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DOI: 10.1055/s-0029-1243466
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart ˙ New York
Schlaganfall-Sekundärprophylxe - Was bringt eine frühzeitige Kombinationstherapie?
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
01. Dezember 2009 (online)


Bild: PhotoDisc, nachgestellte Szene
Sämtliche Leitlinien empfehlen zur frühen Sekundärprophylaxe bei ischämischem Schlaganfall die Gabe von Azetylsalizylsäure (ASS). Nun gibt es erstmals wissenschaftliche Ergebnisse zur frühen Gabe der Fixkombination 25 mg ASS plus 200 mg Dipyridamol (Aggrenox®) nach Schlaganfall und transitorischer ischämischer Attacke (TIA). "Unter der Kombinationsgabe kam es nicht zu mehr Blutungen als unter der Gabe von ASS allein", brachte Prof. Reinhard Dengler, Hannover, ein wichtiges Ergebnis der EARLY-Studie auf den Punkt.
#Frühe Gabe ist wirksam und sicher
2543 Patienten mit einer TIA oder leichtem bis mittelschwerem Schlaganfall erhielten im Rahmen von EARLY innerhalb von 24 Stunden nach dem Ereignis randomisiert entweder die Fixkombination (Gruppe 1) oder 100 mg ASS (Gruppe 2). Gruppe 2 erhielt nach 7 Tagen ebenfalls die Fixkombination bis zum Studienende nach 90 Tagen.
Primärer Endpunkt am Tag 90 war der Schweregrad der Behinderung. Hier zeigte sich ein kleiner Vorteil für die Kombinationstherapie: 56,4 % der Patienten, die vom ersten Tag an die Kombinationstherapie erhalten hatten, hatten keine oder nur leichte Behinderungen. Zum Vergleich: In der Kontrollgruppe waren dies 52,4 % (p = 0,83). Beim sekundären kombinierten Endpunkt Mortalität, Schlaganfall/TIA, Blutungskomplikationen und Myokardinfarkt zeigte sich unter der ASS-Dipyridamol-Kombinationstherapie ein im Vergleich zu Placebo um 30 % geringeres relatives Risiko für ein vaskuläres Ereignis.
Die Ergebnisse der EARLY-Studie sind zwar nicht statistisch signifikant, Dengler sieht aber bestätigt, dass die Fixkombination "mindestens so effektiv und sicher ist wie der frühe Beginn einer ASS-Monotherapie 24 Stunden nach Symptombeginn".
Sylvia Malarczuk, Stuttgart
Quelle: Pressegespräch "Sekundärprävention des ischämischen Schlaganfalls" anlässlich des 82. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Neurologie, Veranstalter: Boehringer Ingelheim Pharma GmbH, Ingelheim


Bild: PhotoDisc, nachgestellte Szene