Aktuelle Dermatologie 2005; 31(4): 175-178
DOI: 10.1055/s-2005-861231
Kleine Kulturgeschichte der Haut
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Nothelfer der Haut in der christlichen Ikonographie

Helpers in Need of the Skin in Christian IconographyD.  Mussgnug
Further Information

Dr. phil. Dorothee Mußgnug (Historikerin)

Keplerstr. 40 · 69120 Heidelberg

Publication History

Publication Date:
04 April 2005 (online)

Table of Contents

Um es vorwegzunehmen, es sind mehr als 14 Nothelfer, die von denen um Hilfe angerufen werden können, die an einer Hauterkrankung, genauer: an einer auf der Haut sichtbaren Erkrankung, leiden. Unter den populären Heiligen, die in Vierzehnheiligen verehrt werden (der Bau von Balthasar Neumann wurde 1772 geweiht), ist jedoch keiner, der sich ganz besonders der Hautkranken annimmt.

Die Hauterkrankung, die eine der ältesten Darstellungen in der kunstgeschichtlichen Überlieferung gefunden hat, ist Lepra und, in diesem Zusammenhang ebenfalls zu nennen, die Pest. Sichtbare Unterschiede zwischen den Krankheitsbildern sind nicht nur in den frühen Darstellungen nicht auszumachen. „Aussatz” ist die umfassende Bezeichnung, was immer im Einzelnen darunter verstanden wurde. Mit dieser Wortwahl ist allerdings nicht nur die Krankheit, sondern auch die soziale Ausgrenzung umschrieben. Hiob, das alttestamentarische Sinnbild allen Elends und aller Aussätzigen, sagt von sich (Hiob 30, 28 - 30, zitiert nach der lutherischen Übersetzung): „Ich gehe schwarz einher, und brennt mich doch die Sonne nicht ... Ich bin ein Bruder der Schakale und ein Geselle der Strauße. Meine Haut über mir ist schwarz geworden”.[1]

In der frühchristlichen Zeit wurden jedoch öfter Berichte des Neuen als des Alten Testaments dargestellt. Die Wunder Jesu gehörten zu den ausgesuchten Themen, insbesondere die Heilung der Blinden und der Lahmen. Die Heilung vom Aussatz fand seltener eine Darstellung. Immerhin taucht sie einmal in der unter strenger theologischer Kontrolle stehenden Katakombenmalerei (Nunziatella-Katakombe) auf, ist aber in einem recht schlechten Zustand erhalten.

Die unheilbare Krankheit blieb in Darstellungen aller Jahrhunderte in allen Medien präsent, ob in der Buchmalerei oder im Kunstgewerbe. Auf einem Elfenbeindiptychon versucht der Künstler, die Krankheit „genauer” darzustellen und stanzt dazu die Aussatz/Lepra-Flecken aus der Elfenbeintafel heraus (Abb. [1]).

Zoom Image

Abb. 1 Elfenbeinrelief, 9. Jh. (?); Schiller, Bd. 1, Abb. 531.

Das verblüffende Wunder der Heilung ist in der Buchmalerei des 1185 vollendeten „Hortus deliciarum” (als Autorin gilt Herrad von Landsberg) dargestellt: Wie in 3. Mose 14 gefordert wird ein Vogel geopfert, sein Blut mit Wasser gemengt und dies (hier von Christus) dem Kranken aufgetragen. Ein Vogel fliegt mit den Lepra-Flecken davon (Abb. [2 a, b]).

Zoom Image
Zoom Image

Abb. 2 a und b Rosalie Green (Hrsg), Herrad of Hohenbourg, Hortus Deliciarum, London Warburg Institute 1979, Bd. 2, S. 403.

Im Pisaner Campo Santo findet sich eine der ersten realistischen Darstellungen eines Lepra-Kranken. Auf den großen Wänden des Innenhofs waren neben Darstellungen zum „Jüngsten Gericht” und der „Hölle” auch ein sehr großes Fresko „Triumph des Todes” zu Beginn des 14. Jahrhunderts in Auftrag gegeben worden, also zu einer Zeit, als die ersten großen Pestepidemien in Italien um sich griffen. Dieses Fresko läßt sich, so Belting[2], als Darstellung der Todesmacht beschreiben, die alle weltliche Hoffnung zunichte macht. Das wird besonders in dem hier gezeigten Bildausschnitt deutlich: der Lahme, der Bettler und der verkrüppelte Lepra-Kranke flehen vergebens den Tod um Erlösung an (Abb. [3]).

