Gesundheitswesen 2024; 86(02): 99-102
DOI: 10.1055/a-2220-7799
Editorial

Die Dinosaurier und das Weltklima

Manfred Wildner

Der Einschlag des im Durchmesser 14 km messenden Asteroiden vor 66 Millionen Jahren auf unserem Planeten kam urplötzlich – und hatte gravierende Folgen [1]. Geologisch hinterließ er im Durchmesser den 180 km messenden Chicxulub-Krater auf der mexikanischen Halbinsel Yukatan, biologisch war er der Anfang vom Ende der Dinosaurier. Von diesen „schrecklichen Echsen“ (griechisch: „deinos sauros“) stammen die beindruckend großen Fossilien, welche heute in Naturkundemuseen weltweit zu bestaunen sind. Das mit diesem Ereignis verbundene Sterben von drei Vierteln aller Arten – nicht nur bei den Sauriern – als Folge eines globalen Winters und einer anschließenden anhaltenden Abkühlung erstreckte sich vermutlich über Tausende von Jahren. Es markierte den Übergang von der Kreidezeit in ein neues Erdzeitalter, welches insbesondere den Säugetieren neue ökologische Nischen zur weiteren erfolgreichen Entfaltung bot. Es war das fünfte massenhafte Artensterben innerhalb der letzten 500 Millionen Jahre gewesen. Deren Auslöser waren neben dem beschriebenen Asteroideneinschlag (Ereignis fünf) eine rasche alternierende Abfolge von Kalt- und Warmzeiten (Ereignis eins), eine globale Kaltzeit infolge der Besiedlung des Landes durch Pflanzen (Ereignis zwei), intensive vulkanische Aktivitäten mit Übersäuerung durch Kohlendioxid und Schwefelwasserstoffe zu Lande und zu Wasser (Ereignis drei) sowie tiefseeische Vulkanausbrüche mit globaler Erwärmung und chemischen Veränderungen in den Ozeanen (Ereignis vier) [2].



Publication History

Article published online:
20 February 2024

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