surgeons in Germany for the period 2021/2022 and to compare it with previous periods.
Materials and Methods The directors of plastic surgical academic institutions reported all requested/approved and rejected research applications to public, non-public and industrial funding organizations. Data was gathered within an established online database. In addition, the DFG´s public database GEPRIS was screened for plastic surgical research grants. Data was also collected regarding research infrastructure and organization at the participating centers.
Results 105 applications were reported to 54 different funding agencies from 20 plastic surgery centers. 37 funding applications were submitted to the major public funding agencies DFG, BMBF, BMWi, BMG, BMVg, G-BA and EU. Of these, 59,5% (22/37) were DFG, 13,5% (5/37) each BMBF and EU, 5,4% (2/37) BMWi, and 2,7% (1/37) each BMG, BMVg, and G-BA applications. The average funding volume of these proposals was 401,515 euros. Approved DFG proposals were most frequently assigned to the review board 205–27 Orthopedics, Trauma Surgery, Reconstructive Surgery (n=10/16, 62,5%). Over time, the research registry shows an increase in the number of proposals in general and those granted. 70,0% (14/20) of participating sites had their own experimental research laboratory, while only 40,0% (8/20) had their own clinical trial center.
Conclusion The 2021/2022 Research Funding Report once again highlights the impressive research accomplishments of the plastic surgery community.
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Einleitung
Forschung ist ein integraler Bestandteil der akademischen Medizin in Deutschland. Die Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF) definiert diesbezüglich die folgenden Ziele: Universitätsklinika sollen hochrangige klinische Forschung mit dem Ziel der Verbesserung der Gesundheit der Bevölkerung ermöglichen. Weiterhin soll eine qualifizierte studentische Lehre, sowie Weiterbildung graduierter Ärzt*innen erfolgen. Gleichzeitig soll die medizinische Spitzenversorgung gewährleistet werden [1]. Entsprechend der von der AWMF definierten Aufgaben von Universitätskliniken dürfen die Kliniken dabei nicht durch versorgungsmedizinische oder ökonomische Vorgaben eingeengt werden, um die wissenschaftsbezogene Weiterentwicklung der jeweiligen Fächer zu ermöglichen [1].
Plastische Chirurg*innen an den Universitätsklinika füllen im klinischen Alltag bereits die verschiedenen Rollen aus. Als behandelnde Ärzt*innen sind sie integraler Bestandteil der medizinischen Spitzenversorgung. Gleichzeitig engagieren sich viele zudem akademisch in Forschung und Lehre. Patientenversorgung und Wissenschaft sind dabei auch in der Plastischen Chirurgie eng verknüpft [2]. Die Forschung in der Plastischen Chirurgie stellt die Weichen für Innovationen des Fachgebietes. Eine große Bandbreite an Themengebieten wird dabei der plastisch-chirurgischen Forschung zugeordnet. Dazu gehören beispielsweise das Tissue Engineering und die regenerative Medizin, sowie der Fachbereich Mikrozirkulation und Perfusion. Im Sinne der Patient*innen dient die Forschung in diesen Bereichen der Verbesserung diagnostischer und therapeutischer Maßnahmen, oder der Definierung neuer Behandlungsziele [3].
Unsere vorangegangenen Forschungsregisterstudien dokumentieren die Forschungsleistung der Plastischen Chirurgie in Deutschland über einen Zeitraum von 8 Jahren seit nunmehr 2015 lückenlos [4] [5] [6]. In dieser Studie soll die Forschungsleistung der Plastischen Chirurgen in Deutschland und assoziierten Kliniken im deutschsprachigen Raum für den Zeitraum 2021/2022 dargestellt werden. Ziel ist es die Sichtbarkeit der akademischen Plastischen Chirurgie zu erhöhen und die Forschungsstruktur zu stärken.
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Methoden
Die Methodik zur Datenerhebung wurde bereits in den vorangegangenen Forschungsberichten ausführlich erläutert [4] [5] [6]. Kurz zusammengefasst wurde der E-Mail Verteiler des Konvents der leitenden Plastischen Chirurgen der DGPRÄC zur Kontaktaufnahme mit Klinikdirektor*innen genutzt. Diese wurden um Mitteilung der gestellten, in Begutachtung befindlichen, geförderten und abgelehnten Projekte jeglicher öffentlicher, nicht-öffentlicher, industrieller oder anderer Förderinstitute gebeten.
Die Abfrage erfolgte über eine eigens eingerichtete Online-Datenbank: https://docs.google.com/forms/d/1xdp5QnqscXR0uYGzRtFNeFVxIMC5_-B_NCNiQF6pHuE/edit (Google Forms, Google, California, U.S.). In dieser wurden unter anderem Förderinstitut, Projekttitel, Förderzeitraum, Fachgebietszuordnung, sowie Fördersumme erhoben.
Zusätzlich wurden Anträge bei der DFG über das Geförderte Projekte Informationssystem (GEPRIS) ermittelt [7].
Im Unterschied zu den vorangegangenen Forschungsberichten erfolgte zusätzlich die Abfrage einiger wesentlicher Parameter zur Beurteilung der Forschungsstruktur der plastisch-chirurgischen Standorte, wie z. B. Infrastruktur (Labor, Studienzentrum), Anzahl Doktorand*innen sowie nicht-ärztliche wissenschaftliche Mitarbeiter.
Die Dateneingabe für den Zeitraum 2021/2022 war zwischen 31.05.2022 und 12.09.2022 möglich. Erinnerungen zur Dateneingabe wurden mehrfach versandt.