Zoom Image

Abb. 3 Meiss, Millard. An Illuminated Inferno and Trecent Painting in Pisa, in: Art Bulletin 47, 1965, S. 31

Die Zahl der Heiligen, die bei Hautkrankheiten - sofern man darunter so unspezifisch wie möglich alle Arten von sichtbaren Hautleiden versteht - angerufen werden können, ist sehr groß. Mehr als vierzig Heiligen wird ein Patronat bei der Pest zugeschrieben, eine Zahl, die um Lokalheilige noch erheblich zu vermehren wäre.

Zu den früh verehrten Märtyrern gehört Sebastian, der wahrscheinlich um 288 in Rom starb. Da er an seinem Glauben festhielt, ließ ihn (nach der Legenda Aurea[3]) Kaiser Diokletian an einen Baum binden und durch Bogenschützen erschießen. Solche Pfeile als „Pestpfeile” zu deuten, entsprach alter Tradition. Homer beginnt die Ilias mit der Erzählung, dass Apollo seinen von den Griechen nicht geachteten Priester rächt: Er beschießt mit seinen Pfeilen zunächst das Vieh, dann die Griechen selbst, worauf ein großes Peststerben bei ihnen beginnt.[4] Sebastian wurde bereits in der „Depositio martyrum”, einem „Heiligenkalender” des Jahres 354, genannt. Die in Rom und Pavia 680 ausgebrochene Pest („ein großes Sterben”) erlosch erst, nachdem „einem guten Menschen von Gott kund getan” worden war, dass die Reliquien des heiligen Sebastian von Rom nach Pavia zu überführen seien und ihm dort eine Kirche gewidmet werden sollte.

Zahlreiche Legenden sind zum Leben des Bischofs Silvester überliefert (gest. 31. Dezember 335). Noch unter Diokletian zum Priester geweiht (284) wurde er ein Jahr, nachdem Kaiser Konstantin das Christentum zur Staatsreligion erklärt hatte, Bischof von Rom. Die „Konstantinische Schenkung” ist mit seinem Namen verknüpft. Einer späten Legende nach soll er Kaiser Konstantin vom Aussatz geheilt haben - „Aussätzige” erflehten deshalb Hilfe von ihm.

Beim Auftreten von Hautkrankheiten aller Art, Lepra, Pest, Syphilis, Tierseuchen u. a. m., wurde der in Ägypten lebende Antonius d. Gr. (geb. um 250, gest. um 356) angerufen. Als junger Mann hatte er seinen Besitz verkauft und zog sich in die Einöde zurück. Es erschienen ihm böse Geister und „mancherlei greulicher Tiere Gestalt und zerzerrten ihn ... mit ihren Hörnern und Zähnen und Krallen gar jämmerlich” (Legenda Aurea). Doch er widerstand allen Versuchungen und Plagen. Obgleich Antonius sich immer wieder in die Einsamkeit zurückzog, besaß er bereits zu Lebzeiten einen großen Einfluss. Er wurde früh verehrt, im Osten als vorbildlicher Eremit, im Westen als „Wundertäter und Krankheitspatron”. Hier sei verwiesen auf Boschs Gemälde (Lissabon) und Grunewalds Isenheimer Altar, beides Belege für die häufige Darstellung des heiligen Antonius im 16./17. Jahrhundert.

Vor allem in Frankreich wurde Markulf (Marcon) von Nauteuil (geb. 490 in Bayeux, gest. 1. Mai 558 in Nanteuil) verehrt. Beim Einfall der Normannen 906 wurden seine Reliquien in die Nähe von Reims (Corbény) überführt. Diesen Ort suchten die französischen Könige nach ihrer Krönung auf und wurden dabei durch Marculf mit der Gnade ausgestattet, selbst Skrofulöse zu heilen (Abb. [4]). Sigmund Freud berichtet spöttisch über ähnliche Heilungen der englischen Könige Karl I. (1625 - 1648) und Karl II. (1660 - 1685).[5]

Zoom Image

Abb. 4 Michel Bouillon, Der heilige Markulf und ein französischer König (2. Hälfte 17. Jht, Église Saint-Brise, Tournai), in : Marc Bloch, Les Rois Thaumaturges, Straßburg 1924, S. 287.

