Zahnmedizin up2date 2022; 16(03): 229-242
DOI: 10.1055/a-1884-3046
Implantologie

Update Oberflächenanalysen: steril verpackte Implantate unter der Lupe

Dirk U. Duddeck
,
Curd M. L. Bollen

Die initiale Phase der biologischen Antwort auf ein inseriertes Implantat wird maßgeblich von der Oberfläche eines dentalen Implantats determiniert. Die Eigenschaften dieser Implantatoberfläche sind wesentlicher Faktor für die reizlose Einbindung in umliegende Gewebestrukturen [1]. Dabei hängt die ungestörte Osteoblastenproliferation und Osteoblastendifferenzierung an der Implantatoberfläche ganz entscheidend von der Mikrostruktur dieser Oberfläche ab [2]. Seit den 1980er-Jahren werden aber auch Forderungen nach einer besseren Sauberkeit der eingesetzten Implantatsysteme lauter [3]. Es liegt also nahe, sich nicht nur mit den Implantatwerkstoffen und deren Oberflächenmodifikationen auseinanderzusetzen, sondern auch einen kritischen Blick auf den aktuellen Stand der Oberflächenanalytik und auf die Ergebnisse einer neuen, bislang unveröffentlichten Qualitätsbewertungsstudie von marktgängigen Implantatsystemen zu werfen.

Kernaussagen
  • Analysen von steril verpackten Titan- und Keramikimplantaten belegen teilweise erhebliche Fertigungsmängel.

  • Werksseitige Verunreinigungen können zu unkontrollierten Fremdkörperreaktionen, periimplantären Entzündungsprozessen bis hin zum Verlust des Implantates beitragen.

  • Eine unabhängige Überprüfung der chargenübergreifenden Qualität kann Orientierung für Implantologen und Sicherheit für Patienten bieten.



Publication History

Article published online:
22 August 2022

© 2022. Thieme. All rights reserved.

Georg Thieme Verlag KG
Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart, Germany