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Ergebnisse
Im Untersuchungszeitraum 2021/2022 wurden 105 Anträge bei 54 verschiedenen Fördermittelgebern aus 20 plastisch-chirurgischen Standorten mitgeteilt. An 14 Standorten wurden Fördermittel von DFG, BMBF, BMWi, BMG, BMVg, G-BA oder EU beantragt. Dabei gingen von einer Institution zwischen 1 und 9 Anträge aus.
Verteilung der Anträge nach Förderinstituten
Eine Gesamtzahl von 37 Förderanträgen aus den großen öffentlichen Förderinstituten DFG, BMBF, BMWi, BMG, BMVg, G-BA und EU konnte nach Auswertung der Online-Datenbank und des GEPRIS identifiziert werden. Davon waren 59,5% (22/37) DFG, je 13,5% (5/37) BMBF und EU, 5,4% (2/37) BMWi und je 2,7% (1/37) BMG, BMVg, G-BA Anträge.
67,6% (25/37) der Anträge waren zum Zeitpunkt der Datenerhebung bereits bewilligt, davon waren 64,0% (16/25) DFG, 12,0% (3/25) BMBF, je 8,0% (2/25) BMWi und EU, sowie je 4,0% (1/25) BMG und G-BA Anträge ([Tab. 1]).
Klinik |
Projekttitel |
Förderinstitut |
Laufzeit |
Fördersumme (€) |
Art der Förderung |
Zuordnung |
---|---|---|---|---|---|---|
Aachen |
Die Rolle der Makrophagen migrationsinhibierenden Faktor (MIF)-Proteinfamilie in Wundheilung und Übergewicht |
DFG |
2018-2021 |
340000 |
Sachbeihilfe |
Allgemein- u. Viszeralchirurgie |
Aachen |
„Soft Tissue Regeneration“ - Weichteildefektdeckung aus der Zellkultur: Fettstammzellen auf bioresorbierbaren interaktiven Werkstoffen |
BMBF |
2022-2025 |
485000 |
Sachbeihilfe |
k/A |
Aachen |
FibroGraft |
EU |
2019-2022 |
620000 |
Sachbeihilfe |
k/A |
Aachen, Ludwigshafen |
Die VICToRY Studie – Die Rolle von Vitamin C in Verbrennungspatienten: eine Machbarkeitsstudie für eine nahtlose- übergehende adaptive Phase II/III multizentrische randomisierte Studie |
DFG |
seit 2021 |
Klinische Studien |
Anästhesiologie, Allgemein- und Viszeralchirurgie, Ernährungswissenschaften |
|
Bochum |
Intramuskuläre Muskelstimulation |
BMWi |
2019 - 2021 |
190000 |
ZIM |
k/A |
Bochum |
Interventionen im Sphingosin-1 Phosphat Signalweg zur Verbesserung der Knochenregeneration nach posttraumatischer Osteomyelitis |
DFG |
2020 - 2023 |
237700 |
Sachbeihilfe |
Orthopädie, Unfallchirurgie, rekonstruktive Chirurgie |
Erlangen |
Vaskularisation von neuromuskulären Konstrukten auf PCL-Kollagen I_PEO-Nanofaserscaffolds |
DFG |
2020-2023 |
169348 |
Sachbeihilfe |
Orthopädie, Unfallchirurgie, rekonstruktive Chirurgie |
Erlangen |
Biofabrikation zellularisierter und im AV Loop vaskularisierter Gewebecontainer für die Transplantation wirkstoffproduzierender Zellen |
DFG |
2022-2025 |
625480 |
Transregios |
Orthopädie, Unfallchirurgie, rekonstruktive Chirurgie, Biomaterialien |
Erlangen |
Analyse von Tumor Dormancy und Progression von biofabrizierten vaskularisierten 3D Modellen |
DFG |
2022-2025 |
797400 |
Transregios |
Medizin, Onkologie; Pathologie; Biomaterialien; Grundlagen der Biologie und Medizin; Unterbereich Zellbiologie |
Freiburg |
4D-Bioprinting von vaskularisiertem Knochengewebe und Evaluation der Blutgefäß- und Knochenbildung in einem orthotopen Knochendefektmodell |
DFG |
2021-2023 |
227400 |
Sachbeihilfe |
Orthopädie, Unfallchirurgie, rekonstruktive Chirurgie |
Freiburg |
Regulation der angeborenen Immunantwort durch C-reaktives Protein im Rahmen der Vascularized Composite Allotransplantation (VCA) |
DFG |
2020-2023 |
456000 |
Sachbeihilfe |
Orthopädie, Unfallchirurgie, rekonstruktive Chirurgie |
Freiburg |
Die Rolle der angeborenen Immunantwort in Entzündungsreaktionen und entzündlichen Erkrankungen: Erforschung und Entwicklung neuer therapeutischer Ansätze |
DFG |
2017-2022 |
545300 |
Heisenberg Professur |
Allgemein- u. Viszeralchirurgie |
Freiburg |
Multiphotonen Mikroskop zur intravitalen Bildgebung“. |
DFG |
2019-2029 |
700000 |
Großgeräte |
Allgemein- u. Viszeralchirurgie |
Freiburg; LMU München |
Zirkulierende Tumor DNA als nicht-invasiver diagnostischer Biomarker bei Weichteilsarkomen |
DFG |
2018-2022 |
357000 |
Sachbeihilfe |
Orthopädie, Unfallchirurgie, rekonstruktive Chirurgie; Allgemein - u. Viszeralchirurgie |
Hannover |
Gliedmaßenperfusion als Weg zur Re-konditionierung und Genetischen Engineering: Verhinderung von Schäden und Verringerung der Immunogenität zur Unterstützung des Überlebens nach allogener Transplantation |
DFG |
2022-2025 |
460640 |
Forschergruppe |
