Hamostaseologie 1995; 15(03): 138-147
DOI: 10.1055/s-0038-1655302
Originalarbeiten/Original Articles
Schattauer GmbH

Primäre und sekundäre Risikofaktoren des Thromboembolie-Syndroms

Die Lungenembolie in einer 10jährigen Sektionsanalyse
Christl Heinrichs
1   Krankenhaus im Friedrichshain (Ärztlicher Leiter: R. Stark)
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
26 June 2018 (online)

Preview

Zusammenfassung

In einem unausgewählten 10jährigen Sektionsgut mit 5283 Sektionen der Jahre 1984-1993 wurde die Zuverlässigkeit der klinischen Diagnose des Thromboembolie-Syndromes im Präfinalstadium mit der autoptischen Diagnose verglichen. In 15% aller Sektionen war die akute Lungenembolie die Haupttodesursache bzw. wesentlich mitbestimmende Todesursache. Der Anteil der fulminanten Lungenembolie betrug 50% aller autoptisch gesicherten Lungenembolien. Aber nur jede 7. fulminante Lungenembolie wurde gleichzeitig klinisch und autoptisch verifiziert. Hieraus leitet sich ab, daß die klinische Diagnose der Lungenembolie infolge falsch-positiver und falsch-negativer Bewertung zu den häufigsten Fehldiagnosen zu zählen ist. Im Alter von >60 Jahren nahm die Geschlechtsdominanz der Frauen kontinuierlich zu. Das Durchschnittsalter aller an Lungenembolie Verstorbenen betrug 68,9 ± 14,4 Jahre. In 30% aller autoptisch gesicherten Lungenembolien fand sich keine Emboliequelle. Die das Thromboembolie-Syndrom begleitenden Risikofaktoren zeigten bei Mehrfachkombination eine größere Lungenembolie-Häufigkeit auf: 71% aller Lungenembolien wiesen 3-4 Risikofaktoren auf.