Über das Leben des heiligen Fiakrius (geb. um 610 in Irland, gest. am 18. August 670 in Meaux, Frkr.) ist sehr wenig bekannt. Er musste aus Irland fliehen, lebte als Einsiedler in Frankreich und legte um seine Behausung einen Garten mit sehr vielen Heilpflanzen an. Erst um 1170 erscheint sein Namen in irischen Martyrologien, etwa seit 1500 wird er im Elsaß verehrt. Ihm sind verschiedenste Patronate zugeschrieben: Gärtner, Blumenhändler, Notare und Hautkranke. Sebastian Brant empfahl ihn in seinem „Heiligenleben”: den, „der in eret jnniclich”, er „wöl behüten vor der schweren kranckheit der blatern und wartzen, die leider zu dieser Zeit fast regierent”[6] (Abb. [5]). Genauso wie er im 16. Jahrhundert um Hilfe bei der um sich greifenden neuen Krankheit Syphilis angerufen wurde, so sollen sich nun die von AIDS Betroffenen an ihn wenden.

Zoom Image

Abb. 5 Holzskulptur des heiligen Fiakrius (Württembergisches Landesmuseum), John L. Flood, S. 199.

Schon durch seinen Lebenslauf ist Rochus von Montpellier (geb. um 1295 in Montpellier, dort auch am 16. August 1327 gestorben) für ein Patronat prädestiniert. Der Legende nach unternahm er eine Pilgerfahrt nach Rom. Unterwegs half er Pestkranken und wurde auf der Rückreise selbst krank. Da er wegen seiner Armut keine Unterkunft fand, zog er sich in die Einsamkeit zurück, nur ein Hund brachte ihm Brot. Durch ein Wunder wurde er geheilt. Auf Gemälden wird er oft mit einem Pestausschlag dargestellt. Seuchen, Cholera und natürlich Pest fallen unter sein Patronat. Wiederholt wird er zusammen mit Sebastian dargestellt (Abb. [6]).

Zoom Image

Abb. 6 Quinten Massys (1465/66 - 1530), Flügelaltar. Alte Pinakothek München, Erläuterungen zu den ausgestellten Werken, München 1983, S. 311.

In dieser kurzen Übersicht soll noch auf zwei später lebende, heilig gesprochene Männer verwiesen werden:

Als in Mailand 1576/1578 wiederum die Pest ausbrach, setzte sich Karl (Carlo) Borromäus (geb. 2. Oktober 1538 in Arona, gest. 3. November 1584 in Mailand) tatkäftig für die Kranken seiner Diözese ein. Als Sohn einer hochadeligen Familie studierte er zunächst Jura (in Pavia), bis ihn sein Onkel Papst Pius IV. nach Rom rief. Dort begann er mit dem Theologiestudium, wurde Erzbischof von Mailand und Kardinal. Seine familiären Beziehungen nutzte er zu Kirchenreformen, sein Lebenswandel galt als vorbildlich. Er starb wahrscheinlich an der Pest. 28 Jahre nach seinem Tod wurde er selig, 1610 von Papst Paul V. heilig gesprochen.

Eine ähnliche vita ist von seinem Schüler Aloisius (Luigi) von Gonzaga (geb. am 9. März 1568 in Mantua, gest. am 21. Juni 1591 in Rom) überliefert. Als Erbprinz geboren trat er gegen den Willen seines Vaters in den Jesuitenorden ein. Er widmete sich in Rom theologischen Studien, vor allem aber setzte er sich für die Pflege Pestkranker ein. Auch er steckte sich an und starb. Paul V. sprach ihn ebenfalls selig, 1726 wurde er heilig gesprochen.

Borromäus und Aloisius von Gonzaga sind oft zusammen dargestellt. Sie gelten als Schutzheilige für Pestkranke, der als überaus keusch beschriebene Aloisius auch als Patron der studierenden Jugend. Neuerdings wird beiden ein Patronat für AIDS-Kranke zugeschrieben.[7]

