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DOI: 10.1055/s-2004-834551
Konsensuspapier zur terminologischen Abgrenzung von Teilaspekten des Körpererlebens in Forschung und Praxis
Consensus Paper on the Terminological Differentiation of Various Aspect of Body ExperiencePublication History
Eingegangen: 22. April 2003
Angenommen: 18. August 2004
Publication Date:
03 January 2005 (online)
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Zusammenfassung
Die auf das subjektive Erleben des Körpers bezogene phänomenologische Forschung war in der Vergangenheit gekennzeichnet von einer unscharf definierten Terminologie und methodischen Mängeln. Insbesondere der Begriff „Körperbild” wurde in sehr heterogener Weise in der Fachliteratur zur Beschreibung einer Vielzahl von leibbezogenen Phänomen benutzt. Das nun vorliegende Konsensuspapier stellt eine auf Konvention beruhende Systematik der Begrifflichkeit einer Phänomenologie des Körpererlebens dar. Bei der Erarbeitung wurde Bezug genommen auf die in jüngerer Zeit publizierten Forschungsergebnisse und die zur Phänomenologie der Leiblichkeit publizierten deutschsprachigen Übersichtsarbeiten bzw. Monografien. Die Autoren bemühen sich um eine enge Anlehnung an die im angloamerikanischen Schrifttum zu verzeichnenden definitorischen Abgrenzungen. Verschiedene Betrachtungsebenen wurden als Orientierungsleitlinien berücksichtigt, insbesondere anthropologische und entwicklungspsychologische Theorien. Eingebettet in ein Netzwerk externer Determinanten wird das Körpererleben aufgefasst und definiert als ein Kontinuum zwischen einem somatischen und einem mentalen Pol. Die Beschreibung der phänomenologisch abgegrenzten perzeptiven (Körperschema und Körper-Perzepte), emotional affektiven (Körper-Kathexis) und kognitiv-evaluativen (Körperbild) Teilaspekte wird unter dem Oberbegriff „Körpererleben” als eine zu Forschungszwecken operationalisierte, kompromisshafte Annäherung an eine Ganzkörper-/Leiberfahrung verstanden. Die Körperbewusstheit wird als eigenständiger Teilaspekt einer reflektierten Körpererfahrung beschrieben.
Abstract
In the past, phenomenological research on subjective body experience was characterised by vaguely defined terminology and methodological shortcomings. The term „body image” has been applied heterogeneously in literature in order to describe a variety of bodily phenomena. In this paper, the German terminology applied to the phenomenology of body experiences is described systematically. In developing a systematic terminology the authors refer to scientific evidence as well as recent reviews, and closely adhere to definitions commonly used in English literature. Different perspectives are utilised, particularly anthropological concepts and theories from developmental and self-psychology. Distinct aspects of body experience are described within the context of a network of external determinants and along a continuum between somatic and mental anchor points. Applying the term „body experience” as umbrella term, different aspects are defined: perceptive (body schema/-percept), affective (body-cathexis), cognitive-evaluative (body-image, body-ego) and body-consciousness. It is emphasized, that the distinct description of functional levels has to be taken as an approximation of the reality of integrated body experience.
Key words
Body experience - body image - body experience - terminology