Fragestellung:
Bei Erwachsenen gilt der Quotient aus Triglyzeriden (TG) und High Density Lipoprotein
Cholesterin (HDL-C) als Surrogatmarker für Insulin-Resistenz. Gilt das auch für Kinder?
Methodik:
Aus dem PEP-Kollektiv untersuchten wir 7076 Kinder und Jugendliche im Alter von 3
– 18 Jahren. Die Grenzwerte für die Risikofaktoren ermittelten wir nach dem Muster
des NIH (National Health Instutes) anhand eigener LMS Perzentilen (z.B. entspricht
die 95, Perzentile Low Density Cholesterin (LDL-C) bei Kindern und Jugendlichen einem
Wert von 130 mg/dl bzw. die 85. für TG/HDL-C ≥2,27). Alle Berechnungen wurden mit
IBM SPSS ausgeführt. Der Signifikanzwert war < 0,05.
Ergebnisse:
Wir fanden keinen signifikanten Zusammenhang zwischen TG/HDL-C und Nüchternblutzucker.
Weitere kardiovaskuäre Risikofaktoren (kv RF) waren signifikant mit diesem Quotienten
bzw. dessen Über-schreiten linear bzw. logistisch regressiv assoziiert. Unterschiede
zwischen Kindern (≤11 Jahre) und Jugendlichen waren bereits in der linearen Entwicklung
des Quotienten mit deutlichem Unterschied zwischen den Geschlechtern zu erkennen.
Der Anteil der Kinder, die nur diesen RF hatten betrug 15,7%, bei Jugendlichen 18,7%,
während die restlichen 84,3% (91,3) bis zu 5 weitere RF hatten. Im Vergleich zwischen
TG/HDL-C < 2,27 und TG/HDL-C darüber war die Prävalenz weiterer kv RF oberhalb des
Grenzwertes bis zu dreimal höher. Übergewicht hatte eine Wahrscheinlichkeit von 3,1
bei kleinen Mädchen, 3,5 bei männlichen Heranwachsenden (2,9 weiblich), Adipositas
II (> 99.–120. Perzentile) zwischen 4 (Kinder) und 7 (Jugendliche), für abdominelle
Adipositas und erhöhtem Taille-Größe-Quotienten zwischen 3 und 5. Bei den Blutwerten
war das Risiko für NonHDL-C am höchsten 5,1 (3,6 – 7,2) für männliche Heranwachsende.
Schlussfolgerung:
Der erhöhte Quotient ist ein deutlicher Hinweis auf weitere Risiken.