Orthopädie, Unfallchirurgie, rekonstruktive Chirurgie |
LMU München |
Entwicklung eines semirigiden Arthroskops für die ambulante Handgelenkchirurgie (ESSENTIAL) |
BMWi |
2021-2023 |
215772 |
ZIM |
k/A |
LMU München |
3D Imaging System |
DFG |
2019-2022 |
277200 |
Großgeräte |
Orthopädie, Unfallchirurgie, rekonstruktive Chirurgie |
LMU München |
Einsatz von Floureszenmikroskop in der Mikrochirurgie |
DFG |
2019-2025 |
409000 |
Großgeräte |
Orthopädie, Unfallchirurgie, rekonstruktive Chirurgie |
Ludwigshafen |
Assoziiertes Projekt im Sonderforschungsbereich 1158 "Evaluation der Scaphoidpseudarthrosenrekonstruktion" |
DFG |
2020-2022 |
15000 |
Forschergruppe |
k/A |
Ludwigshafen |
Sensor-gesteuerte aktive Orthese für die obere Extremität - Teilvorhaben: Klinische Evaluation der sensorgesteuerten aktiven Orthese für die obere Extremität bei Plexus brachialis Verletzungen bezüglich Funktionalität, Lebensqualität und Schmerzen und kortikaler Repräsentation |
BMBF |
2021-2024 |
125050 |
Forschergruppe |
k/A |
Münster |
Digitalisierung der Robotischen Mikrochirurgie |
EU |
2022-2023 |
1101903 |
EU-REACT |
Plastische Chirurgie, Handchirurgie, Orthopädie, Unfallchirurgie, rekonstruktive Chirurgie |
Münster |
EXPERT Extremitätenboard zur Prozessoptimierung, Evaluation, Risikominimierung und Therapieoptimierung bie Frakturen mit Weichteilschäden oder post-operativer Infektion der unteren Extremitäten im Traumanetzwerk* |
G-BA |
2022-2025 |
7135305 |
Innovationsfonds |
Plastische Chirurgie, Unfallchirurgie und Orthopädie, Orthopädie, Unfallchirurgie, rekonstruktive Chirurgie |
Regensburg |
Alternativmethoden - Verbund: Mikrochirurgie-Modell - Innovative Einsatzmöglichkeiten des 3D-in-vivo-CAM-Modells in der mikrochirurgischen Ausbildung von Studierenden der Medizin und Ärzten - Teilprojekt A |
BMBF |
2021-2024 |
310041 |
Personal und Sachbeihilfe |
Plastische Chirurgie |
TU München |
Künstliche Intelligenz für Prophylaxe von Dekubitus |
BMG |
2020 –2022 |
445600 |
Sonstiges |
Plastische Chirurgie |
TU München |
Präklinische kutane topische Wundbehandlung mit Hypoxie-präkonditionierten autologen Blut |
DFG |
2022-2024 |
124028 |
Sachbeihilfe |
Orthopädie, Unfallchirurgie, rekonstruktive Chirurgie |
29,7% (11/37) aller Anträge befanden sich während der Auswertung noch in Begutachtung. Davon waren 45,5% (5/11) DFG, 27,3% (3/11) EU, 18,2% (2/11) BMBF und 9,1% (1/11) beim BMVg. 2,7% (1/37, DFG) aller angegebenen Anträge an öffentlichen Förderinstituten wurden abgelehnt.
Am häufigsten waren die bewilligten DFG-Anträge dem Fachkollegium 205–27 Orthopädie, Unfallchirurgie, rekonstruktive Chirurgie zugeordnet (n=10/16, 62,5%), gefolgt von dem Fachkollegium 205–25 Allgemein – u. Viszeralchirurgie (n=5/16, 31,3%). In den meisten Fällen wurden die DFG-Anträge als Sachbeihilfe eingestuft (n=7/16, 43,8%), gefolgt von Großgeräteanträgen (n=3/16, 18,8%). Je 12,5% (2/16) der DFG-Anträge waren Forschergruppen, bzw. Transregios und 6,3% (1/16) der Fälle waren Heisenberg-Professuren bzw. klinische Studien. In 96,0% (24/25) der bewilligten Anträge öffentlicher Förderinstitute wurde die Fördersumme mitgeteilt. Das Gesamtvolumen betrug 16.370.167 Euro. Das durchschnittliche Fördervolumen entsprach 401,515 Euro (Berechnung erfolgte auf Basis von 23/25 Anträgen, exklusive Anträge bei denen explizit die Gesamtfördersumme einer Multicenterstudie/Studie mit mehreren Konsortialpartnern mitgeteilt wurde)
Neben den Anträgen bei oben genannten öffentlichen Förderinstitutionen (DFG, BMBF, BMWi, BMG und EU), sind der Vollständigkeit halber, wie auch in den vorangegangenen Forschungsberichten [4] [5] [8] in [Tab. 2] auf der Internetplattform angegebene Forschungsanträge anderer öffentlicher, nicht-öffentlicher, oder industrieller Institute dargestellt. Neben den oben genannten Anträgen von DFG, BMBF, BMWi, BMG, BMVg, G-BA und EU wurden 68 sonstige Anträge angegeben. Von diesen waren 85,3% (58/68) bewilligt. Das genaue Fördervolumen der bewilligten Anträge wurde in 87,9% (51/58) der bewilligten Fälle angegeben. Dieses betrug insgesamt 15.560.312 Euro. Das durchschnittliche Fördervolumen entsprach 170,618 Euro (Berechnung erfolgte auf Basis von 49/58 Anträgen, exklusive Anträge bei denen explizit die Gesamtfördersumme einer Multicenterstudie/Studie mit mehreren Konsortialpartnern mitgeteilt wurde).
