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DOI: 10.1055/s-0038-1627423
Die Sprache der Sterbehilfe
The language of assisted suicide and euthanasiaPublication History
eingegangen am: 25 February 2015
angenommen am: 25 February 2015
Publication Date:
25 January 2018 (online)
![](https://www.thieme-connect.de/media/10.1055-s-00034916/201506/lookinside/thumbnails/10-1055-s-0038-1627423_de-1.jpg)
Zusammenfassung
Zentrales Merkmal der gegenwärtigen Diskussion um die Sterbehilfe ist ihre mangelnde sprachliche und inhaltliche Differenzierung. Da werden die Argumentationsebenen gewechselt. Da werden die grundsätzlichen Unterschiede zwischen der Erleichterung des Sterbens und der Tötung von Kranken einfach weggewischt. Da werden Vorurteile gegenüber der Intensivmedizin gepflegt. Da wird immer wieder – vor allem für Demenzkranke – kaum verklausuliert, die „aktive Sterbehilfe” gefordert – die Tötung der Kranken. Die ständige Wiederholung der Forderung nach dem „Verbot der Sterbehilfe” in Medien, Talkshows und politischen Debatten ist geeignet, Millionen sterbenskranke Menschen in Angst zu versetzen; in Angst darüber, dass ihnen am Ende die menschlich gebotene Hilfe beim Sterben versagt bleibt.
Summary
The present German debate on legally regulating assisted suicide is impeded by an undifferentiated use of the term „Sterbehilfe” for assisted suicide and euthanasia as well as in respect to medical help for relieving the sufferings of people who die. The author suggests a clearer terminology in order to avoid misunderstandings.
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Literatur
- 1 Pschyrembel: Klinisches Wörterbuch. 257. Auflage. De Gruyter: Berlin 1994.
- 2 Finzen A. Das Sterben der anderen. Psychiatrie Verlag/Mabuse Verlag: Bonn 2009