#

Literatur

  • 1 Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon. Friedrich Wilhelm Bautz und Traugott Bautz (Hrsg) Hamm, Herzberg; Bautz Verlag 1975 ff, bislang 23 Bde.
  • 2 Flood J L. Alte Heilige, neue Krankheiten. Wechselbeziehung zwischen Heiligenverehrung und Heilkunde um 1500. In: Jackson TR, Palmer NF, Suerbaum A Die Vermittlung geistlicher Inhalte im deutschen Mittelalter. Tübingen; Niemeyer Verlag 1996: 197-213
  • 3 Klingmüller V. Die Lepra. In: Jadassohn J (Hrsg) Handbuch der Haut- und Geschlechtskrankheiten, Bd. 10, 2. Teil. Berlin; Springer Verlag 1930: 1-805
  • 4 Grön K. Lepra in Literatur und Kunst. In: Jadassohn J (Hrsg) Handbuch der Haut- und Geschlechtskrankheiten, Bd. 10, 2. Teil. Berlin; Springer Verlag 1930: 806-842
  • 5 Kaiser-Minn H. Die Entwicklung der frühchristlichen Sarkophagplastik bis zum Ende des 4. Jahrhunderts. In: Stutzinger D Spätantike und frühes Christentum. Ausstellung im Liebighaus. Frankfurt; Verlag Liebig Haus 1983: 318-338
  • 6 Braunfels W. (Hrsg) .Lexikon der Christlichen Ikonographie. 8 Bde. Freiburg; Herder Verlag 1968 - 1976
  • 7 Ökumenisches Heiligenlexikon: www.heiligenlexikon.de. 
  • 8 Schiller G. Ikonographie der christlichen Kunst. Bd. 1 - 4,2. Gütersloh; Gütersloher Verlagshaus Gerd Mohn 1966-1980

1 Vgl. 3. Mose 13, 1-46 und 14, 1-20: Beschreibung des Aussatzes bei Menschen und Reinigungsvorschriften.

2 Hans Belting, The new Role of Narrative in Public Painting of the Trecento: Historia and Allegory, in: Studies in the History of Art 16, 1955, S. 162. Das Fresko wurde ursprünglich Fr. Traini zugeschrieben, jetzt Buonamico Buffalmacco (tätig 1315-1336, nach Vasari 1340 gestorben) zugeordnet. Vielfach diskutiert wird der Einfluß Dantes auf solche und ähnliche Malereien und Themenstellungen.

3 Die Legenda Aurea verfaßte Jacobus de Voragine etwa 1263/1273, deutsche Übersetzung von Richard Benz, Heidelberg 1979.

4 Im griechischen Originaltext spricht Achill von „loimos” - tödlicher Pest, etymologisch „limos” - „Hungersnot” - nahe verwandt; Hinweis von Prof. Dr. N. Knauer.

5 Sigmund Freud, Totem und Tabu, Gesammelte Werke Bd. 9, London 1948, S. 54.

6 Zitiert nach Luzian Pflüger, Das Auftreten der Syphilis in Straßburg, Geiler von Kaysersberg und der Kult des heiligen Fiakrius, in: Zeitschrift für Geschichte des Oberrheins NF 33, 1918, S. 170.

7 Darstellung im Ökumenischen Heiligenlexikon, Stichwort Aloisius (Luigi) von Gonzaga; Digital- Edition. Zur Heiligenverehrung äußerte sich Papst Johannes Paul II. in seinem Apostolischen Schreiben „Motu Proprio” (1. 10. 1999): „… Darum hat das Volk Gottes seit ältesten Zeiten die Heiligen als Beschützer angesehen … Manchmal geschah es auf Drängen der Gläubigen, dem die Bischöfe nachgaben, dann wieder auf Initiative der Bischöfe selbst”; Apostolisches Schreiben 140, hg. von der Deutschen Bischofskonferenz. Einen verbindlichen Rechtstext zur Zuschreibung der Patronate gibt es, soweit ersichtlich, nicht. Für Hinweise danke ich Prof. Dr. Georg Bier, Freiburg.

Dr. phil. Dorothee Mußgnug (Historikerin)