Klinik |
Projekttitel |
Förderinstitut |
Laufzeit |
Fördersumme (€) |
Art der Förderung |
Zuordnung |
---|---|---|---|---|---|---|
Aachen |
Die Rolle des Endocannabinoiden Systems der mesenchymalen Stammzellen aus dem Fettgewebe bei der Geweberegeneration, Wundheilungsprozessen und Entzündungsreaktionen |
START – Forschungsförderungsprogramm der Medizinischen Fakultät der Aachen |
2019-2021 |
20500 |
Sachbeihilfe |
k/A |
Aachen |
Entwicklung einer Methode zur objektiven Bewegungsanalyse bei Kindern und Jugendlichen mit geburtsassoziierter Plexusparese |
START – Forschungsförderungsprogramm der Medizinischen Fakultät der Aachen |
2022-2024 |
24000 |
Sachbeihilfe |
k/A |
Aachen |
Bioengineering von Lymphknotengewebe zur Therapie von Lymphödemen |
START – Forschungsförderungsprogramm der Medizinischen Fakultät der Aachen |
2019-2021 |
25000 |
Sachbeihilfe |
k/A |
Aachen |
ASC-based in vitro and in vivo bone tissue engineering for bone defect reconstruction |
IZKF - Interdisziplinäres Zentrum für Klinische Forschung, Medizinische Fakultät der Aachen |
2020-2023 |
165000 |
Sachbeihilfe |
k/A |
Basel |
Grant Innovationsfocus Regenerative Chirurgie* |
Wissenschaftsfond Spital |
2021-2026 |
5000000 |
Schwerpunktprogramm |
Plastische Chirurgie |
Basel |
Lymphchirurgie** |
SNF IICT Grant |
2022-2027 |
2200000 |
Schwerpunktprogramm |
Plastische Chirurgie |
Bochum |
Monitoring freier Lappenplastiken in der plastisch-rekonstruktiven Chirurgie durch Erhebung der regionalen Sauerstoffsättigung mittels Nah-Infrarot-Spektroskopie (NIRS) |
Else Kröner Fresenius Stiftung (EKFS) |
2021–2023 |
25466 |
Sachbeihilfe |
Plastische Chirurgie |
Bochum |
IRMyo |
RUB FoRUM |
2019-2022 |
64250 |
Sachbeihilfe |
Plastische Chirurgie |
Bochum |
Rekonstruktive Lymphchirurgie – Untersuchungen zur Epidemiologie und Pathophysiologie des posttraumatischen Lymphödems sowie Analyse und Entwicklung mikrochirurgischer Therapieoptionen in der Plastischen Chirurgie |
FoRUM |
2022 |
89850 |
Clinician Scientist Rotationsstelle |
Rekonstruktive Chirurgie |
Bochum |
Aggressive Fibromatose |
FoRUM Ruhr Universität Bochum |
2023 |
90000 |
Clinician scientist Rotationsstelle |
Plastische Chirurgie |
Bochum |
Autologe Brustrekonstruktion |
FoRUM |
2021 |
112279 |
Clinician Scientist Rotationsstelle |
Plastische Chirurgie |
Bochum |
Epidemiologie des posttraumatischen Lymphödems |
DGUV |
2020-2023 |
177600 |
Forschungszuwendung |
k/A |
Dresden |
Vergleich von Titan-Herbertschraubenosteosynthese bei Kahnbeinfrakturen mit Osteosynthese durch die bioabsorbierbare Kompressionsschraube MAGNEZIX CS: Die randomisierte kontrollierte Multicenterstudie SCAMAG |
Syntellix AG |
2018-2023 |
10000 |
Auftragsforschung durch Industrie |
Handchirurgie |
Dresden |
Etablierung eines Knochendefektmodells an der Ratte |
Preiss-Daimler Foundation "Medical Research & Equipment" |
2018-2023 |
15000 |
Personal- und Sachmittel |
Plastische Chirurgie |
Dresden |
Perfusionsforschung an menschlichem Gewebe |
Bundesexzellenzinitiative |
2019-2023 |
30000 |
Personal- und Sachmittel |
Plastische Chirurgie |
Dresden |
3D Bioprinting in Space |
Preiss-Daimler Foundation "Medical Research & Equipment" |
2019-2023 |
15000 |
Personal- und Sachmittel |
Plastische Chirurgie |
Erlangen |
Der Einfluss von Bestrahlung und Lipotransfer auf das Mammakarzinom |
Manfred Roth Stiftung |
2021-2023 |
30000 |
Sachbeihilfe |
Plastische Chirurgie, Onkologie |
Erlangen |
Einfluss von topischer Applikation von Stammzellen auf bestrahlte und post-ischämische Lappenplastiken |
Interdisziplinäres Zentrum für Klinische Forschung (IZKF) |
2022-2023 |
43076 |
Sachbeihilfe |
Plastische Chirurgie |
Erlangen |
Charakterisierung humaner Myoblasten nach patientenspezifischen Faktoren |
Johannes und Frieda Marohn Stiftung der FAU |
2022-2023 |
30940 |
Personal- und Sachmittel |
Plastische Chirurgie |
Freiburg |
Autologe Zelltherapie mit RANKL-defizienten mesenchymalen Stammzellen zur Behandlung der Osteoporose und zur Verbesserung der Knochenintegrität. |
