Notfall & Hausarztmedizin 2008; 34(8/09): 459
DOI: 10.1055/s-0028-1091325
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Von Anfang an kombinieren - Kalziumantagonist plus ACE-Hemmer: ein gutes Gespann

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Publication Date:
17 October 2008 (online)

 
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Die European Society of Hypertension und die European Society of Cardiology empfehlen für Patienten mit Blutdruckwerten ab 160/100 mmHg sowie für alle Hypertoniker mit hohem kardiovaskulärem Risiko von Beginn an eine niedrig dosierte Kombinationstherapie [1]. Zu den Risikopatienten gehören nach Angaben von Prof. Guido Grassi aus Mailand unter anderem Patienten mit metabolischem Syndrom, Diabetes mellitus und Nierenfunktionsstörungen, also eine insgesamt recht große Gruppe von Patienten. Die Effektivität der Kombination ist höher als die der jeweiligen Monotherapie. "Dies hat sich zum Beispiel für die Kombination aus Kalziumantagonist und ACE-Hemmer gezeigt", sagte Grassi in Berlin. Zu den positiven, durch den ACE-Hemmer vermittelten Effekten der RAS-Blockade kommen die Vorteile eines Kalziumantagonisten. Er senkt den zentralen Aortendruck - so gezeigt in der CAFE-Studie (Conduit Artery Function Evaluation) - und verringert das Risiko für vaskuläre Komplikationen, wie sich aus der ASCOT-Studie (Anglo-Scandinavian Cardiac Outcomes Trial) ablesen lässt. Mit der Kombination der Wirkstoffe werde auch die Progression zum Typ-2-Diabetes gebremst, sagte Grassi. Aus Gründen der Compliance seien Fixkombinationen vorteilhaft. Außerdem habe die erst kürzlich fertig gestellte ACCOMPLISH-Studie (Avoiding Cardiovascular Events through COMbination Therapy in Patients Living with Systolic Hypertension) gezeigt, dass mit einer Fixkombination aus Kalzium-Antagonist/ACE-Hemmer die Rate der kardiovaskulären Ereignisse um 20 % niedriger ist als mit der fixen Kombination aus Diuretikum und ACE-Hemmer. Eine Fixkombination aus einem Kalziumantagonisten (Lercanidipin) und einem ACE-Hemmer (Enalapril) wird unter dem Warenzeichen Zaneril® (Vertrieb durch MEDA Pharma) in den Dosisstärken 10/10 mg und 10/20 mg angeboten. Das Präparat ist in den Packungsgrößen N2 und N3 für die Patienten zuzahlungsfrei.

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Fixkombination eignet sich gut für Ältere

Die feste Kombination aus Lercanidipin und Enalapril hat additive Effekte, die im Vergleich zur Monotherapie mit den Einzelsubstanzen zu einer stärkeren Senkung des systolischen und diastolischen Blutdrucks führen. Außerdem glättet die Kombination das 24-Stunden-Blutdruckprofil, wie Prof. Hermann Haller aus Hannover betonte. Besonders für ältere Hypertoniker, die mit Monotherapien nicht ausreichend behandelt sind, ist die Zweifachkombination eine gute Alternative, sagte Haller. So habe eine kontrollierte Studie [2] mit 103 Patienten im Alter von 60 bis 85 Jahren gezeigt, dass bei unkomplizierter essenzieller Hypertonie die Therapie mit Lercanidipin 10 mg/Enalapril 20 mg fast die Hälfte der Patienten innerhalb von vier Wochen in den Zielbereich von unter 140/90 mmHg bringt, während dies mit den beiden Monotherapien nur bei jeweils knapp 20 % der Patienten gelang. Der als primärer Studienendpunkt gewählte Blutdruckwert in der 24-Stunden-Langzeitmessung betrug in der Kombinations-Gruppe durchschnittlich 127/77 mmHg und war ebenfalls niedriger als in den Vergleichsgruppen. Im Mittel sank der systolische Blutdruck um 17 mmHg und damit signifikant stärker als mit Lercanidipin 10 mg (-7 mmHg) und Enalapril 20 mg (-11 mmHg) (Abb. [1]). Die Kombination war gut verträglich, auch gab es darunter keine peripheren Ödeme. Die rasch einsetzende Wirkung der Therapie begründete Haller mit den günstigen Eigenschaften von Lercanidipin, einem Kalziumkanalblocker vom Dihydropyridin-Typ. Dieser Wirkstoff reduziere den oxidativen Stress am Gefäßendothel und trage im Übrigen - ähnlich wie der ACE-Hemmer durch die RAS-Blockade - zur Gefäßprotektion bei. Die gute Compliance für Lercanidipin spiegelt sich in einer höheren Persistenzrate im Vergleich zu anderen Kalziumantagonisten wider.

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Abb. 1 Placebo-bereinigte mittlere 24-Stunden-Blutdrucksenkung (ABDM, n = 62) [2].

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Nur ein Drittel der Hypertoniker sind gut eingestellt

Ein wesentlicher Grund für die - auch von der Deutschen Hochdruckliga - empfohlene frühe Kombinationstherapie ist die Tatsache, dass in Europa der überwiegende Teil der behandelten Hypertoniker nicht den Zielblutdruck erreicht. So sind in Deutschland nur 34 % der Hypertoniker im Alter zwischen 35 und 64 Jahren auf ≤ 140/90 mmHg eingestellt; in Schweden, Italien und Spanien sind es noch weniger [3]. In den USA und Kanada werden dagegen höhere Normalisierungsraten erreicht. Nach Angaben von Prof. Alexandre Roca-Cusachs aus Barcelona/Spanien ist für die Mehrzahl der Patienten eine Kombinationstherapie nötig, wie bereits die Ergebnisse der HOT-Studie (Hypertension Optimal Treatment) gezeigt haben. In dieser Studie hatten 74 % der Patienten, die diastolische Werte von 80 mmHg oder darunter erreichten, ein Kombinationspräparat erhalten. Über 90 % dieser Patienten wurden durch die konsequente Kombinationstherapie normoton.

Dr. Beate Grübler, Hannover

Quelle: Industriesymposium "Combination Treatment in Hypertension" im Rahmen des Kongresses Hypertonie 2008 in Berlin

Mit freundlicher Unterstützung von MEDA Pharma

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Literatur

  • 01 The task force for the management of arterial hypertension of the European Society of Hypertension (ESH) and of the European Society of Cardiolgoy (ESC). 2007 Guidelines for the management of arterial hypertension.  Journal of Hypertension. 2007;  25 1105-1187
  • 02 Puig JG . et al . J Hum Hypertens. 2007;  21 917-924
  • 03 Wolf-Maier K . et al . Hypertension. 2004;  43 10-17
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Literatur

  • 01 The task force for the management of arterial hypertension of the European Society of Hypertension (ESH) and of the European Society of Cardiolgoy (ESC). 2007 Guidelines for the management of arterial hypertension.  Journal of Hypertension. 2007;  25 1105-1187
  • 02 Puig JG . et al . J Hum Hypertens. 2007;  21 917-924
  • 03 Wolf-Maier K . et al . Hypertension. 2004;  43 10-17
 
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Abb. 1 Placebo-bereinigte mittlere 24-Stunden-Blutdrucksenkung (ABDM, n = 62) [2].