Ultraschall Med 1996; 17(4): 185-189
DOI: 10.1055/s-2007-1003178
Originalarbeiten

© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Die Sonoanatomie des Spinalkanales der LWS

Ergebnisse einer experimentellen Studie und ein Bericht über erste klinische Anwendungen der intraoperativen Sonographie bei NukleotomienSonoanatomy of the Lumbar SpineResults of an Experimental Study and Report of Intraoperative ApplicationK. Küllmer1 , P. Eysel1 , J.-D. Rompe1 , J. Degreif2
  • 1Johannes-Gutenberg-Universität Mainz, Orthopädische Klinik (Direktor: Prof. Dr. J. Heine)
  • 2Johannes-Gutenberg-Universität, Unfallchirurgische Klinik (Kommissarischer Leiter: PD Dr. W. Kurock)
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Publikationsverlauf

1995

1996

Publikationsdatum:
07. März 2008 (online)

Zusammenfassung

Schlulßfolgerung: Nachdem die intraoperative Sonographie erfolgreich in die Neurochirurgie (insbesondere bei Tumoren) und in derTraumatologie (zur kontrollierten Fragmentreposition bei Frakturen der Wirbelkörperhinterkante) eingesetzt wird, sollten die Möglichkeiten des Einsatzes während Nukleotomien experimentell geprüft werden. Methode: Anhand von 6 Wirbelsäulenpräparaten wurden die Möglichkeiten des Ultraschalles zur Beurteilung des lumbalen Spinalkanales und des Nachweises von eingebrachtem Bandscheibengewebe untersucht. Ein für Nukleotomien typischer Zugang (erweiterte Flavektomie) wurde verwendet. Der einsehbare Raum wurde bestimmt. Ergebnisse: Es konnte gezeigt werden, daß die Sonoanatomie regelmäßig dargestellt werden kann. Des weiteren war der einsehbare Raum groß genug, um einen Einsatz der Sonographie zur Sequestersuche sinnvoll erscheinen zu lassen. Disloziertes Bandscheibengewebe konnte von ortsständiger Bandscheibe und anderen intraspinalen Strukturen sicher abgegrenzt werden. In 6 von 8 Fällen des intraoperativen Einsatzes bei Nukleotomien war die Darstellung intraspinaler und intraforaminär gelegener Strukturen möglich. Die vollständige Entfernung des dabei nachgewiesenen Prolapses konnte dokumentiert werden. In zwei Fällen scheiterte die Untersuchung daran, daß der Schallkopf zu breit war, um zwischen Dornfortsätzen und Wundsperre bis auf das Fenster der erweiterten Flavektomie geführt werden zu können. Schlußfolgerung: Die Sonographie bietet Möglichkeiten des additiven Einsatzes bei Nukleotomien zur Dokumentation der vollstandigen Entfernung von Bandscheibenvorfällen. Der Anwendung sind dennoch Grenzen durch technische Schwierigkeiten gesetzt.

Abstract

Aim: Intraoperative sonography has been used in neurosurgery (especially in tumors) and in traumatology (assess reduction of dorsal vertebral body fragments). This study was performed to determine the value of sonography in detecting vertebral disc tissue. Results: We examined 6 speciments of the Lumbar spine using the extended flavectomy approach. We found that sonoanatomy was reproducible and that the assessable area was large enough to make sonography useful for detection of sequesters. Dislocated vertebral disc tissue could be differentiated clearly from original disc tissue and from other intraspinal structures. In 6 of 8 cases of intraoperative sonography in nucleotomies we were able to evaluate intraspinal and intraforaminal structures. The complete removal of the detected prolapses could be documented. In 2 cases the examination failed because the probe had a too large diameter and could not be pushed down between the spinous processus and the wound distractor to the extended flavectomy. Conclusions: Sonography allows one to document complete resection of disc herniations. Limitations of the method are due to technical problems.

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