Allgemein- und Viszeralchirurgie up2date 2017; 11(03): 249-264
DOI: 10.1055/s-0043-105080
Allgemeine Chirurgie
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Zytoreduktive Chirurgie und HIPEC – Prinzip, Indikation, Technik

Florian Struller
,
Jakob R. Izbicki
,
Alfred Königsrainer
,
Faik G. Uzunoglu
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Publication Date:
09 June 2017 (online)

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Die zytoreduktive Chirurgie mit anschließender intraperitonealer Chemotherapie (HIPEC) ist inzwischen Standard bei Nachweis eines Pseudomyxoma peritonei. Der vorliegende Beitrag soll eine Übersicht zu den Prinzipien, den Indikationen und der Technik der zytoreduktiven Chirurgie und HIPEC für den klinischen Alltag geben und Alternativen zum rein onkologisch-palliativen Ansatz beim Nachweis von Peritonealkarzinose veranschaulichen.

Kernaussagen
  • Eine strikte Patientenselektion ist wesentlicher Bestandteil der zytoreduktiven Chirurgie (CRC) und hyperthermen intraperitonealen Chemotherapie (HIPEC).

  • Eine klare und offene Patientenaufklärung ist von zentraler Bedeutung, um realistische Vorstellungen und Hoffnungen bei den Betroffenen zu erwecken.

  • Jeder Patient sollte im Rahmen einer interdisziplinären Tumorkonferenz besprochen und an ein entsprechendes Zentrum zugewiesen werden.

  • Das wesentliche Credo der chirurgischen Resektion lautet „So viel wie nötig und so wenig wie möglich.“

  • Wesentliches Element der HIPEC ist eine abdominelle Hyperthermie bei zentraler Normothermie.

  • Der Peritoneal Cancer Index (PCI) ist das Tool zur Bestimmung der intraabdominellen Tumorlast und dient zur Abschätzung der Resektabilität.

  • Ein striktes und engmaschiges perioperatives Management der Patienten ist wesentlich, um frühzeitig Komplikationen zu erkennen und die Zeit zur Wiedererlangung der präoperativen Lebensqualität zu minimieren.

  • Beim Pseudomyxoma peritonei stellt die zytoreduktive Chirurgie und HIPEC – bis auf wenige Ausnahmen – den Goldstandard dar.