Keplerstr. 40 · 69120 Heidelberg

#

Literatur

  • 1 Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon. Friedrich Wilhelm Bautz und Traugott Bautz (Hrsg) Hamm, Herzberg; Bautz Verlag 1975 ff, bislang 23 Bde.
  • 2 Flood J L. Alte Heilige, neue Krankheiten. Wechselbeziehung zwischen Heiligenverehrung und Heilkunde um 1500. In: Jackson TR, Palmer NF, Suerbaum A Die Vermittlung geistlicher Inhalte im deutschen Mittelalter. Tübingen; Niemeyer Verlag 1996: 197-213
  • 3 Klingmüller V. Die Lepra. In: Jadassohn J (Hrsg) Handbuch der Haut- und Geschlechtskrankheiten, Bd. 10, 2. Teil. Berlin; Springer Verlag 1930: 1-805
  • 4 Grön K. Lepra in Literatur und Kunst. In: Jadassohn J (Hrsg) Handbuch der Haut- und Geschlechtskrankheiten, Bd. 10, 2. Teil. Berlin; Springer Verlag 1930: 806-842
  • 5 Kaiser-Minn H. Die Entwicklung der frühchristlichen Sarkophagplastik bis zum Ende des 4. Jahrhunderts. In: Stutzinger D Spätantike und frühes Christentum. Ausstellung im Liebighaus. Frankfurt; Verlag Liebig Haus 1983: 318-338
  • 6 Braunfels W. (Hrsg) .Lexikon der Christlichen Ikonographie. 8 Bde. Freiburg; Herder Verlag 1968 - 1976
  • 7 Ökumenisches Heiligenlexikon: www.heiligenlexikon.de. 
  • 8 Schiller G. Ikonographie der christlichen Kunst. Bd. 1 - 4,2. Gütersloh; Gütersloher Verlagshaus Gerd Mohn 1966-1980

1 Vgl. 3. Mose 13, 1-46 und 14, 1-20: Beschreibung des Aussatzes bei Menschen und Reinigungsvorschriften.

2 Hans Belting, The new Role of Narrative in Public Painting of the Trecento: Historia and Allegory, in: Studies in the History of Art 16, 1955, S. 162. Das Fresko wurde ursprünglich Fr. Traini zugeschrieben, jetzt Buonamico Buffalmacco (tätig 1315-1336, nach Vasari 1340 gestorben) zugeordnet. Vielfach diskutiert wird der Einfluß Dantes auf solche und ähnliche Malereien und Themenstellungen.

3 Die Legenda Aurea verfaßte Jacobus de Voragine etwa 1263/1273, deutsche Übersetzung von Richard Benz, Heidelberg 1979.

4 Im griechischen Originaltext spricht Achill von „loimos” - tödlicher Pest, etymologisch „limos” - „Hungersnot” - nahe verwandt; Hinweis von Prof. Dr. N. Knauer.

5 Sigmund Freud, Totem und Tabu, Gesammelte Werke Bd. 9, London 1948, S. 54.

6 Zitiert nach Luzian Pflüger, Das Auftreten der Syphilis in Straßburg, Geiler von Kaysersberg und der Kult des heiligen Fiakrius, in: Zeitschrift für Geschichte des Oberrheins NF 33, 1918, S. 170.

7 Darstellung im Ökumenischen Heiligenlexikon, Stichwort Aloisius (Luigi) von Gonzaga; Digital- Edition. Zur Heiligenverehrung äußerte sich Papst Johannes Paul II. in seinem Apostolischen Schreiben „Motu Proprio” (1. 10. 1999): „… Darum hat das Volk Gottes seit ältesten Zeiten die Heiligen als Beschützer angesehen … Manchmal geschah es auf Drängen der Gläubigen, dem die Bischöfe nachgaben, dann wieder auf Initiative der Bischöfe selbst”; Apostolisches Schreiben 140, hg. von der Deutschen Bischofskonferenz. Einen verbindlichen Rechtstext zur Zuschreibung der Patronate gibt es, soweit ersichtlich, nicht. Für Hinweise danke ich Prof. Dr. Georg Bier, Freiburg.

Dr. phil. Dorothee Mußgnug (Historikerin)

Keplerstr. 40 · 69120 Heidelberg

Zoom Image

Abb. 1 Elfenbeinrelief, 9. Jh. (?); Schiller, Bd. 1, Abb. 531.

Zoom Image
Zoom Image

Abb. 2 a und b Rosalie Green (Hrsg), Herrad of Hohenbourg, Hortus Deliciarum, London Warburg Institute 1979, Bd. 2, S. 403.

Zoom Image

Abb. 3 Meiss, Millard. An Illuminated Inferno and Trecent Painting in Pisa, in: Art Bulletin 47, 1965, S. 31

Zoom Image

Abb. 4 Michel Bouillon, Der heilige Markulf und ein französischer König (2. Hälfte 17. Jht, Église Saint-Brise, Tournai), in : Marc Bloch, Les Rois Thaumaturges, Straßburg 1924, S. 287.

Zoom Image

Abb. 5 Holzskulptur des heiligen Fiakrius (Württembergisches Landesmuseum), John L. Flood, S. 199.

Zoom Image

Abb. 6 Quinten Massys (1465/66 - 1530), Flügelaltar. Alte Pinakothek München, Erläuterungen zu den ausgestellten Werken, München 1983, S. 311.