Forschungsmanagement der Medizinische Fakultät Freiburg |
2022-2023 |
30000 |
Sachbeihilfe |
k/A |
Halle (Saale) |
Entwicklung eines Brust Asymmetrie Index und 3D Skalierung |
Eigenmittel |
2019-2024 |
Eigenmittel |
Forschergruppe |
Plastische Chirurgie |
Halle (Saale) |
Objektive Bestimmung der Verbrennungstiefe mittels Hyperspektralanalyse |
Eigenmittel |
2017-2024 |
Eigenmittel |
Forschergruppe |
Plastische Chirurgie |
Hannover |
Evaluation gentechnischer Strategien zur Entwicklung universeller Sepnderhaut |
Gesellschaft der Freunde der MHH |
2021-2023 |
1000 |
Sachbeihilfe |
k/A |
Hannover |
Regenerationsforschung |
MHHplus Förderstiftung |
2020-2022 |
3500 |
Sachbeihilfe |
k/A |
Hannover |
Arterhaltende Maßnahmen für Querzahnmolche |
MHHplus Förderstiftung |
2021-2023 |
5500 |
Sachbeihilfe |
k/A |
Hannover |
Spinnen und Amphibien begeistern Schüler*innen für die Wissenschaft |
Klaus Tschira Stiftung |
2019-2023 |
31000 |
Sachbeihilfe |
k/A |
Hannover |
wIRA im klinischen und grundlagenwissenschaftlichen Setting |
Erwin Braun Stiftung |
2020-2023 |
68000 |
Sachbeihilfe |
Regeneration |
Hannover |
Entwicklung eines US-11 Biopharmazeutikums |
VHV-Stiftung |
2022-2023 |
243000 |
Sachbeihilfe |
Regeneration |
Heidelberg (Ethianum) |
Mesodermale Regeneration |
Hopp-Stiftung |
2020-2024 |
2700000 |
Forschergruppe |
Plastische Chirurgie, Regenerative Medizin |
Leipzig |
Analyse von Biofilm-Implantatinfektionen in der septischen Chirurgie: Entwicklung eines neuartigen 3D-Organoid-Modells ohne Verwendung von Tierversuchen |
DGUV |
2024 |
218672 |
Forschergruppe |
Plastische Chirurgie, Orthopädie, Unfallchirurgie, rekonstruktive Chirurgie |
LMU München |
In vivo Evaluation von bioaktivierten Knorpelersatzmaterialien für die Regeneration des Nasenseptumknorpels |
Friedrich-Baur Stiftung |
2022-2024 |
17000 |
Sachbeihilfe |
k/A |
LMU München |
Verbesserung der Sicherheit und Reproduzierbarkeit von zell-basierten Therapien mit Adipose tissue-derived Stem Cells (ASCs) |
Hans-Meinecke-Stiftung |
Seit 2021- |
38943 |
Sachbeihilfe |
k/A |
Ludwigshafen |
In vitro Studie: Effekt auf Zellvitalität der Naturheilmittel OSS-regen und OPSONAT |
Industrie |
2019-2022 |
10375 |
Forschergruppe |
k/A |
Ludwigshafen |
Enzymatisches Debridement bei Verbrennungen |
Industrie |
2019-2021 |
26000 |
Forschergruppe |
k/A |
Ludwigshafen |
Etablierung eines Xenograft-Modells der Venösen Malformation |
Stiftung |
2019-2021 |
34750 |
Forschergruppe |
k/A |
Ludwigshafen |
Evaluation von Matriderm bei der Prophylaxe von postoperativen Nervenadhäsionen im Nervus Ischiaticus bei Ratten |
Industrie |
2020-2021 |
35100 |
Forschergruppe |
k/A |
Ludwigshafen |
Chitosan Langzeitstudie nach Implantation eines Reaxon Nerve Guide zur Protektion der Nervennaht nach traumatischer Nervenläsion i.B. der Hand |
Industrie |
2020-2022 |
41308 |
Forschergruppe |
k/A |
Ludwigshafen |
Molekularpathologie der verbrennungsassoziierten Herzinsuffizienz |
Stiftung |
2020-2021 |
105000 |
Forschergruppe |
k/A |
Ludwigshafen |
Etablierung und Optimierung von in vivo generierten, AV Loop basierten und axial vaskularisierten Gewebekonstrukten im Großtier |
DGUV |
2018-2021 |
143063 |
Forschergruppe |
k/A |
Ludwigshafen |
Diagnose peripherer Nervenveletzung per MR-Neurographie |
|||||
DGUV Moderne MRT |
DGUV |
2019-2022 |
188453 |
Forschergruppe |
k/A |
|
Ludwigshafen |
Evaluation eines ICF-orientierten Rehabilitationskonzepts thermische Verletzungen |
DGUV |
2018-2022 |
510187 |
Forschergruppe |
k/A |
Ludwigshafen |
Burning Heart- Intercepting post-burn injury cardiac muscle wasting and heart failure: deciphering the molecular pathomechanisms for diagnostic and therapeutic intervention management |
DZHK |
2022-2024 |
1090995 |
Forschergruppe |
k/A |
Ludwigshafen |
RE-ENERGIZE Study: A Randomized trial of Entheral Glutamine to minimize thermal injuries |
Queens University (Kanada) |
2019-2021 |
pro Proband |
