Ultraschall Med 2003; 24(4): 250-254
DOI: 10.1055/s-2003-41746
Originalarbeit
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Sonographische Darstellung der axialen Ebene analer Sphinkterstrukturen aus dem digitalen Volumenscan

Erste Ergebnisse bei KindernSonographic Visualization of the Axial Level of the Anal SphinctersPreliminary Results in ChildrenG.  Pistor1,2
  • 1Kinderklinik/Kinderchirurgie, Städtisches Klinikum Brandenburg a.d. Havel/Akademisches Lehrkrankenhaus der Humboldt-Universität, Berlin
  • 2Kinderchirurgie a.d.G. ehem. Oskar-Helene-Heim, Berlin (Dahlem)
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Publikationsverlauf

eingereicht: 22. Mai 2002

angenommen: 25. April 2003

Publikationsdatum:
26. August 2003 (online)

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Zusammenfassung

Hintergrund: Die sonographische Darstellung der analen Sphinkterstrukturen bei Kindern aus perinealen Längs- und Querschnitten ist zur Beurteilung morphologischer Auffälligkeiten unbefriedigend. Allein eine axiale, senkrecht auf der Längsachse des Rectum liegende Schallrichtung ist geeignet, Sphinkterstrukturen derart darzustellen, dass ihr zirkulärer Verlauf um den Enddarm erkennbar wird. Eine Ankopplung des Schallkopfes zur Erzielung der gewünschten Schallabstrahlrichtung gelang bisher lediglich durch die intraluminäre Anwendung. Diese hat jedoch im Zusammenhang mit dem Schallkopfdesign, der Auflösung, der Eindringtiefe, der Orientierungsproblematik sowie der erforderlichen Vorbereitung bei der Diagnostik von Kindern keine Akzeptanz gefunden. Methode: Bei 10 Kindern im Alter von 2 - 6 Jahren wurden Untersuchungen der analen Sphinkterstrukturen durchgeführt. 5 Kinder ohne Voroperationen und mit normalem Stuhlverhalten dienten als Kontrollgruppe für weitere 5 Kinder mit Analatresien und M. Hirschsprung sowie pathologischem Stuhlverhalten. Zur Anwendung kam das Gerät Combison 530D der Firma Kretz. Als Schallkopf diente zunächst ein als Prototyp entwickelter 3D-Schallkopf, der aus der Reihe der in der Gynäkologie verwendeten intravaginalen 3D-Schallköpfe abgeleitet wurde. Veränderungen betrafen das Schallkopfdesign mit kürzerem Handstück, die Schallabstrahlung in 145° Winkel nach vorne und eine Nahfeldauflösung mit Nahfeldfokussierung und 7,5 MHz. Ergebnisse: Die Berechnung der senkrecht zur Längsachse des Rectum stehenden axialen Ebene aus dem Volumenscan ermöglicht eine bisher nicht erreichte Darstellbarkeit der die Darmwand umgebenden Sphinkterstrukturen bei Kindern. Relevante pathomorphologische Veränderungen lassen sich nach den ersten vorliegenden Untersuchungen exakt lokalisieren. Die Untersuchungen sind nicht invasiv und werden von Kindern problemlos akzeptiert.

Abstract

Background: The sonographic visualization of anal sphincter structures in children through perineale sections in the sagittal and the coronar plane is unsatisfactory for the assessment of morphologic pathologies. Only the scan direction vertically to the longitudinal axis of the rectum facilitates the showing of the sphincter structures and their circumferential course. Up to now, this could only be achieved by a rectal introduction of the probe. This method has not found any acceptance with the diagnosis of children due to the necessary penetration as well as problems with orientation, resolution and time consuming preparations. Method: The anal sphincter structures of 10 children in the age of 2-6 years were examined. As a control group 5 children had no previous operations and a normal bowel movement. The others had previous operations due to anal atresia as well as pathological defecation. The Combison 530D (Kretz) was used. We started with the prototype of a 3D transducer that was derived from those designed for intravaginal use in gynecology. Modifications were made concerning the transducer design, the direction of the ultrasound was changed to 145° forward angulation and a probe with short focus and 7,5 MHz. Results: Our first investigations showed that axial levels calculated from the digitally registered volumscan permit so far not yet achieved visualization of the anal sphincter structures in children. Relevant pathomorphological findings can exactly be located. The examinations are non invasive and well accepted by children.

Literatur

PD Dr. G. Pistor

Kinderchirurgie a. d. G. ehem. Oskar-Helene-Heim

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