Geburtshilfe Frauenheilkd 2007; 67(11): R101-R124
DOI: 10.1055/s-2007-989348
GebFra-Refresher

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Hysterektomie - was ist zeitgemäß?

A. Müller1 , F. Thiel1 , S. M. Jud1 , J. Lermann1 , T. Hildebrandt1 , M. Winkler1 , M. W. Beckmann1 , S. P. Renner1
  • 1Frauenklinik, Universitätsklinikum Erlangen, Erlangen, Deutschland
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
26. November 2007 (online)

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Zusammenfassung

Die Hysterektomie ist einer der am häufigsten durchgeführten Eingriffe in der Gynäkologie.

Die Hysterektomie ist einer der am häufigsten durchgeführten Eingriffe in der Gynäkologie. Die vaginale Operation bringt für die Patientinnen die meisten Vorteile mit sich, die abdominale die meisten Nachteile. Laparoskopische Techniken ergänzen das Spektrum.

Mögliche Indikationen können Dysmenorrhö, Blutungsstörungen, Endometriose, wachsende oder symptomatische Myome, Senkungszustände, Präkanzerosen, In-situ-Karzinome und Karzinome sein. Hinsichtlich der Operationsmethoden stehen vaginale, laparoskopische, laparoskopisch-assistierte vaginale und abdominale Operationsverfahren zur Auswahl. Aufgrund der verschiedenen Vor- und Nachteile der einzelnen Operationsverfahren gibt es einerseits sicher einen Konsens, dass die vaginale Hysterektomie die meisten Vorteile für die Patientin mit sich bringt und daher als Methode der ersten Wahl anzusehen ist. Die abdominale Hysterektomie birgt die meisten Nachteile und soll daher wenn möglich vermieden werden. Insbesondere die laparoskopischen Operationstechniken, die als Ergänzung des operativen Spektrums neben der vaginalen Hysterektomie anzusehen sind, ermöglichen es, die Zahl der abdominalen Hysterektomien deutlich zu reduzieren. Hier scheinen sich sowohl die totale laparoskopische Hysterektomie (TLH) als auch die laparoskopische suprazervikale Hysterektomie (LASH) als gleichwertige Alternativen zu etablieren. In besonderen Situationen bietet auch die laparoskopisch-assistierte vaginale Hysterektomie (LAVH) deutliche Vorteile, um eine Laparotomie zu umgehen. Die Frage der simultanen Ovarektomie im Rahmen einer Hysterektomie bei unauffälligen Ovarien sollte ebenfalls kritisch betrachtet und die Indikation sehr zurückhaltend gestellt werden.

Literatur

PD Dr. Andreas Müller

Frauenklinik, Universitätsklinikum Erlangen

Universitätsstraße 21 - 23

91054 Erlangen

Germany

eMail: andreas.mueller@uk-erlangen.de