Forschergruppe |
k/A |
Ludwigshafen |
Therapie Daumensattelgelenkarthrose |
Industrie |
2019-2023 |
12153 |
Froschergruppe |
k/A |
Ludwigshafen |
VAC bei Verbrennungen |
Industrie |
2019-2021 |
30000 |
Forschergruppe |
k/A |
Nürnberg (Multicenter) |
Fidia Collagenase phase II trial |
FIDIA Farmaceutici S.p.A. |
2022-2024 |
pro Proband |
Overhead klinische Studie |
Handchirurgie |
Regensburg |
Universität Regensburg/Universität Mandalay |
Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit |
2021 |
30000 |
Forschergruppe |
Plastische Chirurgie |
Regensburg |
3D-in-vivo-Tumor-Modell. Vielfältige Einsatz-möglichkeiten des 3D-in-vivo-Tumor-Modells in der Forschung sowie in der Ausbildung von Studierenden der Medizin (20-I-05-15Hae1) |
Virtuelle Hochschule Bayern |
2020-2021 |
55000 |
Forschergruppe/Sachbeihilfe |
Plastische Chirurgie |
Regensburg |
Rekonstruktive Verfahren zur Wiederherstellung der weiblichen Brust |
Virtuelle Hochschule Bayern |
seit 2018 |
69942 |
Forschergruppe/Sachbeihilfe |
Plastische Chirurgie |
Regensburg |
Aufbau eines Cancer Comprehensive Center (CCC) Upper Maynmar (mit Schwerpunkt Tumororthopädie und Rekonstruktionschirurgie) |
Else Kröner Fresenius Stiftung |
2020-2022 |
583060 |
Forschergruppe |
Plastische Chirurgie |
Regensburg |
Inhibition der chemotaktischen Fähigkeiten von PMNs durch SARS-CoV2 |
Bayerisches Staatsministerium |
k/A. |
k/A |
Sachbeihilfe Corona |
Plastische Chirurgie |
Regensburg |
ALLO-APZ2-CVU IIb Studie (EudarCTNo: 2020-004960-24); randomisierte, placebo-kontrollierte, doppelblinde, multizentrische klinische Prüfung der Phase IIb zur Anwendung von mesenchymalen Stammzellen (ATMP) in der Wundheilung. (RHEACELL) |
RHEACELL; AMG Studie |
seit 2022 |
pro Proband |
Sachbeihilfe |
Plastische Chirurgie |
Regensburg |
LIPLEG Studie, multizentrische Studie durch den Gemeinsamen Bundesausschuss zur Wirksamkeit und Sicherheit der operativen Therapie des Lipödems |
LIPLEG |
seit 2021 |
pro Proband |
Sachbeihilfe |
Plastische Chirurgie |
TU München |
CAE-Herzmodellerstellung |
BIOTRONIK SE & Co. KG |
2020-2022 |
190500 |
Forschergruppe |
Allgemein |
Tübingen |
PhantomAR - Augmented Reality for Treating Phantom Limb Pain |
intramural |
2020-2022 |
109000 |
Forschergruppe |
Plastische Chirurgie, Handchirurgie, Orthopädie, Unfallchirurgie, rekonstruktive Chirurgie |
Tübingen |
Sentinel Flaps |
intramural |
2020-2022 |
120000 |
Forschergruppe |
Plastische Chirurgie, Orthopädie, Unfallchirurgie, rekonstruktive Chirurgie |
Tübingen |
StableHandVR |
DGUV |
2022-2025 |
250000 |
Forschergruppe |
Handchirurgie |
Wien |
Das ideale Conduit in der peripheren Nervenregeneration |
FWF |
2021-2024 |
400850 |
Sachbeihilfe |
Plastische Chirurgie, Handchirurgie |
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Zeitlicher Verlauf der angegebenen Anträge im Forschungsregister
Im zeitlichen Verlauf über die Jahre der Erhebung des Forschungsregisters zeigt sich ein Anstieg der im Register gemeldeten und als gefördert angegebenen Anträge ([Abb. 1]). Die Zahl der gestellten Anträge stieg von 33 (2015/2016), über 69 (2017/2018) und 93 (2019/2020) auf 105 (2021/2022) an, während die Zahl der bewilligten Anträge von 24 (2015/2016) über 56 (2017/2018) und 75 (2019/2020) auf 83 (2021/2022) anstieg.


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Forschungsstruktur
Von den teilnehmenden Standorten waren die meisten (14/20, 70,0%) eigene Kliniken, gefolgt von eigenständigen Abteilungen (4/20, 20,0%) und Sektionen (2/20, 10,0%). 70,0% (14/20) der Standorte verfügten über ein eigenes experimentelles Forschungslabor, während lediglich 40,0% (8/20) über ein eigenes klinisches Studienzentrum verfügten. An den meisten Standorten wurden über den Erhebungszeitraum 6–10 Doktoranden betreut (10/20, 50%) ([Abb. 2]). Zusätzlich wurden im Durschnitt 3,65±2,94 (Range 0 bis>10) nicht-ärztliche wissenschaftliche Mitarbeiter (z.B: Study Nurse, Biologe, MTA, Postdoc, PhD) beschäftigt.


