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DOI: 10.1055/s-2008-1081326
Interpretation von Laborwerten in der Ernährungsberatung
Teil 4Publication History
Publication Date:
11 July 2008 (online)


Nephrolithiasis – Harnsteine
Unter Nephrolithiasis (Synonym: Urolithiasis) versteht man die Bildung von Konkrementen in Niere, Nierenbecken und Harnleiter. Harnsteine bestehen aus Mineralsalzen und organischen Salzen, die physiologisch im Harn vorkommen. Die Größe der Steine variiert von Reiskorngröße bis zum Ausgussstein, der das gesamte Nierenbecken ausfüllen kann. Etwa 4 % der Bevölkerung sind betroffen, Männer doppelt so häufig wie Frauen. Unterschieden werden (in abnehmender Häufigkeit):
Kalziumoxalat-, Kalziumphosphat-, Harnsäuresteine.
Daneben spielen noch Struvitsteine eine Rolle; sie kommen v. a. bei Frauen mit wiederkehrenden Harnwegsinfektionen vor.
Harnsäure ist ein Abbauprodukt der Purine, ein Bestandteil der Nukleinsäure. Es wird vorwiegend über die Nieren ausgeschieden. Eine erhöhte Harnsäurekonzentration kann zur Ausfällung von Harnsäurekristallen führen (Gicht).
Die Bildung von Harnsteinen wird durch eine eiweißreiche Ernährung, Überernährung, Adipositas, Bewegungsmangel, Harnstau, Harnwegsinfektionen, Hyperurikämie und Gicht gefördert (Kasten 1).