Ultraschall Med 2004; 25(1): 74
DOI: 10.1055/s-2003-45240
Leserbrief
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Leserbrief: Über die Qualität sonographischer Diagnostik - ein Dauerproblem zwischen Realität und Satire

Letter to the Editor: About Quality of Diagnostic Ultrasound - an Enduring Problem Between Reality and SatireT.  Böhmeke
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
12. Februar 2004 (online)

Leserbrief

Artikel in Fachzeitschriften wie auch in „Ultraschall in der Medizin” sind meist Geistesnahrung und wenig geeignet Emotionen zu wecken. Aber der Ihrige [1] hat mein Herz erfreut. Ihre Stilllegungsprämie - fantastisch.

Aber mir würden Sie damit das Handwerk legen. Offen gestanden: zwanzig Prozent meiner Diagnosen, für die ich als ambulant tätiger Kardiologe gerade stehen muss, entstehen durch die Anamnese, fünfzig Prozent durch Ultraschall. Und ich bin immer wieder erstaunt darüber, wie häufig dieses Schneegestöber auch bei kritischer externer Prüfung Recht hat. Wie sonst kann ich innerhalb weniger Minuten das Vorhofflimmern auf eine floride Thyreoiditis zurückführen? Oder den refraktären Hypertonus auf eine Nierenarterienstenose? Oder die Luftnot auf eine embolisierende Beinvenenthrombose? Oder den Thoraxschmerz auf eine Perikarditis oder Vorderwandinfarkt oder Aortendissektion oder chologene Pankreatitis oder oder oder?

Wenn die KV mir meine Praxis bis auf ein Gerät räumen würde, würde ich mich an mein Ultraschallgerät klammern.

Daher meine Bitte: keine Abschaffung des Ultraschalls. Aber auch keine Demontage des Ultraschalls durch Qualitätskontrolle und Qualitätssicherung, dann wären wir denjenigen ausgeliefert, für die wir stumpfsinnige „Ja” - „Nein”- Kästchen malen müssen. Was wir brauchen sind begeisterte Lehrer für Ultraschall. Keine Erbsenzähler. Oder? T. Böhmeke

Literatur

  • 1 Seitz K. Über die Qualitätsonographischer Diagnostik - ein Dauerproblem zwischen Realität und Satire.  Ultraschall in Med. 2003;  24 375-376
  • 2 Seitz K, Weiss H. Train the Trainer - Didaktikschulung lohnt sich für die Ultraschallausbildung.  Ultraschall in Med. 2002;  23 231-232
  • 3 DEGUM . Mehrstufenkonzept der DEGUM.  Ultraschall in Med. 2003;  24 49-51
  • 4 Jäger K. Stufen der Aus- und Weiterbildung in der Ultraschalldiagnostik.  Ultraschall in Med. 2002;  23 299-300
  • 5 Seitz K. Unsere Vorliebe für Mehrstufenkonzepte.  Ultraschall in Med. 2003;  24 83-85

Dr. med. T. Böhmeke

Universitäts-Frauenklink Würzburg

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