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Diskussion
Die Ziele des Forschungsregisters der DGPRÄC und die Notwendigkeit der Veröffentlichung der Forschungsleistung fußen auf verschiedenen Säulen. Beispielsweise trägt die Aufstellung der Forschungsanträge zur Transparenz und Vergleichbarkeit bei, sowohl zwischen verschiedenen plastisch-chirurgischen Standorten, aber auch zwischen verschiedenen Fachgebieten. Das Veröffentlichen der Anzahl der Anträge und des finanziellen Volumens der Forschungsförderungen, sowie der Diversität der öffentlichen, nicht-öffentlichen und industriellen Mittelgeber kann als Motivation für kleinere plastisch-chirurgische Standorte dienen, sich an der starken Forschungsleistung des Fachgebietes Plastische Chirurgie durch eigene Antragstellung zu beteiligen. Ebenfalls erlaubt die Aufstellung eine Vergleichbarkeit des Fachgebietes Plastische Chirurgie mit anderen Fachgebieten, beispielsweise Herz- und Gefäßchirurgie, oder Thoraxchirurgie, welche häufig an den Kliniken vor ähnlichen strukturellen und organisatorischen Schwierigkeiten stehen, aber beispielsweise bei der DFG bereits als eigenes Fachkollegium aufgeführt werden (205–26 Herz- und Gefäßchirurgie; 205–13 Pneumologie, Thoraxchirurgie). Andere chirurgische Fachgebiete wie etwa die Kinderchirurgie finden in der Begutachtungsstruktur der DFG wie die Plastische Chirurgie ebenfalls keine namentliche Erwähnung. Erfreulicherweise können nun die DFG-Anträge aus der Plastischen Chirurgie zumindest dem Fachkollegium Orthopädie, Unfallchirurgie, rekonstruktive Chirurgie zugeordnet werden, was für 60% der erfassten Anträge für den Zeitraum 2021/2022 zutraf. Auch wenn der Begriff „rekonstruktive Chirurgie“ sich nicht mit der Fachgebietsbezeichnung „Plastische, rekonstruktive und ästhetische Chirurgie“ deckt, so findet zumindest der rekonstruktive Teil Erwähnung.
Weiterhin werden durch die Aufstellung der Forschungsanträge im Register Argumente zur Stärkung der akademischen Forschungsstruktur des Fachgebietes, sowie der Organisationsstruktur an den Kliniken gesammelt. Dem Verband der Universitätsklinika Deutschlands (VUD) gehören 36 Universitätsklinika an [9]. An 12 Standorten ist die Plastische Chirurgie als eigenständige Klinik, an 4 Standorten als Abteilung und an weiteren 5 Standorten als Sektion organisiert ([Abb. 3]). An 15 Standorten ist dementsprechend die Plastische Chirurgie nicht, oder lediglich in der Form eines Oberarztes/einer Oberärztin für Plastische Chirurgie, jedoch einem anderen Fachgebiet (z. B. Orthopädie, Unfallchirurgie) zugeordnet, vertreten. Daneben ist die BG Klinik Ludwigshafen, mit der akademischen Anbindung an die Universität Heidelberg mittels einer Honorarprofessur mit korporationsrechtlicher Gleichstellung, sowie der Lehrstuhl Plastische Chirurgie der Universität Witten/Herdecke an den Kliniken der Stadt Köln gGmbH (Krankenhaus Köln-Merheim) und die Klinik für Plastische, Wiederherstellende und Handchirurgie am Klinikum Nürnberg, der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität Nürnberg zu nennen. Somit ist die Plastische Chirurgie in der Kliniklandschaft der Universitätsklinika noch unterrepräsentiert. Dabei wird das Einwerben von Forschungsmitteln als wichtiger Maßstab angesehen, um beispielsweise von einer Sektion zur eigenständigen Abteilung oder Klinik zu wachsen [10] [11] [12] [13].


Interessanterweise waren von den teilnehmenden Standorten 70% als eigenständige Kliniken organisiert, gefolgt von eigenständigen Abteilungen und Sektionen. Lediglich 5 der 25 (20%) bewilligten Anträge aus großen öffentlichen Förderinstituten waren nicht von Kliniken für Plastische Chirurgie gestellt worden. Es ist weiterhin zu fordern, dass das Fachgebiet Plastische-, und Ästhetische Chirurgie sich möglichst an allen Universitätsklinika als eigenständige Klinik wiederfindet und damit die Chirurgie in ihrer Gesamtheit vollständig in Patientenversorgung, Lehre und Forschung abgebildet werden kann. 70% der teilnehmenden Standorte verfügten über ein eigenes experimentelles Forschungslabor, während lediglich knapp 40% über ein eigenes klinisches Studienzentrum verfügten. Dies unterstreicht deutlich die Fachliteratur, dass die Organisationsstruktur einen Einfluss auf die Forschungsleistung hat [11] [12] [13] [14] [15].
Der zeitliche Verlauf der gemeldeten Forschungsanträge zeigt einen ansteigenden Trend, sowohl für die Anzahl beantragter als auch bewilligter Forschungsanträge durch Vertreter der Plastischen Chirurgie. Dies kann einerseits auf einer tatsächlichen höheren Anzahl an Forschungsanträgen, oder aber auf einer vollständigeren Meldung und Datenerfassung beruhen. Beides wäre als positiv zu werten, da sowohl die Anzahl aber auch die Meldung der Anträge für die Darstellung der Forschungsleistung der Plastischen Chirurgie im Register essenziell sind. Das durchschnittliche Fördervolumen der Anträge ist für die großen öffentlichen Mittelgeber (DFG, BMW, BMWi, G-BA, EU) zwar höher im Vergleich zu den sonstigen Anträgen, jedoch können auch bei den vermeintlich „kleineren“ Fördermittelgebern, mit einem durchschnittlichen Fördervolumen von 170,618 Euro, signifikante Summen eingeworben werden. Mitgeteilt wurden auch multizentrische und interdisziplinäre Anträge unter plastisch-chirurgischer Leitung mit hohen Fördervolumina im Millionenbereich, was zeigt, dass die Plastische Chirurgie als chirurgisches Querschnittsfach für interdisziplinäre Forschungsprojekte prädestiniert und in der Antragstellung erfolgreich ist.
