psychoneuro 2008; 34(4): 227
DOI: 10.1055/s-2008-1079288
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© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Therapie der Spastik - Mehr Selbstständigkeit im Alltag

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Publication Date:
13 May 2008 (online)

 
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Spastik ist eine chronische und für die Patienten sehr einschränkende Erkrankung, die die Lebensqualität deutlich verringert, wie Prof. Reichel Chefarzt des Kompetenzzentrum für Bewegungsstörungen Zwickau auf einer Pressekonferenz vorstellte. Beispielsweise bei Schlaganfall, Schädel-Hirn-Trauma oder Multipler Sklerose kann das obere Motoneuron ("Upper motoneuron", UMN) und seine absteigenden Nervenbahnen irreversibel geschädigt werden. Um den erhöhten Tonus der Muskulatur wieder zur lösen, empfehlen sich Physio- und Ergotherapie. Daneben stehen lokal wirksame Medikamente zur Verfügung, wie Botulinumtoxin, Baclofen und Tolperison, die häufig eine Physiotherapie überhaupt erst ermöglichen.

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Abb. 1 Zentral-spinal reduziert das b-Aminoketon Tolperison dosisabhängig die gesteigerte mono- und polysynaptische Reflexaktivität auf ein physiologisches Niveau. Zentral-retikulär reguliert es die pathologisch entgleisten Impulse der Formatio reticularis. Peripher blockiert Tolperison reversibel als sogenannter Open-Channel-Blocker den Natriumeinstrom in die Nervenzelle

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Reduktion der Spastik ohne Sedierung

Bereits eine vierwöchige Gabe mit Tolperison (Viveo®) kann die Spastik effektiv mindern und die Mobilität verbessern, stellte Prof. Michael Schwarz, Dortmund, vor. In einer Untersuchung über 12 Wochen, erhielten 120 Patienten mit Spastik nach Schlaganfall entweder 300 bis 900 mg Tolperison oder Placebo [1]. Die Spastik, bewertet nach der Ashworth-Skala, verringerte sich unter Tolperison um rund 78%; der Unterschied war im Vergleich zu Placebo hochsignifikant (p < 0,0001). Dabei berichteten die Patienten selbst bei hohen Dosen von 600 bis 900 mg Tolperison von keinen relevanten Nebenwirkungen (Sedierung, Müdigkeit, Schwäche). Dies bestätigte auch Dr. Stefan Ries vom Neuro Centrum Odenwald, Erbach. Nach einer eigenen Untersuchung profitiere die Mehrzahl der behandelten Patienten nach einer Umstellung von konventionellen oralen antispastischen Medikamenten auf Tolperison. Die willkürlichen motorischen Fähigkeiten verbessern sich, ohne dass es zu einer Sedierung käme. Noch besser falle das Ergebnis aus, wenn begleitend ein körperliches Training durchgeführt werde.

KW

Quelle: Satellitensymposium "Spastik-Therapie mit Tolperison (Viveo®) - Reduktion der Spastik für mehr Selbständigkeit im Alltag" im Rahmen des 114. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin am 31. März 2008 in Wiesbaden, veranstaltet von der Orion Pharma GmbH

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Literatur

  • 01 Stamenova P . et al . A randomized, double-blind, placebo-controlled study of the efficacy and safety of tolperisone in spasticity following cerebral stroke.  Eur J Neurol. 2005;  12 (6) 453-461
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Literatur

  • 01 Stamenova P . et al . A randomized, double-blind, placebo-controlled study of the efficacy and safety of tolperisone in spasticity following cerebral stroke.  Eur J Neurol. 2005;  12 (6) 453-461
 
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Abb. 1 Zentral-spinal reduziert das b-Aminoketon Tolperison dosisabhängig die gesteigerte mono- und polysynaptische Reflexaktivität auf ein physiologisches Niveau. Zentral-retikulär reguliert es die pathologisch entgleisten Impulse der Formatio reticularis. Peripher blockiert Tolperison reversibel als sogenannter Open-Channel-Blocker den Natriumeinstrom in die Nervenzelle