Zentralbl Chir 2024; 149(03): 251-252
DOI: 10.1055/a-2290-8064
Editorial

Editorial zum Schwerpunkt Trachealchirurgie

Bernward Passlick

Sehr verehrte Leserinnen und Leser, liebe Kolleginnen und Kollegen,

Sie halten die aktuelle Ausgabe des Zentralblatts für Chirurgie mit dem Schwerpunkt Trachealchirurgie in Ihren Händen. Seitdem die Deutsche Gesellschaft für Thoraxchirurgie (DGT) das Zentralblatt als zentrales Publikationsforum für ihre deutschsprachigen Artikel gewählt hat, ist die aktuelle Ausgabe schon das 2. Heft, das sich schwerpunktmäßig mit Trachealchirurgie beschäftigt. Vor gut 10 Jahren hat es in der Erstausgabe einige Artikel zur chirurgischen Therapie von Trachealerkrankungen gegeben. Zwischenzeitlich hat sich das Spektrum deutlich erweitert und neue Standards haben sich entwickelt.

Es findet sich zunächst ein Schwerpunktartikel zur funktionellen radiologischen und endoskopischen Diagnostik von trachealen Erkrankungen (Stoelben et al. [1]). Darin wird in hervorragender Weise dargestellt, welche schrittweisen Untersuchungen erfolgen müssen, insbesondere bei funktionellen Störungen, um zu einer guten Einschätzung der Situation zu kommen.

Daran schließt sich ein Übersichtsartikel an [2], der die anästhesiologischen Möglichkeiten im Rahmen der Trachealchirurgie beschreibt. In wohl keinem spezifischen Gebiet der Thoraxchirurgie müssen Thoraxchirurgen und Anästhesisten so eng zusammenarbeiten wie bei trachealen Eingriffen. Insofern ist hier eine besondere Form der Kooperation notwendig, die präoperativ eine enge Absprache erfordert und auch eine vertrauensvolle Zusammenarbeit essenziell erscheinen lässt. Die verschiedenen Möglichkeiten in den unterschiedlichen Phasen einer Trachealresektion sind hier eindrücklich dargestellt.

Der wohl häufigste tracheale Eingriff ist die Tracheostomie, die heute, zumindest für Intensivpatienten, zumeist als dilatative Tracheostomie durchgeführt wird. Die Technik ist in dem Artikel von Hess et al. [3] sehr gut dargestellt. Verletzungen des Trachealbaums sind selten, aber dann fast immer ein Notfall, wo es wichtig ist, dass Thoraxchirurgen in den großen interdisziplinären Notaufnahmen involviert sind.

Welche Möglichkeiten der Notfalltrachealversorgung es gibt, zeigt sich in hervorragender Weise in der Arbeit von Hermann und Hecker [4]. Trachealtumoren und auch Carinaresektionen sind selten und stellen immer eine technische Herausforderung dar, die einer guten operativen Vorbereitung bedürfen. Hierzu finden Sie die Arbeiten aus Heidelberg und Köln [5], [6], die den aktuellen Stand gut beschreiben und auch handlungsspezifische Anweisungen nicht vermissen lassen.

Abgeschlossen wird die Trachealserie durch einen Artikel zur idiopathischen Trachealstenose, die vom Schwerpunktheftherausgeber, Herrn Prof. Stoelben, Köln, verfasst ist [7]. Ihm gebührt nicht nur für diesen Artikel, sondern für die Betreuung der gesamten Serie ein herzlicher Dank!

Aus meiner Sicht ist dies wirklich ein eindrucksvoller Band geworden!

Ich wünsche Ihnen viel Freude und Erkenntnisgewinn beim Studieren der Beiträge!

Prof. Dr. med. Bernward Passlick
Herausgeber



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Article published online:
05 June 2024

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