Neonatologie Scan 2018; 07(04): 273-286
DOI: 10.1055/a-0642-0614
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Erstversorgung extrem unreifer Frühgeborener

Lars Mense
,
Barbara Seipolt
,
Cahit Birdir
,
Mario Rüdiger

Subject Editor: Wissenschaftlich verantwortlich gemäß Zertifizierungsbestimmungen für diesen Beitrag ist Prof. Dr. med. Mario Rüdiger, Dresden.
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Publication Date:
26 November 2018 (online)

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In den ersten Minuten nach der Geburt muss sich das Neugeborene von der intra- auf die extrauterine Situation umstellen. Während diese Anpassung bei der Mehrzahl unproblematisch verläuft, ist sie bei manchen Kindern beeinträchtigt – eine medizinische Unterstützung ist erforderlich. Die Qualität dieser Erstversorgung bestimmt dabei nicht nur den unmittelbaren Erfolg, sondern hat maßgeblichen Einfluss auf die langfristige Entwicklung dieser sehr vulnerablen Kinder.

Kernaussagen
  • Die Erstversorgung extrem unreifer Frühgeborener stellt in aller Regel keine Reanimation, sondern eine Unterstützung physiologischer Umstellungsvorgänge dar.

  • Die Unterstützung der einsetzenden Spontanatmung ist die entscheidende Maßnahme der ersten Lebensminuten.

  • Die Surfactantgabe sollte möglichst unter Spontanatmung und ohne zusätzlichen Beatmungshub erfolgen.

  • Der Kontakt der Eltern mit ihrem Kind sollte – inklusive einer ausreichenden Bonding-Zeit – bereits im Kreißsaal ermöglicht werden.

  • Nachbesprechungen, bevorzugt mit Hilfe von Videomonitoring, sowie Perinatalkonferenzen sind für eine kontinuierliche Verbesserung der Versorgungsqualität notwendig.