Zuweilen kann es durchaus sinnvoll sein, initiale Mehrkosten auf sich zu nehmen, meinte Prof. Matthias Augustin, Hamburg - zum Beispiel bei der Versorgung chronischer Wunden. Seiner Meinung nach sind Hydrokolloidverbände konventionellen Verbänden, wie Salbenverbänden oder Fettgaze, in der Regel wirtschaftlich überlegen: angefangen bei den direkten Kosten bis hin zu den mittleren Kosten pro Zentimeter Wundreduktion oder den mittleren Kosten pro 10 %iger Schmerzreduktion. Wichtigste Prädiktoren dieser höheren Wirtschaftlichkeit sind die geringeren Personalkosten durch weniger Verbandswechsel, zum Teil aber auch geringere stationäre Behandlungskosten sowie niedrigere Komplikationsraten.
Neue Option zur Wundversorgung
Neu im 'Konzert' der modernen Wundauflagen ist Urgotül® Duo, ein Wundverband, der ein Polyestergitter, das mit Hydrokolloidpartikeln und Vaseline getränkt ist, mit einer Kompresse kombiniert. Das zusätzliche Aufbringen einer Kompresse oder Gaze auf den Primärverband ist damit in der Regel nicht mehr notwendig. Der neue dünne Wundverband eignet sich für die Behandlung akuter traumatischer und chronischer Wunden.
Im Rahmen der Zulassungsstudie reduzierte sich die Oberfläche der Wunden im Behandlungszeitraum von vier Wochen deutlich: 20 der 27 akuten Wunden waren nach vier Wochen zugeheilt (Wundoberflächenreduktion 93,7 %). Bei den chronischen Wunden reduzierte sich die Wundoberfläche um 76,1 %, drei von 15 Wunden heilten vollständig ab. Die Pflegezeit ließ sich je nach Wundtyp in 63,1-90 % der Fälle reduzieren.
Quelle: Pressegespräch "Evidenzbasierte Strategien für eine patientengerechte Wundversorgung" im Rahmen des 10. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Wundheilung und Wundbehandlung (DGfW), veranstaltet von der URGO GmbH, Sulzbach