Ultraschall Med 2002; 23(3): 185-188
DOI: 10.1055/s-2002-33150
Originalarbeit

© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Über die mindere Qualität von Nierensonogrammen bei Patienten mit lumbaler Meningomyelozele

On the Inferior Quality of Renal Sonograms in Patients with Lumbar MeningomyelozeleP.  Eggert1 , L.  Oppel1
  • 1Klinik für Allgemeine Pädiatrie am Klinikum der Christian Albrechts Universität Kiel
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Publikationsverlauf

eingereicht: Januar 2001

angenommen: 14. Februar 2002

Publikationsdatum:
08. August 2002 (online)

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Zusammenfassung

Ziel: Viele Untersucher beklagen, dass die Qualität der Nierensonogramme von Patienten mit einer lumbalen Spina bifida deutlich schlechter sei als üblich, insbesondere sind die Bilder durch einen geringen Kontrast gekennzeichnet. Es soll untersucht werden, ob sich diese Berichte objektiv bestätigen lassen und ob die Qualitätsunterschiede durch die vermehrte Echogenität der fehlinnervierten Muskulatur der Patienten mit Meningomyelozele (MMC) erklärt werden können. Methoden: Bei 17 „matched pairs” von Patienten mit lumbaler MMC und gesunden Kontrollen wurden Sonogramme der Nieren, des M. biceps brachii und des M. rectus femoris angefertigt, die Echogenität und der Kontrast gemessen und verglichen. Ergebnisse: Die Echogenität und der Kontrast der Abbildungen der Nieren war bei den Patienten mit MMC tatsächlich signifikant erniedrigt (p = 0,004). Die Muskelsonogramme der oberen Extremitäten unterschieden sich nicht, der M. rectus femoris war bei den Patienten mit MMC jedoch signifikant heller als bei den Kontrollen (p = 0,001). Schlussfolgerung: Der Abbildungskontrast der Nierensonogramme ist bei Kindern mit MMC objektiv geringer als bei gesunden Kontrollen. Die vorgelegten Befunde stützen die Hypothese, dass die echoreiche Bauchdecken- und Rumpfmuskulatur für die Reduktion der Signaldynamik verantwortlich ist.

Abstract

Aim: Many examiners complain about the inferior quality of renal sonograms in patients with lumbar, meningomyelocele (MMC), especially about the insufficient contrast. The study was carried out in order to scrutinize these reports and to test the hypothesis that this effect might be caused by the increased echogenicity of the abnormally innervated musculature in these patients. Methods: In 17 „matched pairs” of patients with lumbar MMC and healthy controls the echogenicity and the contrast of the sonograms of the kidneys, the biceps muscle and the rectus femoris muscle were measured and compared. Results: Echogenicity and contrast of the renal sonograms were significantly lower in patients with MMC (p = 0.004). Sonography of the musculature of the upper extremities revealed no differences, the echogenicity of the rectus femoris muscle, however, was significantly higher (p = 0.001) in patients with MMC. Conclusion: The results presented support the hypothesis that the elevated echogenicity of the abdominal wall and trunk musculature in patients with MMC reduce the effective ultrasound signal.

Literatur

Prof. Dr. P.  Eggert

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