Ultraschall Med 1997; 18(1): 8-13
DOI: 10.1055/s-2007-1000508
Originalarbeit

© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Kontrastgebende Medien in der vaginosonographischen Uterus- und Tubendiagnostik

Transvaginal Sonographic Assessment of the Uterine Cavity and the Fallopian Tubes with Echo-enhancing AgentsP. Schwärzler, H. Concin, K. Wohlgenannt
  • Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe, Landeskrankenhaus Bregenz (Vorstand: Prim. Dr. H. Concin)
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Publication History

1996

1996

Publication Date:
16 May 2008 (online)

Zusammenfassung

Einleitung: Ein- oder beidseitige Tubenverschlüsse sind inzwischen bei steigender Tendenz in 50% für die weibliche Sterilität ursächlich. Von den beiden etablierten Methoden zur Abklärung der Tubenfunktion ist die eine invasiv (Chromolaparoskopie - CLS), und die andere hat neben Fehlbefunden auch eine nicht ganz unwesentliche Strahlenbelastung (Hysterosalpingographie - HSG). Mit der Entwicklung eines Ultraschall-Kontrastmittels (Echovist®) wurde es möglich, den Tubenverlauf auch transvaginalsonographisch darzustellen, so daß daraus die Technik der Hysterosalpingo-Kontrast-Sonographie (HKSG) entwickelt wurde. Methode: Nach der Einführung eines Ballonkatheters wird das Kontrastmittel in das Cavum uteri injiziert und der Abfluß über die Tuben sonographisch dargestellt. Diese ambulante Untersuchungsform wird von den Patientinnen gut toleriert und dauert 10 - 15 min. Ergebnisse: In einer klinischen Studie an Sterilitätspatientinnen wurden die HKSG mit der CLS verglichen. Es konnte dabei eine Übereinstimmung der Ergebnisse bei 90 von 108 untersuchten Tuben gefunden werden, was einer Sensitivität von 88% und einer Spezifität von 82% entspricht. Nur drei falsch-negativ gefundene Befunde mußten allerdings 15 falsch-positiven Fehlbefunden gegenübergestellt werden, woraus sich ein positiv prädiktiver Wert von 58% und ein negativ prädiktiver Wert von 96% ergibt. Etwa die Hälfte der Patientinnen empfanden bei dieser ohne Gabe einer Schmerzmedikation durchgeführten Untersuchung keine oder nur geringe, ein Drittel der Patientinnen mittelgradige Beschwerden. In einem geringen Prozentsatz (8%) waren die Schmerzen stark, und in zwei Fällen (3%) mußte die Untersuchung schmerzbedingt vorzeitig abgebrochen werden. Schlußfolgerung: Die HKSG ermöglicht einen minimal invasiven, ambulant durchzuführenden Test zur Prüfung der Tubendurchgängigkeit, der in einer frühen Phase der Sterilitätsabklärung durchgeführt werden kann und damit zu einer effizienten Behandlung beiträgt.

Abstract

Aim: The recent development of hysterocontrastsonography (HyCoSy) for assessing tubal patency may provide an alternative to current methods, which are either invasive (laparoscopy and dye) or involve exposure to radiation and require a radiology department (hysterosalpingography). Method: Following the introduction of an intrauterine ballon catheter, the contrast agent (Echovist®) is slowly injected into the cavity and tracked using ultrasound as it passes through the tubes. The technique is well tolerated as an outpatient method, and takes about 15 to 20 minutes to perform. Results: In a clinical trial with infertile women we compared the results of HyCoSy to laparoscopy and dye. In 90 out of 108 tubes investigated the results agreed - equivalent to a sensitivity of 88% and a specificity of 82%. Three false negative findings on the one hand and 15 false positive findings on the other represent a negative predictive value of 96% and a positive predictive value of 58%. In approximately 50% of patients, this outpatient procedure caused little or no pain, and in 40%, moderate pain. Only a small part of the investigated group (8%) complained about serious discomfort; in two cases (3%) the procedure was discontinued because of pain. Conclusion: HyCoSy is a reliable and simple method to provide preliminary information about tubal patency. It may be carried out at an early stage of the algorithm to investigate the infertile couple, and may so lead to more rapid and efficient treatment.

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