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DOI: 10.1055/s-2007-970252
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York
WHO-III-Rotation von Morphin auf Hydromorphon einmal täglich - ein Fallbeispiel - Schmerztherapie bei multimorbidem Patient
Publication History
Publication Date:
12 March 2007 (online)
Opioide sind die potentesten Analgetika und aufgrund der fehlenden Organtoxizität für die langfristige Schmerztherapie besonders gut geeignet. Dabei gibt es jedoch bei den bisher zur Verfügung stehenden Opioidanalgetika Unterschiede im Wirk- und im Nebenwirkungsprofil. So sollten zur Basistherapie Substanzen eingesetzt werden, die möglichst gleichmäßige Wirkspiegel ausbilden, wie sie zum Beispiel transdermale Systeme bieten. Darüber hinaus wünscht man sich eine lange Wirkdauer, ein einfaches Einnahmeschema und eine schnelle Dosisfindung - Eigenschaften, die eher unter einer oralen Gabe zu erreichen sind. Ein System, das verspricht, die Vorteile der oralen Gabe mit den Vorteilen einer transdermalen Applikation zu verbinden, ist Jurnista®. Wie effektiv dieses osmotisch aktive System mit dem Stufe-III-Opioid Hydromorphon im klinischen Alltag sein kann, zeigt unser Fallbeispiel.
Ein seit November 2006 in unserer gefäßchirurgischen Abteilung stationär eingewiesener, 72-jähriger multimorbider Patient (185 cm, 85 kg) litt aufgrund einer fortgeschrittenen peripheren arteriellen Verschlusskrankheit beider Beine (pAVK) an behandlungsbedürftigen Schmerzen und erhielt daher eine multimodale Schmerztherapie. Zum ersten Mal wurde die pAVK im März desselben Jahres diagnostiziert. Dabei war die Erkrankung im linken Bein deutlich weiter fortgeschritten als im rechten Bein (links: Stadium pAVK IV, rechts: pAVK IIb - nach LaFontaine).
Unter der Schmerztherapie aus Morphin retard (130-0-160 mg), Ibuprofen retard (2 x 800 mg) und bei Bedarf Piritramid i.v. (7,5 mg) hatte Herr B. jedoch ausgeprägte Nebenwirkungen entwickelt. Vor allem litt er an Müdigkeit und einer reduzierten Vigilanz - ein Zustand, der den Patienten besonders belastete, da er an seine körperliche und geistige Leistungsfähigkeit einen hohen Anspruch stellt. Zudem bestand unter der bisherigen Schmerztherapie keine ausreichende Analgesie.
Korrespondenz
Dr. Michael Zimmermann
Johann-Wolfgang-Goethe-Universität
Klinikum für Anästhesiologie, Intensivmedizin, Schmerztherapie
Theodor-Stern-Kai 7
60590 Frankfurt