Klin Monbl Augenheilkd 2016; 233(02): 198-201
DOI: 10.1055/s-0042-101360
Statement
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Stellungnahme der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft zur Glaukomfrüherkennung[*]

Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft
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Publication Date:
15 February 2016 (online)

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Hintergrund

Bei einer Neubewertung der individuellen Gesundheitsleistungen (IGeL) hat der Medizinische Dienst des GKV-Spitzenverbandes (MDS) die Glaukomfrüherkennung als tendenziell negativ eingestuft. Demnach sei der Nutzen der Kombinationsuntersuchung, bestehend aus Augenspiegelung und Augeninnendruckmessung, nicht wissenschaftlich belegt. Stattdessen könne die Früherkennungsuntersuchung sogar schädlich sein, insbesondere weil das Risiko auf falsch positive Befunde hoch sei. Der MDS rät Patienten darum von der Glaukomfrüherkennungsuntersuchung ab. Die Medien haben diese Informationen bereits verschiedentlich aufgegriffen und verbreitet. Die Empfehlung beruht jedoch auf missverständlichen und teilweise fehlerhaften Annahmen. Die Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft ist besorgt, dass die negative Empfehlung zur weiteren Vernachlässigung der Volkskrankheit Glaukom beiträgt. Die wissenschaftliche Gesellschaft der Augenärzte hat deshalb die vorliegende Stellungnahme verfasst, um die wissenschaftlichen Grundlagen darzustellen, die einer Empfehlung zu Glaukomfrüherkennungsmaßnahmen zugrunde liegen.

* Dieser Beitrag wird ebenfalls in der Zeitschrift Der Ophthalmologe, Springer Verlag, Berlin Heidelberg 2016, veröffentlicht.