Der Klinikarzt 2007; 36(2): 80-84
DOI: 10.1055/s-2007-973647
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Rationale und rationelle Synkopendiagnostik - Gründliche Anamnese ist Schlüssel zum Erfolg

Rational and efficient diagnosis of syncope - Thorough anamnesis is the key to successChristoph Ehlers1 , Dietrich Andresen1
  • 1Klinik für Innere Medizin, Kardiologie, Allgemeine Innere Medizin und konservative Intensivmedizin, Zentrum für Herzrhythmusstörungen, Klinikum Am Urban / Im Friedrichshain, Berlin (Direktor: Prof. Dr. D. Andresen)
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Publication Date:
12 March 2007 (online)

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Synkopen sind häufig, gehen nicht selten mit Verletzungen einher, sind für die Betroffenen emotional belastend und können mit einer ungünstigen Prognose verbunden sein. Ihre Abklärung ist aufwändig, schwierig und bleibt oft unbefriedigend. Aktuelle Leitlinien können helfen, die Effektivität der Diagnostik bei verringertem Aufwand erheblich zu steigern. Trotz moderner technologischer Untersuchungsverfahren bleibt die Anamnese die Schlüsselmaßnahme zur Synkopendiagnostik. Bei bis zu 50 % der Patienten lässt sich durch gezieltes Befragen die Ursache der Synkopen klären oder zumindest sehr wahrscheinlich machen. Da Synkopenpatienten, die gleichzeitig herzkrank sind, eine schlechte Prognose aufgrund des Risikos für den plötzlichen Herztod haben, ist eine Abklärung der Grunderkrankung zwingend. In diesen Fällen kann vor allem die Implantation eines Ereignisrekorders hilfreich sein, der es ermöglicht, zum Zeitpunkt einer erneuten Synkope ein EKG zu registrieren und damit in vielen Fällen nicht nur eine sichere Diagnose zu stellen, sondern daraus auch die richtigen therapeutischen Konsequenzen zu ziehen.

Syncope is common. It may result in injury, can have a major impact on quality of life and is often associated with a poor prognosis. The evaluation of syncope is complex and often performed badly, drawing on flawed methods and incorrect assumptions. Following current guidelines significantly increases diagnostic efficacy. The most important diagnostic tool is a detailed and meticulous history. The history alone is diagnostic in up to 50 % of patients. The greatest concern should surround those patients with underlying heart disease who are at increased risk of sudden cardiac death. The use of an implantable loop-recorder may be diagnostic where comprehensive conventional work-up has been unhelpful.