Limitationen der hier vorgestellten Studie sind vor allem der unverbindlichen Dateneingabe in das Onlineregister geschuldet. Die Meldung beantragter, bewilligter und abgelehnter Forschungsanträge ist nicht verpflichtend, weshalb die Vollständigkeit der Datenbank auf der Mitarbeit der jeweiligen Standortleiter beruht. Insbesondere die Anzahl nicht-bewilligter Anträge entspricht sicherlich nicht der Realität, die Dateneingabe dieser ist jedoch wichtig, um eine detaillierte Aussage über die Förderquoten treffen zu können. Dies wurde bereits im vorangegangenen Forschungsbericht bemängelt, jedoch wurde kein geeignetes Instrument zur Erfassung dieser abgelehnten Anträge etabliert. Zusätzlich wäre in der Zukunft interessant zu erheben, in wie viel Prozent der Fälle bei einem abgelehnten Erst-Antrag der Transfer zu einem anderen Fördermittelgeber erfolgte und ob dann schließlich eine Bewilligung des Antrages erreicht werden konnte.
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Schlussfolgerung
Der Forschungsförderungs-Bericht 2021/2022 unterstreicht erneut die beeindruckende Forschungsleistung der Gemeinschaft der Plastischen Chirurg*innen. Der Umstand, dass die Infrastruktur der einzelnen Standorte die Forschungsleistung und die Anzahl der beantragten und bewilligten Forschungsmittel beeinflusst, sollte eine Veränderung in der Organisationsstruktur der Plastischen Chirurgie anstoßen.
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Interessenskonflikt
Die Autoren geben an, dass kein Interessenskonflikt besteht.
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Literatur
- 1 https://www.awmf.org/fileadmin/_migrated/content_uploads/thesen-uk.pdf; Accessed: 16.10.2022
- 2 More surgeons must start doing basic science. Nature 2017; 544: 393-394
- 3 Oliver JD, Hu AC, Maan ZN. et al. Plastic Surgery Research: A Means to an End. Plast Reconstr Surg 2020; 145: 890e-892ee
- 4 Giunta RE, Horch RE, Prantl L. et al. Registry Research Funding of the German Society of Plastic, Reconstructive and Aesthetic Surgeons (DGPRAC) and Research Funding Report 2015/2016. Handchir Mikrochir Plast Chir 2016; 48: 370-373
- 5 Giunta RE, Mollhoff N, Horch RE. et al. Registry Research Funding of the German Society of Plastic, Reconstructive and Aesthetic Surgeons (DGPRAC) and Research Funding Report 2017/2018. Handchir Mikrochir Plast Chir 2018; 50: 414-421
- 6 Moellhoff N, Prantl L, Behr B. et al. Registry Research Funding of the German Society of Plastic, Reconstructive and Aesthetic Surgeons (DGPRAC) and Research Funding Report 2019/2020. Handchir Mikrochir Plast Chir 2021; 53: 110-118
- 7 http://gepris.dfg.de. Available from: http://gepris.dfg.de.
- 8 Moellhoff N, Prantl L, Behr B. et al. Registry Research Funding of the German Society of Plastic, Reconstructive and Aesthetic Surgeons (DGPRAC) and Research Funding Report 2019/2020. Handchir Mikrochir Plast Chir 2020; 25
- 9 https://www.uniklinika.de/die-deutschenuniversitaetsklinika/uebersicht-der-universitaetsklinika/; Accessed: 15.10.2022
- 10 Larson KE, Gastman B. Sources of federal funding in plastic and reconstructive surgery research. Plast Reconstr Surg 2014; 133: 1289-1294
- 11 Schubert CD, Haertnagl F, Elsner J. et al. Are autonomous departments better research institutions? Influence of independence on publication performance and study-types in academic Plastic Surgery. Handchir Mikrochir Plast Chir 2018; 50: 277-283
- 12 Liu P, Singh M, Eriksson E. Academic Status of Plastic Surgery in the United States and the Relevance of Independence. Handchir Mikrochir Plast Chir 2016; 48: 65-68
- 13 Giunta RE, Machens HG. Science and research in academic plastic surgery in Germany. Handchir Mikrochir Plast Chir 2009; 41: 359-363
- 14 Ehrl D, Giunta R. Interdisciplinary Plastic Surgery – Chances, Conditions and Barriers of Reconstructive Microsurgery in Maximum Care Hospitals. Handchir Mikrochir Plast Chir 2019; 51: 284-294
- 15 Schubert CD, Leitsch S, Haertnagl F. et al. Independence in Plastic Surgery – Benefit or Barrier? Analysis of the Publication Performance in Academic Plastic Surgery Depending on Varying Organisational Structures. Handchir Mikrochir Plast Chir 2015; 47: 213-221
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Publikationsverlauf
Artikel online veröffentlicht:
13. Februar 2023
© 2023. Thieme. All rights reserved.
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Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart, Germany
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Literatur
- 1 https://www.awmf.org/fileadmin/_migrated/content_uploads/thesen-uk.pdf; Accessed: 16.10.2022
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